Welches Teleskop zum Galaxien beobachten?

5 Antworten

Hm vorher solltest du dir sicher sein, dass es an deinem Standort überhaubt geht. Also, keine störenden Lichtquellen, keine zu verschmutze Luft, genügend Platz und son Zeugs halt, sonst brauchst du garnicht erst anzufangen dir was zu suchen, glaub mir, das macht dann keinen Spaß.

/Ergänzung:

Es gibt Teleskope mit Linse oder Spiegel, beide haben gewisse Vor und Nachteile, das solltest du dir vorher anschauen. Dann sollten die noch ne Nachführung haben, oder zumidnest eine Möglichkeit diese nacher anzubringen.

Woher ich das weiß:Hobby – Laienwissen

Als erstes solltest du mit einer Sternkarte umgehen können. Ein Fernglas 10x50 oder 12x60 kann dabei Motivation schaffen. Zur Beobachtung von Planeten sind sogar größere Fernglaser mit austauschbaren Okularen denkbar.

Für Galaxien ist der Reflektor geeignet, für die Planeten der Refraktor. Ich hatte als Lehrer für Astronomie einen Refraktor und einen Cassegrain-Spiegel zur Verfügung. Ein Cassegrain-Spiegel wurde auch in Namibia auf der internationalen Amateursternwarte als Demonstrationsobjekt genutzt. Der Temperaturgradient stellte dort kein Problem dar und transprtiert wurde das Gerät auch nicht. Sonst hätte man jedes Mal neu justieren müssen. Im Vergleich zu Namibia ist Deutschland zu atronomischen Beobachtungen relativ schlecht geeignet. Hierzulande hat man oft Schwierigkeiten mit bloßem Auge die Milchstraße überhaupt zu erkennen, in Namibia war die Milchstraße so hell, dass ihr Licht Schatten von uns auf dem Boden erzeugte. Bei visueller Beobachtung erscheinen auch die nahesten Galaxien (z.B. Andromedanebel) nur wie verwaschene Flecken. Details kann man so nicht erkennen. Dies sollte dir klar sein. Wenn du fotographieren willst ist vor allem die Montierung (mit nachführung) wichtig.Zur richtigen Ausrichtung in Bezug auf die Erdachse ist ein Polsucherfernrohr sinnvoll. Ein Gesamtpreis von 450.-€ scheint mir bei diesen Absichten zu wenig zu sein. Du könntest aber mit einer einfacheren Ausstattung anfangen und bei später gestiegenen ansprüchen diese dann verkaufen.

Mit einem Dobson habe ich keine Erfahrung. Dies hat "DeinAuswurf" vorgeschlagen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Grundsätzlich heißt es immer, dass DeepSky erst ab einer Öffnung von mind. 8 Zoll (also ab 200mm)anfängt Spaß zu machen. Die fangen mit Glück bei Deinem Budget an. Die billigste Montierungsart wäre hierbei eine Dobson Montierung. Typische Standarmodelle wären da das Skywatcher N 8" oder das Omegon N 8". Die mitgelieferten Okulare sind dabei allerdings nicht der Hit. Das gute ist aber, dass sich das System nach und nach aufrüsten lässt.

Irgendwo hast Du geschrieben, dass Du auch gerne Astrophotographie betreiben möchtest. Hier brauchst Du neben einer guten Kamera auch eine parallaktische Montierung. Die Dobson ist dazu nicht geeignet. Allerdings sollte man sich hier wirklich überlegen, ob man das wirklich machen will. Das ist eine Wissenschaft für sich und bedarf deutlich mehr know how als irgend welche Schnappschüsse. Eine Alternative wären sogenannte PC Okulare, damit lässt sich alles vom Teleskop auf den Computer übertragen und dann bearbeiten. So Dinger gibt's bereits für 50€.

Goto Steuerung oÄ sind bei Deinem Budget ohnehin nicht drin, daher erübrigt sich das (ist auch nicht nötig, wenn man ernsthaft interessiert ist). Für Dobsobs gibt die sogenannte Push+ als Hilfe zum Auffinden von Objekten. Kostet 100-200€ und ist bereits mit der Montierung verbaut.

Krabat693  13.08.2021, 13:45

Für Astrofotografie möchte ich noch Anmerken dass dafür die Öffnung weniger relevant ist. Die geringere Öffnung kann man schließlich mit mehr Belichtungszeit gut ausgleichen. Die Montierung ist dafür umso wichtiger, richtig günstige fangen da bei ca 600€ an wobei man auch mit einem guten Star tracker wie dem Sky Watcher Stadt Adventurer schon gute widefield Aufnahmen machen kann.

