Welche Eigenschaft an dir selbst kannst du am wenigsten akzeptieren?
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Dass ich oft weiß, was andere fühlen...
Ich mag mich und ich weiß, dass ich schon in Ordnung bin - mit gewissem Selbstwertgefühl, Lebenserfahrung, Menschenkenntnis auch über einen selbst (ich kenne mich selbst schon ganz gut) - und das Leben ist einfach zu kurz um sich permanent selbst schlecht zu machen. Man wird dadurch sowieso nicht besser und Selbstkritik definiert sich für mich eher darin, dass ich mit meinem sehr hohen beruflichen Eigenanspruch in seltenen Fällen nicht zu 100 Prozent zufrieden bin. Das ist der einzige und ggf. "häufigste" negative Gedanke. Hin und wieder frage ich mich auch, ob mein im Beruf "chefmäßiger" und privat hin und wieder als "zu dienstlich" gerügter Auftritt sein muss, aber andererseits "bin ich halt so" und man kann aus seiner Haut nicht raus, man wird mit den Jahren auch so und wächst mit seiner Rolle - und andererseits wäre es auch nicht gut, wäre ich zu locker. Mancher sagt vielleicht, ich würde auf einem hohen Ross sitzen ... nein, das stimmt nicht, ich weiß nur, was ich kann und was ich nicht kann und dazu stehe ich.
Aber ich habe früher gelegentlich damit gehadert, dass ich so "unbedrohlich" und "ungefährlich" und "freundlich" wirke und mich deswegen nicht immer ernst genommen gefühlt oder unterschätzt oder überstimmt (mancher hat auch gedacht, er könnte es mit mir schon machen, weil ich mich sowieso nicht wehren würde bzw. keine Gegenwehr darstelle - allerdings muss ich sagen ... ich sehe zwar nett aus, aber ich kann auch anders) und mich hat das auch verunsichert, aber inzwischen komme ich gut damit zurecht - ich bin mit den Jahren auch selbstbewusster und stärker geworden und mache mitunter auch "was ich will", egal was andere denken, einfach weil ich es kann - das heißt ja nicht, dass man über Leichen gehen oder andere diffamieren muss, denn das mache ich nicht. Ich bin sicherlich auch deswegen erfolgreich geworden, weil ich mit den Leuten trotz meiner angeblichen "Chef-Aura" gut und freundlich umgehen kann und sie wissen, was sie kriegen und was sie an mir haben und was eben nicht.
Zum Thema "Chef-Aura": Dank Menschenkenntnis und Lebenserfahrung liege mich mit meiner Einschätzung von Dingen, Sachverhalten und Menschen oft richtig - aber es ist zumindest dann emotional nicht besonders schön, Recht zu haben bzw. im Nachhinein zu erfahren, dass man Recht gehabt hat, wenn man aus dieser Lebenserfahrung und Menschenkenntnis heraus böse Vorahnungen bezüglich Personen und/oder gewisser Vorhaben hatte und sich diese bestätigt haben und man gern im Unrecht gelegen wäre, weil es dann schöner ausgegangen wäre. Einerseits merkt man dann zwar, dass Lebenserfahrung und Menschenkenntnis durch kaum etwas zu toppen sind und man offenbar sehr viel diesbezüglich auf dem Kasten hat, was einen zum gewissen Grad bestätigt ------> andererseits aber hätte man gern Unrecht gehabt, wenn es etwa darum geht, dass eine Beziehung scheitert oder jemand einer Aufgabe nicht gewachsen war oder ein Geschäft schneller Konkurs geht, wie dass es geöffnet hat und so weiter. Ist alles schon passiert, es wird nicht das letzte Mal jeweils gewesen sein. Das mag ich nicht immer besonders, aber es ist am Ende manchmal auch ein Vorteil.
Das ich nicht schweigen kann ,ich will immer diskutieren aber das raubt so viel Kraft,
Pessimismus.