Welch Berufe gingen die Juden bis 1933 eigentlich im Deutschen Reich so nach und durften die Frauen unter denen auch arbeiten, wie die Männer?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Genauso wie alle anderen auch, etwas mehr Mittelschicht und white collar als der Schnitt der übrigen Bevölkerung... Vielleicht auch mehr selbständige...

Nein, Juden waren nicht alle reich und intelligent, aber unter den reichen und intelligenten gab es ein paar Juden, und diese wurden vor allem gesehen. Es gab auch sehr viele arme Juden, die sich irgendwie durchschlagen mussten, das war sogar die Mehrheit.

Insgesamt kann man sagen, dass Juden so zur Mittelschicht gehörten, und mehr zur städtischen Bevölkerung. Es gab wenig jüdische Bauern (aber es gab sie). Handwerksberufen waren eher im Textil (Schneider) als jetzt z.B. Bauarbeiter, viele kleine und grosse Dienstleistungsberufe (Händler mit Bauchladen, Arzt, Rechtsanwalt) und es gab auch ein paar jüdische Industrielle, die Fabriken aufgebaut hatten...

adelaide196970  18.10.2018, 20:59

und die Frauen machten dass, was auch alle Frauen machten. Waren überwiegend zu Hause bei den Kindern.

0

Dass alle Juden reich waren, ist ein Cliché, das meistens nicht sehr wohlwollend eingesetzt wird.

Die Nazis waren in ihrer antisemtischen Propaganda übrigens sehr widersprüchlich: laut ihnen waren Juden Bolschewiken und Kapitalisten, reich und arm, etc. etc. 

Dein Bild scheint noch ziemlich stark von dieser antisemitischen Propaganda geprägt zu sein.

De facto gehörten die Juden zu einem grossen Teil der städtischen Mittelschicht an, sie waren eher in Dienstleistungsberufen, vielleicht gab es relativ viele Freiberufler. 

Die antisemitischen Massnahmen ab 1933 haben die Lebensgrundlagen der Juden in Deutschland ziemlich gründlich zerstört, und ca. 2/3 von ihnen sind bis 1940 ausgewandert.

hier hast du einen interessanten Vortrage zu diesem Thema:

https://youtube.com/watch?v=0lTZj05PaXg

scoredelia  28.06.2018, 18:06

Ein heißes Thema. Ich bin niemand, der das sogenannte dritte Reich noch erlebt hat. Was ich aber weiß, das im ersten Weltkrieg, sehr viele Juden, die sich damals als ganz normale Deutsche mit einer anderen Religion fühlten, mit dem selben Patriotismus in den Krieg gezogen sind, wie der Rest der damaligen deutschen Kriegsfreiwilligen. mal davon abgesehen, dass ich es für einen Fehler halte, überhaupt in einen Krieg zu ziehen, war es nicht besonders nett diese Menschen zu verunglimpfen, die genauso sinnlos für Deutschland gestorben sind wie jeder andere Soldat. Man stilisierte "den" Juden zum Verräter, und nahm ihm dann damit seine Individualität
Man macht damit aus Individuen, also Menschen mit einem eigenen Leben und einer eigenen Meinung zur Welt, einem eigenen Leben mit Lust und Schmerz, Höhen und Tiefen eine Horde von Unwesen. Dieser Propagandatrick wird auch heute noch gerne genutzt. Ich erinnere mich an Titelbilder von Blättern sogenannter "Qualitätsjournalisten", in denen vereinfacht gefragt wird ob der Islam gefährlich für uns ist. Der Islam ist eine Religion, die sehr viel mehr gemeinsam mit dem Christentum hat, als ihr lieb ist (Das gilt wahrscheinlich auch umgekehrt.) Wie wäre es denn wenn wir so fragwürdige Clubs wie Opus Dei und deren Unwesen aus diversen Romanen hernehmen und über eine Kritik dieser Herrschaften den kreativen Titel "Ist das Christentum für uns Muslime gefährlich?" setzen.

Müssen jetzt alle Muslime in Deutschland bewaffnet rumlaufen, weil Christen alle potentielle "Kindleinmörder" oder gar "Kindleinesser" sind? das sind im übrigen überlieferte Gründe für Anklagen aus der Zeit der römischen Christenverfolgung). Und da das Opus dei garantiert auch genügend Stoff für eine christliche Weltverschwörung hergibt, müssen wir die Überwachung der christlichen Weltgegenden lückenlos organisieren, Drohnen zur gezielten Liquidierung christlicher Rädelsführer starten und so weiter... Das meine Damen und Herren ist alles hirnloser Schwachsinn, der unser Hirne weich spülen soll. Und egal in welche Richtung solche Hetze geht, sie ist immer verallgemeinernd und unfair.
Nein Muslime müssen in Deutschland nicht mit Scheuklappen rum laufen, genauso wenig wie Christen, Juden oder Mitglieder anderer Religionsbekenntnisse. Es gibt keine grundlegenden Differenzen zwischen dem jüdischen, dem christlichen und dem muslimischen Gott. Nur eifrige Priester, die darüber debattieren wem welche Zuwendung gehört und spalten indem sie genau regeln, wie man um den Altar zu rutschen hat. Und diese Spaltungen entstehen aus äußerst weltlichen Interessen. Macht, Geld oder einfach eine schöne Fettlebe(r). Wären die Priester so intelligent wie ihr Gott würden sie längst Frieden geschaffen haben, Gerechtigkeit walten lassen und die Menschen als ein besonderes Sorgenkind ihrer Schöpfung gut behandeln. Statt dessen missbrauchen viele von ihnen die ihnen anvertrauten, manipulieren sie und beuten sie aus. udn egal ob dies im reichen Europa geschieht oder in den von westlichen Imperialisten in Armut geschossenen arabischen Ländern passiert. Falsch ist dies überall.

