Welche Kosten berücksichtigen bei Pferdehaltung?

6 Antworten

Einstellgebühren wirklich all inkl und Durchschnitt in Deiner Gegend - nicht den günstigsten Stall der Gegend, der ist oftmals bald pleite und Du musst in einen Durchschnittsstall.

Hufbearbeitung bitte alle 4 bis 5 Wochen barhuf für ordentliches Geld, für 25 Euro bekommst nur schnell, schnell, aber nicht korrekt.

Zähne bitte hoch einkalkulieren. Überschreitet mit der aktuellen GOT mal schnell die 500 Euro.

Tierhalterhaftpflicht nicht den billigsten Tarif, sondern den besten und hohe Deckungsummen. Wenn es einmal gegen ein Auto tritt, das kannst im Notfall noch selbst zahlen. Läuft es vor einen Bus und neben ein paar Toten gibt's noch 5 Invaliden, wirst Deines Lebens nicht mehr froh, wenn Du nicht hohe Deckungssummen hast. Bei jährlicher Zahlung gibt's in der Regel Rabatt.

Unterricht regelmäßig. Als Pferdebesitzer gibt's kein anderes Regularium mehr. Es reitet einem dann niemand das Pferd Korrektur und wenn ich so lese, was Leute im Netz schreiben die ihre Pferde selbst ausbilden und sich damit überschätzen, wird mir schlecht. Natürlich kann man unterhalb seiner eigenen Ausbildung das ein oder andere selbst. Aber jeder Profi hat seinen Trainer, nur die Laien wollen keinen haben. Selbst, wer top reitet, muss sich zumindest mal kalibrieren lassen. Man merkt nicht, wenn man eine leichte eigene Schiefe ins Pferd prägt, sich die eigene Hilfengebung schleichend verschlechtert, ...

Ausrüstung nicht eventuell, sondern komplette Anschaffung (was man mit bekommt, ist in der Regel für die Tonne) UND Instandhaltung.

Entwurmung - bitte in die ZSE (suche nach Arge.ZE, dann findest einiges) einlesen, nicht dass irgendwann nichts mehr hilft wegen Resistenzen. Kosten liegen im ersten Jahr in der Regel höher als in Folgejahren, weil Pferde mit unklarer Historie öfter beprobt werden müssen.

Impfungen. Wenn Du auswärts wo teilnehmen willst (Turniere, Kurse) brauchst in der Regel die Impfungen nach den FN-Vorgaben, die etwa doppelt so oft sind als in der Zulassung für den Impfstoff vorgesehen.

Und ja, Erkrankungen und Verletzungen sind jetzt ganz, ganz fies. Ein Pferd in der Verletzungs-Reha hat oft auch nicht das beste Immunsystem und die beste Verdauung, sodass sich oft die Dinge häufen ... und das kostet jetzt ein Vielfaches dessen, was es noch vor einem Jahr gekostet hat. Der letzte Tag meines vorherigen Wallach hatte mich im Juli 2022 rund 8.000 Euro gekostet (Kolik, ambulante Behandlung schlug sehr gut an, dann doch wieder Verschlechterung, Klinik, Diagnose von außen deutete auf Darmentzündung hin, nicht so schlimm, nach ein paar Stunden extreme Verschlechterung, OP begonnen und festgestellt, wie es innen aussieht, kann er nicht überleben, musste abgebrochen werden mit einschläfern). Wenn ich all die Positionen auf der Rechnung jetzt mit der neuen GOT belege, komme ich auf ca. 14.000 Euro. Neulich habe ich eine Rechnug für ein normales Hufgeschwür gesehen, wo ich einfach Verbandswatte und Klebeband für 15 Euro verwendet hätte zum nass einpacken und meiner Huforthopädin ein Trinkgeld aufgedrängt hätte, Pferd immer in der Herde, eben ein paar Tage in Watte gepackt. Sehr gleich gelagerter Fall ohne Huforthopäden, sondern mit Tierarzt gelöst: 800 Euro und ein paar Wochen Boxenruhe, Pferd davon in schlechtem Zustand anschließend, anfällig für andere Krankheiten. Also dieser Faktor ist derzeit echt ein wesentlicher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Hufbearbeitung monatlich kalkulieren.

Reitstunde /Unterricht nicht nur evt. Kalkulieren.

Es gibt sehr sehr viele Infos dazu im Netz, was noch so auf einen zukommt.

