Welches Bundesland oder Stadt-Dorf blieb in Deutschland verschont oder hat vom zweiten Weltkrieg prinzipiell nichts mitbekommen?
Kann mir nicht vorstellen das komplette Deutschland zerbomt wurde
10 Antworten
Ich bin im Zweiten Weltkrieg im südlichen Niedersachsen auf einem kleinen Dorf geboren worden. Dieses Dorf und alle umliegenden Dörfer sowie die zugehörige kleine Kreisstadt wurden nicht bombardiert.
Im Gegenteil: Britische Bomber sind auf dem Rückflug nach England über die Kreisstadt hinweg geflogen und haben außerhalb auf freier Fläche auf einem Acker noch überschüssige Bomben ausgeklinkt und dort zur Explosion gebracht, so dass niemand zu Schaden kam.
Mit eigenen Augen habe ich gesehen, wie Hannover bombardiert wurde. Es handelte sich dabei um einen der beiden letzten Angriffe auf Hannover im März 1945. Der nördliche Himmel war blutrot von den vielen brennenden Häusern. Ich sah auch die sogenannten "Christbäume" am Himmel. Später, nach Kriegsende, war ich mit meinen Eltern in Hannover. Es gab dort enorme Zerstörungen. Es standen oft nur noch die Außenmauern der ausgebrannten Häuser. Nur der Grundbesitz (die Herrenhäuser Gärten) der deutschen herzoglichen Verwandtschaft im Stadtteil Herrenhausen des britischen Königshauses, war verschont geblieben.
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Danke für deine Hinweise!
Wie ich mich inzwischen kundig gemacht habe, hat Hannover 88 Luftangriffe erlebt. Ich sah nur einen der beiden letzten Luftangriffe im März 1945.
Als meine Eltern nach dem Krieg mit mir in Hannover waren, besuchten wir die Herrenhäuser Gärten. Ich sah am Eingang ein steinernes Gebäude, was ich dann wohl irrtümlich für das Schloss hielt. Es hatte nach meiner Erinnerung nur geringfügige Schäden.
Meine Antwort werde ich korrigieren.
@Mork77 Ergänzung: Ich habe übrigens von einem Schloss in meiner Antwort auch ursprünglich gar nichts geschrieben. Ich war nur in den Herrenhäuser Gärten. Die meinte ich mit Grundbesitzungen.
Dörfer waren selten betroffen!
Manchmal wurden auf dem Rückflug übrige Bomben abgeworfen, damit der Sprit für den Rückflug reicht.
Meine Mutter kam aus einem kleinen Dorf. Als ein Tiefflieger wenige Meter über den Boden auf sie und ihre Freundin zugerast kam, hatten sich die jungen Frauen in den Straßengraben geworfen. Es ist nichts passiert. Meine Mutter war sich sicher das Grinsen des Piloten durch die Cockpitscheibe gesehen zu haben....
Es ist schwierig, spezifische Orte aufzuzählen, die während des Zweiten Weltkriegs weniger betroffen waren, da dies stark von den jeweiligen Kriegsverläufen und strategischen Zielen abhing. Kleinere Dörfer und abgelegene Gebiete waren jedoch tendenziell weniger Ziel von Bombardierungen. Manche Städte wie Rothenburg ob der Tauber und Heidelberg blieben teilweise von größeren Zerstörungen verschont, aber es ist wichtig zu betonen, dass nahezu das gesamte Land irgendwie von den Auswirkungen des Krieges betroffen war.
Die Bombenangriffe richteten sich so gut wie ausschließlich gegen Großstädte, also auf etwa 30 % der Bevölkerung. Das heißt, dass der weitaus überwiegende Teil der Wohnbebauung unzerstört blieb, über 90 %. Es gab auch etliche Großstädte oder größere Mittelstädte, die verschont blieben: Breslau, Schwerin, Göttingen, Goslar, Lüneburg, Lüdenscheid, Konstanz, Marburg (Lahn), Görlitz, Zwickau, Heidelberg.
Mitbekommen und erlitten hat jeder Deutsche den Krieg: Kriegstote und Invalide in der Familie, Hungerrationen, Dienstpflicht, Kämpfe ab 1944 auf deutschem Boden.
Ich weiß keine Namen aber man wollte so viel Schaden an strategisch wichtigen Punkten verursachen wie möglich. Kleine Dörfer waren einfach nicht existenziell für das Deutsche Reich.
Nur der Stadtteil Herrenhausen, wo die deutsche Verwandtschaft der englischen Königin Grundbesitzungen hatte und noch heute hat, wurde verschont.
Komisch, dass das Schloss Herrenhausen zerstört wurde.
Bis zu seiner Zerstörung bei einem Luftangriff in der Nacht des 18. auf den 19. Oktober 1943 blieb das Schloss in seiner von Laves geschaffenen Erscheinung.[7] Das in großen Teilen aus verkleidetem Holzfachwerk bestehende Hauptgebäude brannte ab – nur die Freitreppe, Teile der Galerie und einige Nebengebäude blieben erhalten. In den folgenden Jahren verfielen die Gebäude und wurden später fast vollständig abgetragen.