Ich will dir im folgenden erklären wieso der Schluss (1) nicht gültig ist und (2) wie sich das zur Aristotelische Logik verhält.

(1):

Zunächst würde ich eine einheitliche Konvention bei dem Aufbau deiner Prämissen verwenden.

P1: Alle Mandarinen sind orange

P2: Alle Mandarinen sind Obst

K: Alles Obst ist orange.

Ich denke mit diesen einheitlichen Formulierungen kann man den Fehler in der Argumentation besser verstehen. Die Mandarinen sind nur eine Teilmenge der Menge des Obsts und nicht umgekehrt, erst dann würde K folgen.

(2):

Das mit den Figuren ist so eine Sache. Die geben dir nämlich nicht an welche Schlüsse in der Aristotelische Logik gültig sind, sondern welche Subjekt - Prädikat Ordnungen du in einem Argument mit zwei Prämissen (einem Syllogismus) haben kannst. Also in welcher Reihenfolge sie in den Prämissen bzw. der Konklusion angeordnet sein können.

Die Eigentlichen Schlüsse haben dann Namen und korrespondieren nur zu den Figuren. Es gibt keine Allaussage

Figur 3 heißt also nur (die beiden Prämissen teilen sich das Subjekt und die Konklusion hat als das Subjekt das Prädikat von P2 und als Prädikat das Prädikat von P1).

Die Benennung der Figur ist schon richtig, allerdings gibt es keinen solchen Schluss. Der einzige Schluss für Allaussagen ohne Negation in den Prämissen in Figur 3, den ich kenne ist heißt Darapti. Wir können mit Hilfe von Darapti eine andere Konklusion aus P1 und P2 ziehen, nämlich:

K*: Manches Obst ist orange.

Das ist doch recht intuitiv oder? Wenn du weißt, dass Mandarinen Obst sind und Mandarinen orange sind, dann gibt es klarerweise auch orangenes Obst; nämlich die guten Mandarinen.

Die Antwort auf Deine Frage lautet also (1) der Schluss its nicht logisch valide und (2) die Konklusion gilt in abgeschwächter Form in der Aristotelische Syllogistik nach dem Schlussmuster Darapti, welches zu den Schlüssen der dritten Figur gehört, wie du auch erkannt hast. Nämlich indem wir nicht auf eine Allaussage, sondern auf eine Existenzaussage schließen.

LG

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Hi,

um die Frage zu beantworten, müsste ich zunächst wissen, wie manche deiner Konzepte verstanden werden sollen.

(1) Was ist die semantische Tragik des Banalen?

(2) Was ist die ontologische Komplexität unseres Daseins? (inwiefern unterscheidet sich unser der Existenzstatus von dem eines Baumes oder einer Zahl?)

(3) Was ist Bedeutung?

(4) Inwiefern besitzt das alltägliche Leben ephemere Signifikanz und wie verhält es sich zum Existenzstatus unseres Daseins?

Eine Voraussetzung für die Sinnhaftigkeit deiner Frage scheint im Nebensatz zu stehen, die ich prima facie gar nicht als philosophisch, sondern eher psychologisch, d.i. als bezogen auf ein empirisches Phänomen deuten würde.

"... wenn wir, im Lichte der unendlichen Möglichkeiten intellektueller Exploration, dazu neigen, die ephemere Signifikanz des alltäglichen Lebens als schattenhaftes Echo der Bedeutung zu betrachten."

Ob das so ist kann ich von meinem Schreibtisch aus gar nicht beurteilen.

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

LG

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Kants Kritik der reinen Vernunft

Die KrV ist zum einen als intellektuelle Leistung beeindruckend und hat einen bedeutenden Paradigmenwechsel in der Philosophiegeschichte verursacht, sie hat vor allem Konzepte eingeführt, die mich persönlichem weiteren lernen bereichert haben.

Mein Eindruck war, dass wenn man ein wenig von der KrV versteht, eine ganze Menge weitere, auch modernere, Philosophie versteht (egal ob kontinental oder analytisch). Einfach deshalb weil die Konzepte Kants an andern stellen auftauchen, sie Abstoßpunkt sind usw.

Ich denke hier z.B. an Noumena und Phänomena, analytisch und synthetisch oder a priori und a posteriori. Außerdem die KrV *der* Einstiegspunkt, wenn man deutschen Idealismus lernen will.

Solche Arbeiten, die mich persönlich bereichert haben und nicht auf deiner Liste sind, wären bspw. die von WVO Quine und Gottlob Frege. Denen habe ich meine Hauptinteressen in der Philosophie zu verdanken.

LG

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