Wehrpflichtig im Kriegsfall?
Hallu, mal rein Hypothetisch, sollte Deutschland in einen Krieg geraten, kann bzw werden alle volljährigen Männer bis einem gewissen Alter eingezogen oder?
Habe aber wiederum gelesen, das laut Artikel 4 Absatz 3 des deutschen Grundgesetzes niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden kann.
Wie darf ich das jetzt verstehen? Es werden alle eingezogen, aber die, welche es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können müssen nicht in den Krieg ziehen oder wie?
Und zudem, warum zieht das Land ihre Bürger in einen Krieg, auch wenn sie selbst nicht der Aggressor waren in einen Krieg, obwohl die Bürger evtl nicht mit einer Waffe umzugehen wissen geschweige denn nicht einmal Schuld am Krieg haben, wofür gibt's denn die Bundeswehr, wo sich Leute könnte man sagen freiwillig gemeldet haben, im Fall der Fälle in den Krieg zu ziehen, warum müssen dann noch normale Bürger mit in den Kampf?
9 Antworten
Falls es wirklich zum V-Fall kommen sollte, wird zu erst die Bundeswehr und wenn nötig die Reservisten mobilisiert.
Sollte der Bundeskanzler der Meinung sein das diese nicht ausreicht, wird relativ zügig die Wehrpflicht wieder eingesetzt.
Hier werden Männer von 18 - 55 Jahren erstmal eingezogen. Sofern keine gesundheitliche Probleme oder Gewissensgründe am Dienst an der Waffe bestehen und man für den Militärdienst geeignet ist, bekommt man eine ausreichende Ausbildung an der Waffe, sowie alles andere nötige.
Es sollte auch klar sein das solche Wehrpflichtigen in Deutschland nicht an vorderster Front kämpfen, sondern eher bspw. in der Logistik. Hier kommt es nur in Ausnahmefällen zu aktiven Gefechten.
Verstehe ich auch nicht, weil in Büchig sind doch 20 atomare Sprengköpfe aus dem US Programm der Teilhabe an Nuklerawaffen (oder so ähnlich) eingelagert und die sollten doch als Abschreckung genauso wirksam sein, wie bewaffnete Zivilisten.
Die Bundeswehr verfügt, neben den aktiven Soldaten/innen, weiterhin noch über eine Reserve, also Personen, die bereits Militärdienst geleistet haben und dementsprechend ausgebildet wurden. Diese würden in einem etwaigen Verteidigungsfall zuerst mobilisiert werden, falls notwendig. Der V.fall würde höchstwahrscheinlich zusätzlich den Bündnisfall der NATO auslösen, was ggf. zusätzliche Kräfte einbinden würde.
Ohne militärische Ausbildung würde man niemanden zum Dienst an der Waffe zulassen, das sollte klar sein.
Abgesehen davon wäre in diesem hypothetischen Fall für Viele ein Ersatzdienst wahrscheinlicher.
Wie darf ich das jetzt verstehen?
Es gibt im Krieg auch andere DInge als mit einer Waffe um sich zu schießen. Ein Beispiel dafür wäre der Sanitätsdienst.
Zuerst werden sowieso erst einmal alle ehemaligen Wehrdienstleistenden eingezogen. Die hatten zumeist schon mindestens eine Waffe in der Hand und wissen vom Grundprinzip noch den Umgang mit dieser.