Welche Vorteile und Nachteile bietet Zeitarbeit?

7 Antworten

Da ich schon etwas älter bin, kenne ich beide "Zeiten" der Zeitarbeit.

Früher hätte ich sie jedem empfohlen, der Anfänger ist oder in z. B. einer neuen Stadt eine Chance sucht/sich einen Überblick verschaffen will.

Heute hingegen: Es ist nur ein Geschäft und der Verlierer ist der Angestellte. Die Übernahmequote ist gering - egal was die Zeitarbeit sagt. Sie sprechen noch immer von 96 %, wie es eben vor vielen Jahren einmal war.
Die Firmen können dich für kleines Geld behalten, Equal Payment - eine nette Idee. In der Realität schwer nachzuprüfen.
Meines Wissens hat sich inzwischen aber wieder etwas bewegt. Die Entleihzeit soll begrenzt worden sein.

Jetzt aber zu deiner Frage:
Wenn dir eine Direkteinstellung angeboten wird, du die haben möchtest, sag ja. Besser als Zeitarbeit.
Wenn die Stelle durch die Zeitarbeit dir irgendwelche Vorteile bietet, wäge ab.

Gekündigt kannst du in beiden Firmen werden.
Zeitarbeiten entlassen, sobald der Kunde den Auftrag zurücknimmt oder kündigt. Vorherige nette Reden sind vergessen. Sie kommen allerdings auf dich zurück, wenn es keine Zwischenfälle beim Kunden gab und du gute Arbeit geleistet hast.
Firmen kündigen, sobald sie die Mitarbeiter nicht mehr brauchen.
Somit ist dieser Gedanke keine Basis für eine Entscheidung.

Es gibt in der Zeitarbeit eigentlich nur Nachteile für die Angestellten. Man verdient weniger als die Stammbelegschaft, obwohl man mehr verdienen müsste, weil es unsicherer ist als für die Stammbelegschaft.

Dann wird dir ein Teil von deinem Lohn einbehalten, indem dir Stunden auf ein Zeitkonto laufen. Das ist so, als würdest du jemandem einen Kredit für null Zinsen gewähren.

In Zeitarbeit wird auch viel versprochen, aber wenig gehalten. Natürlich sagen sie dir, dass du übernommen wirst. Die Wahrheit ist: Die Hürden sind sehr hoch. Z.b. wird eine Ablöse von einem Jahresgehalt fällig.

Der Lohn ist auch nicht fair: Zeitarbeitsfirma kassiert 50 Euro plus Steuer für Dich und gibt oft nur Mindestlohn weiter.

Einen unbefristeten Vertrag gibt es so gut wie gar nicht in ZA. Man wird gekündigt, wenn der Kunde niemanden mehr braucht oder wenn equal pay greifen soll.

In Deutschland direkt beim Unternehmen.

Es kommt auf die Gesetze zur Zeitarbeit an.

Als Grenzgänger in der Schweiz habe ich gern temporär gearbeitet. Du bist nicht an eine Zeitarbeitsfirma gebunden, ein Contrakt gilt für maximal drei Monate. Du verdienst nicht weniger als die Festangestellten, handelst Deinen Lohn aus bevor Du unterschreibst und ich wurde von den Malerfirmen namentlich angefordert und auch als temporärer Vorarbeiter gebucht. Wenn ich kein Angebot hatte dessen Bezahlung mir zusagte habe ich mich in Deutschland arbeitslos gemeldet. Sofort änderte sich meine private KV bei der AOK in eine Gesetzliche, das ALG bei schweizer Lohn war deutlich höher als mein Verdienst bei Vollzeitarbeit plus Leistungszulage zuvor in Hamburg. Ich habe in meinen Jahren als Grenzgänger in der Schweiz - dort als Temporär - 8 bis 9 Monate gearbeitet und war drei bis 4 Monate arbeitslos - und hatte auch dann noch mehr Einkommen denn in Hamburg.

Es kommt auf die Gesetze zur Zeitarbeit an.

Nachteile:

  • Man hat keine Sicherheit, wenn ein Einsatz endet und es keinen Folgeeinsatz gibt, endet das Arbeitsverhältnis.
  • Man kommt nie irgendwo an, mal macht man das für ein paar Monate, mal das für ein paar Monate, man kann sich nie richtiges Fachwissen aneignen.
  • Man wird nur für Aushilfetätigkeiten eingesetzt, um Rückstände aufzuarbeiten
  • Man gehört nie irgendwo dazu, man ist immer der Zeitarbeiter
  • Je länger man in Zeitarbeit ist, desto mehr sinken die Chancen, eine richtige Arbeit zu bekommen

Vorteile:

Im Moment fallen mir keine ein.

Manche Arbeitgeber brüsten sich damit, daß sie die Zeitarbeiter von jetzt auf gleich abbestellen können und diese dann - weil nur projektbezogen eingestellt - von den Zeitarbeitsfirmen fristlos entlassen werden.