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Kauf dir ein Dobson-Teleskop mit 150mm Durchmesser und 1200er Brennweite, die Skylinerversion bekommt man schon für ~ 500€ und die notwendigen Okulare dazu liegen dann im Bereich 100-150€. Das ist wirklich das low-budgetigste das geht.

Thelouicraft 
Fragesteller
 13.08.2021, 13:24

Und welches Teleskop würden sie empfehlen wenn es um Planeten geht?

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therealkickers  13.08.2021, 13:36

1200er f8 Dobson ohne Nachführung. Da braucht man aber viel Licht, gute Nerven und ruhige Hände :-)

Aber es ist zweifelsfrei wohl das bezahlbarste was in dem Bereich geht, keine Frage.

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Nur gucken? Dann würde ich auf einen Newton Reflektor gehen. Schau dir mal das Skywatcher 750-150 PDS an. Gebraucht für um die 230, dazu dann einne EQ3 oder, wenn Du eine findest, ne EQ5 Montierung, ebenfalls gebraucht.

Wobei es natürlich gerade bei Galaxien schon deutlich einfacher und frustfreier ist, wenn man eine Nachführung hat und nicht alle 15 Sekunden an den Griffen schrauben muss. Aber das geht halt bei dem Preis halt nicht.

Thelouicraft 
Fragesteller
 13.08.2021, 13:19

Also ich würde später wenn ich mich etwas auskenne auch gerne Fotos machen

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therealkickers  13.08.2021, 13:22
@Thelouicraft

Dann spare. Unter 1.000 Euro kannst Du das Gesamtpaket "Galaxien, Planeten, beobachten und fotografieren" absolut vergessen. Ich hab mir vor einiger Zeit auch fotofähige Ausrüstung gekauft und das Fass hat keinen Boden.

Alleine die EQ5 Goto für z.B. das besagte 750er SW kostet gebraucht um die 800, neu knapp 1000. Dann noch Adapter, Barlow, Strom, Guiding System... Unter 1.000 Euro (gebraucht) absolut nicht machbar. Neu ab 1.5k

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therealkickers  13.08.2021, 13:27
@Thelouicraft

Sag ich ja, einen Newton Reflektor würde ich in den Raum werfen, Skywatcher ist so ziemlich der "Platzhirsch", wenn man das mal so pauschalisierend sagen möchte. Den Newton muss man zwar justieren, aber das kriegt man hin. Aber er ist bezahlbar und für Anfänger gut geeignet.

Eine detailierte Zusammenstellung macht hier kaum Sinn, da es unzählige Kombinationen und unzählige, hier unbekannte Abhängigkeiten gibt.

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Richard30  13.08.2021, 13:27
@therealkickers

Für den Anfang vielleicht erstmal ein sehr einfaches. Wenn er dann immernoch lust hat, ein besseres.

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therealkickers  13.08.2021, 13:30
@Richard30

Klar, das Problem dabei ist halt immer, oder "oft", dass die Montierung beim Teleskop bleibt. Jetzt ein kleines leichtes Newton mit EQ2 Montierung, dann kriegt er da später halt kein fotofähiges 750er Teleskop mehr drauf und muss eh 90% der Sachen neu kaufen. Oder er bleibt beim kleinen, muss dann aber Unsummen in gute Barlowlinsen, Nachführung, Guiding, Okulare und Adapter investieren. Eine gute 2 Zoll Barlowlinse (Verlängerung der Brennweite) kostet locker 200 Euro aufwärts. Nur die Linse, ohne Okular, ohne Adapter, ohne alles.

Upgraden ist, zumindest in Bezug auf die teuren Sachen wie eben Rohr und Montierung immer sehr schwierig in der Himmelsguckerei.

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Richard30  13.08.2021, 13:41
@therealkickers

Ja das stimmt, aber wenn er dann nach 2 Wochen merkt das ist nix für ihn.

Vielleicht erstmal wirklich nen 100 euro Dings kaufen, aber eines das halt kompakter und auch gut zum mitnehmen wäre, dann wäre das so oder so ja kein verlust.

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therealkickers  13.08.2021, 13:49
@Richard30

Also mein Sohn hat sich mal das 100 Euro Teil von Tchibo (war glaue ich sogar "Bresser") schenken lassen - Vollplastik, nicht mal der Mond ist scharf. gefärbte Mondfilter, Barlowlinse aus dem Überraschungsei, keine Nachführung möglich, alles am Wackeln und am Klappern.

Ein Teleskop mit Montierung für 100 Euro kann man gleichsetzen mit einem Fahrrad für 100 Euro.

