Welpe als Schulhund?

8 Antworten

Hallo, die Idee, einen Hund als Schulhund auszubilden, ist wirklich großartig und kann dem Hund sicherlich viel Freude bereiten. Allerdings ist die Welpenerziehung nicht immer so einfach, wie es vielleicht klingt. Der Welpe muss gut sozialisiert werden, was bedeutet, dass du ihn häufig in verschiedene Umgebungen mitnehmen solltest – zum Beispiel in die Stadt, zu Freunden, in Einkaufszentren und an andere öffentliche Orte. Auch grundlegende Erziehung wie Leinenführigkeit, Stubenreinheit und andere wichtige Kommandos müssen geübt werden. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass der Welpe lernen muss, sich zu entspannen und Ruhe zu üben. Damit er sich sowohl zu Hause als auch in der Schule wohlfühlen und gut entspannen kann, sollte er lernen, auch in stressigeren Situationen ruhig zu bleiben. Wenn der Welpe dann gut auf diese Grundbedürfnisse reagiert und stubenrein ist, könntest du ihn nach einer Eingewöhnungszeit ab und zu mit in die Schule nehmen, damit er sich langsam daran gewöhnt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Einen Welpen lässt man erst einmal ankommen, das 1. halbe Jahr würde ich den Hund definitiv nicht zu vielen Reizen aussetzen, immer nur klein dosiert, er muss den Stress der Trennung erst einmal verarbeiten und bei Euch ankommen, in eine paar Wochen ist das sicher nicht der Fall.

Danach kann man ihn laaaangsam an eine solch laute Umgebung wie eine Klasse voller Kinder gewöhnen.

Aber auch dann sollte das ganze noch unter kontrollierten Bedingungen ablaufen.

Den Hund direkt so früh zu Anfang mitzunehmen überfordert den Hund das wäre Flooding und kann schlimmstenfalls zu Verhaltensstörungen führen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Von Experte JustASingle bestätigt

Wie stellt ihr euch das vor?

Seriös einen Welpen aufziehen ist nahezu ein Vollzeitjob.

Ein Welpe braucht Dauerbetreuung. Deine Mutter aber ist Lehrerin und hat sich um die Schüler zu kümmern.

Hunde und Welpen während des Unterrichts etc. weg sperren ist nach Tierschutzgesetz verboten.

Um Therapiehund/ Schulhund zu werden muss der Hund erwachsen und im hohen Masse sozialisiert sein, bis er überhaupt in die Ausbildung gehen kann.

Jeden Tag einsetzen darf man diese Hunde nicht. Nach meiner letzten Information sind, zum Schutz der Hunde, solche Einsätze lediglich an zwei Tagen pro Woche erlaubt.

Eine Ausbildung zum Schulhund ist etwas wirklich tolles. Einen Welpen würde ich aber niemmals mitnehmen. Allein schon mit dem ständigen rausgehen zum Lösen wirds schwierig. Die Beißhemmung hat ein Welpe übrigens auch noch nicht gelernt. Stell dir vor er beißt ein Kind, verletzen wird er es nicht, aber weh tuen die spitzen Milchzähne schon und die Eltern werden das nicht so lustig finden.

Ingesamt wird es fast unmöglich werden, dem Welpen und den Kindern gleichzeitig gerecht zu werden.

Das könnt ihr vor Beginn der Ausbildung schon tun:

- extrem gute Sozialisierung und Entspannung in jedem Umfeld üben

- regelmäßiger 10-15 min Besuch in einer geeigneten Klasse

- viel Unterordung trainieren (wichtig für Bh-Vt Prüfung)

- gutes Decken/Box/Bett Training

- gute Bindung zum Hund aufbauen

Ich hab mit meiner Hündin mal die Therapiebegleithundeausbildung angefangen und nehme sie immer wieder mit in die Schule. Allerdings habe ich die Ausbildung aktuell abgebrochen, da es uns in Kombi mit der Rettungshundearbeit zu viel wurde und ich meinen Hund nicht überfordern möchte.

Ich nehme sie momentan nur in die Schule mit, wenn eine angespannte Lawinensituation ist, da wir (Dank einem großartigen Direktor) so jederzeit Einsatzbereit sind und sofort los können, wenn nötig. Bei Wandertagen oder nach Nachteinsätzen nehme ich sie auch in die Schule mit. In der Klasse habe ich das Lehrerpullt mit einem Welpenauslauf eingezäunt. Da kann sich meine Hündin jederzeit von den Kindern zurückziehen, was sie nach den ersten 10 Minuten auch gerne tut.

Ich nehm meinen Hund aber auch erst mit, seit sie alle Einsatzrüfungen bestanden hat. Außerdem muss es mit allen Lehrkräften, der Direktion, den Kindern und deren Eltern abgeklärt sein. Wenn da eine einzige Person was dagegen hätte, könnte ich sie nicht mitnehmen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Hundeführer (Lawine & Fläche),Bergretter, First Responder

Das halte ich jetzt für keine gute Idee. Das wird den Welpen komplett überfordern der kommt ja dann nie zur Ruhe, wenn ständig irgendwelche Kinder an ihm herumtatschen. Das kann man mal für ein paar Minuten machen damit sich der Hund an Kinder gewöhnt. Aber nicht stundenlang. Ein Welpe braucht viel Schlaf. Und er braucht vernünftige Strukturen in seinem Leben. Er muss ja auch erst eine Beziehung und Vertrauen zu seiner Bezugsperson aufbauen.


Goodnight  06.01.2025, 11:37

Funktioniert alleine schon nicht, weil man den Welpen ja ständig und unverhofft zum Pinkeln raus tragen muss.