Wenn die Stimme in der Therapie versagt - warum beobachten Therapeuten einen soviel?
Ich bin in Therapie und wollte endlich anfangen die Dinge die mich belasten zu erzählen und als ich anfing, ist meine Stimme weggebrochen. Obwohl ich weder weinte noch sonstiges, konnte ich meine Worte nicht fortführen.
Meine Therapeutin hat das natürlich gemerkt, ich meinte nur in dem Moment ich hätte das nicht gedacht. Mir ist dann aufgefallen dass sie vorsichtiger wurde mit Gesprächen, also dass sie mich nicht zu sehr fordern möchte, aber ich möchte ja eigentlich reden, wie soll das weiter gehen mit der Therapie wenn ich jedes mal nicht reden kann? Hat jmd. Tipps für mich?
Mir fällt auch auf, dass mich die Therapeutin sehr viel beobachtet ohne etwas zu sagen. Generell auch die andere Therapeuten in der Tagesklinik. Die reden zwar nicht soviel, fragen aber umso mehr und beobachten ganz viel. Mich würde interessieren was die so beobachten? Und warum gehen die nie so auf Inhalte ein, sondern fragen dann nur wieder was?
3 Antworten
Wo sollen die sonst hin schauen bei einem Gespräch unter vier Augen^^
Sie interessieren sich für dich u deine Psyche u analysieren dich.
Du fängst erst an mit Therapie, lass dir Zeit, man kann eh nicht alles gleich am Anfang erzählen
Hallo,
Also beobachten tun sie dich ja, weil sie sehen müssen wie du dich verhälst. Ob du nervös wirst oder ganz entspannt da sitzt das merkt man natürlich gleich, wenn man einen anschaut. Das merken Therapeuten auch an den Augen, deswegen müssen sie dich ja auch beobachten
Sie beobachten Deine Körpersprache, die Gestik und die Mimik. Man kann nämlich nicht nicht kommunizieren, selbst wenn man nichts sagt.
Dass sie, wenn sie sieht, dass es Dir schwer fällt darüber zu reden, vorsichtiger wird, ist normal. Was soll sie denn auch tun? Weiter nachbohren und Dich bedrängen, sodass Du mental noch weiter dicht machst? Das wird kein Therapeut machen, der Erfolge sehen will - Dich zu etwas zu zwingen ist definitiv keiner.
Entweder Du bist einfach noch nicht bereit für eine Therapie (selbst, wenn Du denkst, Du wärst es), oder aber Du lernst, damit umzugehen. Dann eben doch weiter zu reden, selbst wenn es schwer fällt. Durchatmen, versuchen Gedanken zu sortieren, und einfach reden. Als wäre niemand anderes im Raum. Vielleicht kannst Du das sogar daheim ein bisschen üben.
Ansonsten: Sag das Deiner Therapeutin. Frag sie, warum sie dann nicht nachfragt oder warum sie Dich nicht "zwingt", weiterzumachen. Und sag ihr, dass Du Dir Gedanken machst, ob die Therapie überhaupt Sinn macht, wenn Du nicht sprechen kannst. Solche Gedanken sind wichtig und sie kann Dir sicherlich viele Deiner Ängste diesbezüglich nehmen.
Alles Gute.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Therapien sehr belastend sein können. Es ist durchaus normal, dass es einem während der Therapie schlechter geht als vorher, denn durch das reden kann viel wieder aufgewühlt werden. Aber Du bist sehr mutig, dass Du Dich Deinen Problemen stellst, und das wollte ich Dir einfach noch mitteilen. Halte Durch. Du schaffst das.