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Natürlich fängt nicht jeder mit ner 1500 Euro Basis an, aber wenn man halt gleich am Anfang nix scharf sieht und ständig die Objekte aus dem Okular verliert und nicht wiederfindet, verliert man dann auch eher die Lust, dabeizu bleiben.

Astronomie ist es wirklich teures Hobby. Es ist schwer, da einen passenden Einstieg zu finden, das ging mir auch so.

Ich empfehle trotzdem lieber zumindest qualitativ und preislich mit Mittelmaß einzusteigen, sonst ist der Spaß oft schon nach der ersten Mondbeobachtung flöten.

Schade, dass man in Kommentaren keine Fotos einfügen kann, der Vegleich von einem Monfoto (nur Mond, noch keine Rede vom Jupiter oder gar einem Sternenhaufen / einer Galaxie) zwische einem Low Budget Teleskop um die 100 / 150 Euro und dem der oben genannten Ausrüstung ist nicht nur markant, sondern Wahnsinn.

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therealkickers  13.08.2021, 14:03
@Thelouicraft

Dann hau rein und hol Dir gebraucht ein 750 150 PDS (nicht ohne PDS) mit ner EQ2 oder EQ3 Montierung zum Gucken, spare, und dann tauschst du die Montierung irgendwann gegen eine EQ5 Synscan Pro Goto aus. Dann hast Du eine gute Basis, mit der du auch ans Fotografieren denken kannst.

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Richard30  13.08.2021, 15:35
@therealkickers

Diese Probleme kenne ich, aber ich hab eines für 70 Euro vom Aldi oder Lidl (war aber heruntergesetzt weil die Verpackung defekt war und paar kleinigkeiten Gefehlt haben, aber nichts was man nicht gut erneuern kann. ) und das stand stabil, mit Gegengewicht und anbringbarer Nachführung. Alternativ so ne Handkurbel, was aber doch recht gut ging

Es hatte für den Mond gereicht, sogar Jupiter ging damit, wenn auch nicht soo super gut und ein Bekannter hatte auch so eines von Tchibo, sehr klein, sah auch edler aus, aber das war im Vergleich zu dem Diskounter dings halt echt nix, was mich wirklich gewundert hatte.

Oft ist es so, dass Leute unbedingt was machen wollen, dann versuchen sie es paarmal, haben aber keine Lust mehr, da kommt es immer auf das Geld an was man hat und auch bereit ist quasi in den "Sand" zu setzen.

Wenn man das Geld hat, klar, dann ruhig etwas gutes kaufen. Hatt man kein Interesse, kann man es weiterverkaufen, aber halt mit Verlust. Oder man kauft sich ein gescheites, gutes, das aber transportierbar ist. So könnte man es auch irgendwo mitnehmen, was ja ebenfalls reizvoll sein kann.

Kauft man sich ne "Diskounter" Variante, die zumindest stabil steht und nachführbar ist, dann wird man sehen ob das einem zusagt, wenn nicht schenkt man das halt nem Kind, oder ebenfalls wenn man sich ein besseres kauft schenkt man das halt weiter.

Okay gut ich weiss auch nicht wie alt der Fragesteller ist und wie tief er in der Materie ist, da shätte ich vorher fragen sollen.

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therealkickers  13.08.2021, 15:43
@Thelouicraft

Ich würde die Zeile der Beschreibung dort unterschreiben. Für einen ersten Blick reicht's. Die EQ1 ist halt die kleinste und leichteste Montierung, mit der geringsten Tragkraft. Zum Beobachten mit dem 114-500er aber noch ok. Es ist halt alles recht weit unten angesiedelt, aber das ist bei dem Preis ja klar und auch nicht verwerflich. Für Fotos später aber beides ungeeignet - die Montierung wegen mangelnder Tragkraft, das Teleskop nur sehr bedingt, weil 1,25 Zoll.

500mm ist halt nicht arg viel, da bbrauchst du entsprechend Okulare oder z.B. die bereits angesprochene 1,25 Zoll Barlowlinse, 2- oder 3fach. Sonst ist selbst der jupiter nur ein Sandkorn im Blick.

Das Teleskop hat nur einen 1,25 Zoll Auszug, Du hast also dann nur die kleinen Okulare. 2 Zoll Okulare sind schon deutlich angenehmer, weil die Projektionsfläche am Auge entsprechend größer ist.

Ich sehe auf den Bildern keine Stellschrauben, um den Hauptspiegel zu justieren. Diese Möglichkeit muss es aber geben, und ein justiergerät (30 Euro) ist bei einem Newton Pflicht. also dazukaufen, falls beim Verkäufer nicht dabei.

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