Welche der 3 Naturwissenschaften (Chemie, Mathe, Physik) ist eurer Meinung nach vergleichsweise die schwierigste und warum?

7 Antworten

Mathematik ist keine Naturwissenschaft, sondern eine Systemwissenschaft. Mathematik befaßt sich überhaupt nicht mit der Natur, aber die anderen N-Wissenschaften, bes. Physik, bedienen sich gerne der Mathematik, um Theorien eindeutig zu erklären.

Davon abgesehen hat jede der von dir genannten Wissenschaften hohe Schwierigkeitsgrade. Die einzustufen hängt von der persönlichen Einstellung ab: ein Physiker findet es hinreichend schwierig sich mit Details der Chemie zu befassen und ein Chemiker hat ähnliche Probleme mit der Physik und ein Mathematiker mit beiden.

Alle drei wiederum sehen ihre eigene Diziplin als relativ einfach, weil so wunderschön strukturiert - o.ä.

Gruß

Das ist sicher individuell verschieden. Mir fiel Physik am schwersten von den 3.

Chemie war immer meine Leidenschaft, insofern hatte ich im Studium auch keine größeren Probleme (sicher ist es auch ein hoher Zeitaufwand, das zu lernen, keine Frage). Mathe mochte ich gerne, aber bei Physik streikte ich schon manchmal auf dem Gymnasium. In Mathe hatte ich nie eine 5, in Physik schon.

Erst nach dem (Chemie) Vordiplom bekam ich mehr Bezug zur Physik.

Ich wollte sogar mal in Phys. Chemie meine Diplomarbeit machen, nachher ist es dann aber Anorganische Chemie geworden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – angestellter Chemiker (Dr. rer. nat.)

Hi erstmal,

also wenn du Mathe mit Biologie verwechselt hast dann würde ich definitiv sagen, dass Bio am Schwersten ist, da man für Klausuren sehr viel auswendig lernen muss nicht so viel wie zum Beispiel in Chemie oder in Physik. In Bio ist es einfach so entweder du hast ein gutes Gedächtnis, dass sich das alles merken oder du hast Pech gehabt und musst alles noch mal auswendig lernen.In den anderen Fächer ist es zwar nicht ganz so anders aber da musst du wenigstens nur dabei sein und mitmachen und dann hast du es auch.; )

partizipperfekt 
Fragesteller
 22.02.2018, 17:36

Bist du dir sicher? Es muss ja einen Grund dafür geben, warum die Meisten in der Oberstufe eher Biologie wählen und nicht Chemie oder Physik.

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lollypop1602  22.02.2018, 17:40
@partizipperfekt

Also bei uns ist es zumindest si habe ich gehört, dass man da sehr viel auswendig lernen muss und ich bin halt in der ) und kann es halt nicht so gut einschätzen aber ich glaube ich hätte Bio abgewählt aber eigentlich kommt es ja darauf an wo du am besten bist

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Hairgott  22.02.2018, 17:40

In Physik und Mathe sich die Formeln zu merken ist nicht schwer oder? Und diese dann in Text Aufgaben die nicht immer deutsch sind richtig einzusetzen, ist noch einfacher xD

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Da ich Mathe nicht als Naturwissenschaft ansehen würde, ersetze ich das mal durch Bio (Bio, Chemie und Physik ist die übliche Dreifaltigkeit der Schulischen Naturwissenschaften).

Das kommt darauf an, was man selbst kann. Ich bin ein wahnsinnig schlechter Auswendiglerner, dafür hatte ich noch nie ein Verständnisproblem.

Für mich ist Biologie der Horror. Eigentlich nur Auswendiglernerei. Sowas kann ich gar nicht. Für andere ist es gerade die Rettung, weil sie eben gut auswendig lernen und damit Verständnisprobleme teilkompensieren können.

Physik... ich kann von mir behaupten, damals alles problemlos verstanden zu haben. In der Oberstufe gehts in die Quantenmechanik und ins Relativistische, da sind viele Gedankenexperimente bei und dannn ists echt nicht mehr gesagt, dass es alle irgendwann kapieren. Ich hab mich trotzdem schwer getan, weil praktisch in jeder Unterrichtsstunde ne neue Formel kam, die ich mir allesamt nicht merken konnte.

Chemie fand ich tatsächlich am Einfachsten von den dreien. Nicht viel, das man wirklich auswendig wissen musste, das Meiste kann man sich herleiten, wenn mans verstanden hat.

Dito Mathe. Nur noch weniger, das man auswendig wissen muss. Man kapiert einmal das Prinzip und wendet es dann an.

