Welche Religion habt ihr?

6 Antworten

Ich möchte dir diese Frage gerne anhand meiner persönlichen Geschichte, wie ich zum Glauben gefunden habe, beantworten (wird ein klein bisschen längerer Text).

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ bin und in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen bin. Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich ausbrechen zu können. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon viele Versuche unternommen, wie z.B. "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit einem Bibelvers an, der mir sehr ins Herz gesprochen hatte, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Zudem habe ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich immer perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Das verrückte war, dass es die Verse des Tages in meiner Bibel-App waren. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Also die Verse trafen mein Herz so tief, dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 31 Jahre alt und seit über 7 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und den er nach meinem Glauben auch an seiner Gottheit teilhaben lässt)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Ich bin ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angststörungen) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist. Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und bin es auch heute nicht und es kommt vor, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und auch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der inneren Frieden hat und glücklich ist.

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Ich gehöre keiner Religion an aber wenn ich mit festlegen müsste, wäre es eine Mischung aus dem Daoismus, Vedanta Hinduismus und Zen-Buddhismus.

In allen dreien geht man in etwas abgewandelter Form davon aus, dass weder ein herrschender Gott, noch ein isoliertes kleines Ich im Kopf existiert, sondern dass wir als intelligente Organismen Symptome eines intelligenten Universums sind und im Kern wirklich eben jenes Universum sind, welches sich aus unendlichen Standpunkten selbst bewusst wird und sich selbst erlebt. Man könnte sagen, dass wir sind Gott.

Die drei Grundprämissen dahinter sind 1. dass es keine real getrennten Objekte im Universum gibt (ja, man kann einen qualitativen Unterschied von einem Stein zu einer Ameise feststellen, auf subatomarer Ebene betrachtet ist es allerdings dasselbe Formenspiel welches lediglich andere Muster annimmt, genauso wie der Unterschied zwischen Dubstep und Mozart nicht wirklich in den Klängen selbst liegt, als vielmehr in der Art und Weise wie Klänge verwendet werden),

2. dass sich alle Gegensätze einander bedingen, niemals allein auftauchen und daher nur augenscheinlich unterschiedlich sind, tatsächlich aber dasselbe Ereignis bloß mit negativem Vorzeichen sind (Der Pluspol eines Magnets ist unterschiedlich vom Minuspol, doch trotzdem haben beide den Magneten als Basis - somit sind plus und minus dasselbe "Ding". Genauso "Raum"/"Objekte", "Organismus"/"Umwelt", "Existenz"/"Nicht-Existenz"),

3. Dass es keine reale Instanz gibt an welche man das "Ich" heften könnte. Physikalisch und wissenschaftlich betrachtet haben wir immernoch keine "Seele" finden können, die kann ich also nicht sein. Heutzutage gehen wir davon aus, dass wir das emergente Produkt eines festen Körpers sind. Ich bin dieser Körper und dieser Körper selbst erzeugt Bewusstsein. Im realen physikalischen Universum existiert aber nicht mal soetwas wie ein physischer Körper. Organismen sind mehr wie eine Flamme oder ein Strudel in einem Fluss ein konstantes Muster, aber kein Ding an sich. Alle 3-7 Jahre bestehen wir Menschen aus gänzlich anderen Atomen, sind also physikalisch gesprochen genauso ein anderer Körper wie die anderen Menschen.

Wir wären also weniger ein festes Teilchen, sondern mehr eine Welle - und Wellen haben immer ein Medium in welchem sie sich bewegen. Das Medium welches ich hier sehe ist der Raum.

So wäre das einzige "Ich" welches wir wirklich sein könnten, der undifferenzierte Raum, als ein Feld mit potential zu Bewusstsein, welcher sich in Gehirnen die komplex genug geworden sind die Umwelt (visuell) zu verarbeiten selbst gewahr wird und für einige Zeit auch Erinnerungen Speichern und eine Persönlichkeit konstruieren kann.

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Mein Ziel ist tatsächlich diese These neurowissenschaftlich zu Beweisen. Chris Niebauer hat mit seinem Buch "Kein Ich, kein Problem: Was Buddha schon wusste und die Neuropsychologie heute bestätigt" schon einen sehr guten Ansatz geliefert.

Ich bin davon überzeugt dass unser gegenwärtiges Weltbild falsch ist. Wir keine unbedeutenden kleinen Viecher sind die einmal in Existenz treten und wir dieses Universum erobern müssen, sondern dass wir selbst, jeder einzelne von uns, dieses Universum ist - jedes Lebewesen, jeder Stein, jedes Atom.

Philipp

Ich bin in der evangelischen Kirche und dort auch gerne Mitglied. :)

Mir ist mein Glaube sehr wichtig. Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.

Ich würde mich am ehesten als Deisten / Universalisten bezeichnen. Da ich aber weiterhin Mitglied in der EKD bin und auch bleiben werde, habe ich auch einen christlichen Hintergrund.

Ich finde das letztendlich auch nicht so wichtig, da ich nicht davon ausgehe, dass es nur eine einzige richtige Glaubensrichtung gibt.

Ein Antitheist kann ebenso richtig liegen mit seinen Gedanken, wie ein Angehöriger einer bestimmten Religion.

Es gibt für mich einfach viele Gründe dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst; die Historizität der Auferstehung Jesu; erfüllte biblische Prophetie; dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist und wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist; die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

Nach der Bibel:

  • gibt es einen Gott
  • hat unser Leben einen wirklichen Sinn und eine Zukunft
  • kennt und liebt dieser Gott jeden einzelnen und nimmt Anteil an unserem Leben
  • trennt uns Sünde (unser Egoismus und seine Folgen) von Gott
  • bleibt diese Trennung auch über den Tod hinaus bestehen, wenn wir nie bewusst auf die Seite Gottes treten
  • gibt es weder eine Wiederverkörperung (Reinkarnation) noch Höherentwicklung noch Selbsterlösung
  • sind Himmel und Hölle Realitäten
  • gibt es nur einen Weg, mit Gott versöhnt zu werden
  • können wir über unsere Zugehörigkeit zu Gott eine klare persönliche Gewissheit erlangen.