Welche der Folgenden Sätze sind grammatisch?
Welche der folgenden Sätze sind eurem persönlichen Sprachempfinden nach in der Umgangssprache grammatisch/ungrammatisch?
(1) Wen meinst du, wen sie liebt?
(2) Wovon glaubst du, wovon sie träumt?
(3) Wen denkst du, wen Xaver meint, wen Susanne liebt?
(4) Wie glaubst du, wie sie das gemacht hat?
(5) Wen glaubst du, dass sie liebt?
(6) Wen glaubst du, liebt sie?
(7) An wen glaubst du, an wen sie denkt?
(8) Wem glaubst du, wem Sie geholfen hat?
Für den Fall, dass ihr einen Satz als in der Umgangssprache nicht akzeptabel wahrnehmt, versucht diesen Umstand bitte bestmöglich zu erklären.
Ihr könnt eure Antwort einfach so formulieren, dass ihr für jeden Satz einfach die Nummer gefolgt von 1 oder 0 schreibt, für grammatisch ungrammatisch respektive. Z.B. (1) 0, steht also für 'der Satz mit der Nummer (1) wirkt umgangssprachlich ungrammatisch.'
Würdet ihr selbst so reden? Habt ihr Leute in eurem Umfeld, die so reden? etc.
3 Antworten
Ich kann nur im Satz (8) etwas Ungrammatisches entdecken; der ist irgendwie unverständlich. Solche Sätze kommen eigentlich nur umgangssprachlich vor (direkte Rede), und ich würde in jedem einzelnen Fall zur Einleitung das Pronomen was verwenden, z.B. Was glaubst Du, wie sie das gemacht hat?
Satz (3) ist durch das zweimalige wen auch ein bißchen holprig. Vermutlich hätte ich gesagt Was glaubst Du, von wem Xaver gesagt hat, daß er Susanne liebt oder ähnlich.
Deine Sätze sind alle grammatisch falsch.
Sind nicht meine, aber danke für deine sprachliche Intuition :)
Satz 6 ist von allen am wenigsten fehlerhaft, da nur ein Komma fehlt.
Der Rest ist Murks inklusive der Frage nach "grammatisch/ungrammatisch".
Nachtrag, da hier zuviel gelöscht wurde:
Die korrekte Form der Satzbeispiele lautet:
- (1) Wen meinst du, liebt sie?
- (2) Wovon glaubst du, träumt sie?
- (3) Wen denkst du, meint Xaver meint, den Susanne liebt?
- (4) Wie glaubst du, hat sie das gemacht?
- (5) Wen glaubst du, liebt sie?
- (7) An wen glaubst du, denkt sie?
- (8) Wem glaubst du, hat sie geholfen?
Die Sätze mögen ja irgendwelcher Literatur entnommen sein, aber das entschuldigt ihre sprachliche Ungeschicklichkeit in keiner Weise.
Es gibt allerdings durchaus Sätze mit einer Wiederholung des Fragewortes, die weniger ungeschickt sind, wie z.B.:
"Was glaubst du, was jetzt passieren wird?"
Weil es im Englischen deiner (gelöschten) Äußerung zufolge üblich ist, von "ungrammatisch" zu sprechen, ist eine rein formale Übertragung ins Deutsche deswegen noch lange keine gute Idee, ähnlich wie bei "macht Sinn".
Ich habe hier schon oft Fragen gesehen, in denen jemand nach "qualitativen" Produkten suchte. Gemeint waren natürlich "qualitativ hochwertige" Produkte. Ähnlich misslungen ist die Verwendung von grammatisch/ungrammatisch.
Man kann etwas grammatisch korrekt/gelungen oder als grammatisch falsch/fehlerhaft/ungeschickt bezeichnen.
Im Gespräch mit erwachsenen Menschen bin ich es eigentlich gewohnt, dass man sich rechtfertigt. Könntest du mir sagen, wieso das alles 'Murks' ist? Besonders würde mich interessieren, wieso die Frage an sich 'Murks' ist.
Danke im Voraus.
Das Wort ungrammatisch gibt es (siehe Duden und DWDS)
https://www.duden.de/rechtschreibung/ungrammatisch
https://www.dwds.de/wb/ungrammatisch
Ein Konzept aus der englischsprachigen Literatur in der Linguistik zu übernehmen würde ich jedem empfehlen, die ist nämlich sehr gut.
Das Phänomen heißt 'successive cyclic movement', und das gibt es in den meisten Sprachen, nur lässt es sich in manchen germanischen Sprachen auch 'an der Oberfläche' beobachten, d.i. phonetisch. Soll heißen, man spricht das Fragewort während man es an den Anfang den Satzes befördert an den verschiedenen Stellen zu denen es bewegt wurde aus (zumindest würden dem manche Sprecher dieser Sprachen zustimmen).
Diese Zustimmung eines Sprechers würde ich dann als Kriterium dafür verwenden ob etwas als 'grammatisch in der Umgangssprache' gelten kann. Ich hoffe das ist jetzt klarer.
Deine Korrekturen haben mir nicht geholfen, da ich eigentlich nur nach sprachlichen Intuitionen gefragt habe. (3) finde ich bei dir sehr interessant, die Intuition habe ich nämlich nicht: Eine Verbalphrase mit einem Verb doppelt. Einmal vor und einmal nach dem Subjekt: interessant!
Ceterum censeo
Stay curious!
Stell dir vor, die Sätze würde jemand aussprechen. D.h. also ohne Komma und in der Umgangssprache.
Das mit dem Komma war natürlich mein Fehler XD