Chemie fällt mir schon immer leicht, aber ich finde es irgendwie langweilig. Bei Physik kann man sich vieles gut mit Modellen veranschaulichen.

Mathe finde ich am schwierigsten weil es so abstrakt ist. Manche Gebiete sind ja so kompliziert, dass sich kein Mensch mehr vorstellen kann wie das funktionieren soll, das wird dann allein von vorher bewiesenen Dingen abgeleitet.

grtgrt  22.02.2018, 20:34

Da kann man recht unterschiedlicher Meinung sein: Ich persönlich empfinde Mathematik dort am schönsten, wo sie am abstraktesten ist.

Nebenbei: In habe Mathematik (und nebenbei auch Informatik) studiert. Den Versuch, Physik als Nebenfach zu haben, gab ich auf, da ich im Stoff der einführenden Physik-Vorlesung keinerlei Ordnung und Systematik erkannte: Der Stoff erschien mir als eine riesige Menge unzusammenhängender Details und Beispiele, in der ich die Orientierung verlor. Abstraktion - genau sie hat mir dort gefehlt und mich orientierungslos werden lassen.

Als ich später - als Mathematiker - selbst unterrichtet habe, gab es Studenten, die sich mehr Beispiele gewünscht haben. Dabei wurde mir bewusst, dass es zwei ganz grundsätzlich verschiedene Ansätze des Lernens gibt:

  • Ansatz 1: Erst viele Beispiel betrachten, dann - davon abstrahierend - zur allgemeinen Regel gelangen.
  • Ansatz 2 (genau umgekehrt): Erst die allgemeine Regel diskutieren und ihren Gebrauch dann anhand von Beispielen einüben.

Mir schien der zweite Weg immer der sinnvollere (und einfachere) zu sein - und der, den ich lieber ging. Denn:

Wer zuerst Beispiele betrachtet, hat es schwer, zu unterscheiden zwischen dem, was wesentlich ist und dem, was nur beispielspezifisches Detail darstellt (und deswegen ignoriert werden muss). Wie nämlich will man wissen, was wesentlich bzw. unwesentlich ist, wenn man nicht die allgemeine Regel kennt: das Ziel also, auf das es zuzusteuern gilt?

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Eiskorn93  22.02.2018, 20:40
@grtgrt

Jeder hat seine eigene Meinung. :D Mathematik und Physik unterscheiden sich jetzt auch nicht so grundlegend. Zumindest was das Rechnen angeht. Aber bei der Mathematik hat mir persönlich immer die Praxisanwendung gefehlt.

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grtgrt  22.02.2018, 20:50
@Eiskorn93

Aha, ich sehe schon: Du bist einer, dem mehr an Beispielen liegt (und das scheint ja tatsächlich die überwiegende Mehrheit aller zu sein).

Physik scheint mir schwieriger als Mathematik, da sie mehr ist: Als Physiker muss man viel mathematisches Wissen haben, aber darüberhinaus halt auch noch SEHR viel mehr anderes Wissen und andere Fähigkeiten. Insbesondere muss man als Physiker wie ein Ingenieur denken (Ingenieure sind Leute, die auch dort noch eine Lösung finden, wo Theoretiker bewiesen haben, dass es gar keine geben kann). Das Rätsel löst sich wie folgt:

Wenn ein Ingenieur vor einem als unlösbar erkannten Problem steht, modifiziert er die Aufgabenstellung so lange, bis sie eben doch eine Lösung zulässt. Ein Mathematiker aber denkt fertig zu sein, nachdem er die Unlösbarkeit der ursprünglichen Aufgabenstellung nachweisen konnte.

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OlliBjoern  23.02.2018, 00:43
@grtgrt

Sehe ich auch so. Als Mathematiker genügt es, Mathematiker zu sein. Als Physiker muss man Mathematiker sein UND noch physikalisches Verständnis haben (was mehr ist als "nur Formeln auswendig zu können").

Als Chemiker bin ich enorm fasziniert von Leuten wie z.B. Wolfgang Pauli. Da werden Dinge zunächst berechnet, und daraus folgert man dann, dass es das (in diesem Falle das Neutrino) auch in der Realität geben müsse.

Und dann stellt sich heraus, dass es stimmt.

Es ist eine Sache, eine mathematische Folgerung zu machen. Schön und gut. Aber etwas "Reales" rein mathematisch zu folgern, und dass dieses dann auch in der Realität Bestand hat (was zuvor niemand gesehen hatte), ist für mich absolut verblüffend.

1930 schrieb Pauli in einem Brief vom (hypothetischen) Neutrino. 1956 wurde es in der realen Welt nachgewiesen.

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