Die arabische Welt hätte etwas besseres verdient als die Ausbeutung durch Ölkonzerne, die kriegerischen Ambitionen der USA und die Zerstörung jeglicher Kultur durch von "Unbekannten" bezahlte Freischärler.
Die Hitlerei, wie es im Gegensatz zu mir alte Menschen genannt haben, die sogar noch die Anfänge der Diktatur mitbekommen haben, konnten sie lange nicht ernst nehmen. Das waren ja nur irgendwelche Spinner, die da in den großen Städten sich mit den Kommunisten prügelten. Ihr merkt vielleicht, ich bin auf dem Land aufgewachsen. Und irgendwann war die Gesetzeslage so verändert, dass man alle Gesetze durchbringen konnte, die man wollte. Und diese Gesetze waren für alle Bürger verpflichtend. So gab es plötzlich tausende von Möglichkeiten "unbotmäßiges" Verhalten abzustrafen.

Und damit für eine einmal herrschende Partei die Möglichkeit, sich dauerhaft an die Spitze eines Volkes zu setzen. Zur Zeit macht das sehr erfolgrecih ein gewisser Herr Erdogan in der Türkei und eben auch hier. Aber auch "unsere" Parteien wollen anscheinend ewig herrschen. Nicht regieren, weil das tun sie ja eigentlich nicht. So was nennt man auch einen leisen Putsch, oder einen Staatsstreich. Und mit Glück merkts das doofe Volk nicht mal. Interessanterweise sind es nicht unsere Politiker die putschen, sondern die eifrigen "Parteispenden"zahler aus Hochfinanz und Industrie, die ihre Leistungsfähigkeit auf schmieren und Gefälligkeiten ( etwa den Entwurf des "einzig richtigen Gesetzes zur Verwandlung von Industriebetrieben in Goldesel.... Forsetzung folgt, für dieses Format schwafele ich eindeutig zu viel

1
scoredelia  28.06.2018, 18:07
@scoredelia

und hier die Fortsetzung: ...........Das hat weder mit "Industria" (= Fleiß) noch mit Fortschritt zu tun, sonder einzig damit, so viel Geld auf die Seite zu schaffen, dass der Rest der Welt erpressbar wird. So war das unter Hitler und so ist es jetzt und so wird es auch sein, wenn wir nicht bald aus dem Knick kommen und den Herrschaften einfach verbieten unseren Planeten zu zerstören um ihren Allmachtswahn zu befriedigen. Und wen meine ich mit wir? Uns alle, die der Giervirus noch nicht erfasst hat, oder die gegen ihn resistent sind. Das Nazireich mögen einige hier faszinierend finden, ich ehrlich gesagt finde selbst die augenblickliche Lähmung unseres Landes noch besser als das. Wobei ich mir natürlich auch Lösungen überlegt habe wie wir das wieder flott kriegen.

0

Was Frauen betrifft, so hing das mehr mit staatlichen Regelungen zusammen, z.B. nahmen viele Unis damals noch keine weiblichen Studenten auf, Frauen wurden in der Berufswelt viele Steine in den Weg gelegt, sie hatten damals tw. noch nicht einmal das Wahlrecht...

adelaide196970  18.10.2018, 20:59

galt aber dann für alle Frauen

0

durften die Frauen auch arbeiten???

Hört sich immer so an, als wäre Arbeiten gehen eine tolle Sache, die nicht jeder darf.

Frau wollten nur zu hause arbeiten, weil es einen Haushalt gab, der nicht vollautomatisch war und viel Zeit erforderte und dazu die vielen Kinder.

NOTEY1  11.01.2019, 18:11

Ich denke kaum, dass er dammit irgendwie die Starke frau anzweifeln wollte? Wieso muss man gleich wieder so stürmisch werden?

0
adelaide196970  11.01.2019, 18:17
@NOTEY1

hatte ich gerade auch mit anderen durchdiskutiert. Die tun auch so, als wenn es ein Privileg gewesen wäre, Arbeiten gehen zu dürfen. Der Mann darf Arbeiten die Frau nicht. Und da kocht es bei mir dann. War aber nicht böse gemeint.

1

Also erst mal keine Garantie dafür, dass das hier stimmt.. Hat mir nur mein Opa mal erzält:

Viele Juden hatten damals irgendwas mit Geld zu tun.. Also z.B. Bänker oder Inhaber von Geschäften, Händler, Geldwechsler (gabs das? ich mein diese Leute, die anderen einen Kredit geben.. oder waren das damals schon Bänker?) oder so. Schon im Mittelalter durften Juden keine Handwerksberufe lernen (und die meisten Leute waren damals ja Handwerker), deswegen mussten sie sich was anderes suchen.. Viele haben halt dann irgendwas gemacht, das mit Geld zu tun hat, weil das kein Handwerk war.. Und solche Betriebe sind halt dann bis 1933 in der Familie geblieben.

Gibt aber sicher auch Juden die ganz andere Berufe hatten.. Alles mögliche halt ^^ Vor allem nach der Industrialisierung werden bestimmt viele in Fabriken gearbeitet  haben..

Accountowner08  28.12.2015, 09:48

Das ist eine sehr verzerrte (und leicht antisemitisch geprägte) Sicht, die dein Opa dir da weiter gegeben hat.

Juden waren und sind in vielen verschiedenen Berufen tätig.

0