Was immer fies ist, sind die unvorhergesehenen Kosten, wenn TA, Physio usw mal im gleichen Monat kommen. Ansonsten gibt's sowohl hier bei den entsprechenden Fragen mehr als genug Rechnungen 😉

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Hufbearbeitung/Beschlag/Umbeschlag alle 4 -6 Wochen, je nach dem. Zahnarzt mind. 1x/Jahr, Sattler mind. 1x/Jahr, Osteo nach Bedarf, kann sein es reicht 1x/Jahr, kann aber auch öfter nötig sein. Zu deiner Rechnung dazu kommt ggf Zusatzfutter - in vielen Ställen ist im Pensionspreis lediglich Heu enthalten. Kraftfutter, Mineralfutter (fast immer nötig),... musst du selbst kaufen. Rücklagen für TA und Ausrüstung, Impfen, Wurmkuren, Anfahrt zum Stall.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Anima572 
Fragesteller
 05.10.2023, 21:39

Vielen Dank, das war sehr hilfreich☺️👍

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Also das typische was mir einfällt wäre:

Einstellgebühren (meist auch Futterkosten einberechnet)

Jupp, meist mit einberechnet, aber wenn du zB Kraftfutter oder Kräuter dazugeben willst, musst du das meist extra besorgen.

Hufschmiedkosten (Barhuf oder Eisen - jeden 2. monat?)

Ich würde mit 6-8 Wochen Intervallen rechnen, kommt aber immer auf den Huf deines Pferdes an.

Zahnarzt (einmal jährlich?)

Je nach Gebiss, jährlich oder alle 2 Jahre, ja.

Versicherung (monatlich)

Plural, Versicherungen, Tierhaltehaftpflicht ist ein MUSS, OP oder andere Versicherungen kann man sich überlegen.

Evtl. Reitstunden

Nicht nur evtl, monatlich 2-4 Reitstunden sollten, je nach Niveau, drin sein.

Evtl. Ausrüstung

Nicht nur evtl, die "kleinen Scheißer" machen schneller was kaputt, als du glaubst...

Könnte mir jemand bitte noch schreiben ob und wofür er noch regelmäßig Geld ausgeben muss für ein gesundes Pferd? Also ob ich noch Punkte vergessen habe.

Rücklagen für den Tierarzt, ganz wichtig!! Einige tausend Euro sollte eine Behandlung schon kosten dürfen, die solltest du auch parat haben. Impfungen und co. fallen auch an.

Physio und Osteo sollte man auch auf der hohen Kante haben, ggf. was dafür weg legen im Monat, kostet meist um die 120-200€ pro Behandlung.

Entwurmungsmittel kosten zwar nicht viel, sollte man sich aber im Falle eines Falles schon leisten können.

Klar ist mir natürlich das auch sehr große Kosten entstehen können wenn das Pferd einen Unfall hat oder krank wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Hufschmied rechne nicht nur "alle zwei Monate" sondern alle 5-6 Wochen. Du kommst also auf 8 bis 10 mal im Jahr, sofern alle Eisen immer oben blieben und der Schmied dazwischen nicht nochmal extra kommen muss.

Und aus "eventuell" Reitstunde und Ausrüstung wird MIT SICHERHEIT Reitstunden und Ausrüstung. Jeder braucht Reitstunden und wer behauptet keine zu brauchen, der lügt sich selbst was vor. Auch olympische Profireiter nehmen regelmäßig Unterricht!

Und zur Ausrüstung. Ein Sattel ist auch nicht etwas, dass man einmal kauft und dann für immer unverändert einfach so hat und verwendet. Ja, ein guter Sattel hält meist länger als das Pferd... aber auch der gehört gewartet, angepasst und je nach Häufigkeit der Verwendung jährlich oder längstens alle 2 Jahre aufgearbeitet. Gurtstrippen und Steigbügelriemen nutzen sich ab und müssen ersetzt werden. Du willst nicht riskieren, dass so was mal reißt. Das kann sehr schlimme Unfälle provozieren!

Du hast den Tierarzt vergessen. Selbst wenn das Pferd IMMER gesund ist, muss es jährlich geimpft und entwurmt werden und Pferde sind Experten darin sich zu verletzen oder krank zu werden! Und das kann sehr schnell sehr teuer werden.

Und beim Einstellen ist nicht "meist auch Futter" enthalten - ja, Koppelgang und Heu sind meistens dabei. Das wars aber auch schon. ALLES was du zusätzlich ins Pony gefüttert haben willst, ist deine Verantwortung!