Wehrpflicht im Kriegsfall (Deutschland)?

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Welche Art von Einberufung du bekämest hängt von der Notstandsregierung ab.

Wenn du, was offensichtlich der Fall ist, keine militärische Ausbildung hast und dafür auch keine Zeit bleibt, kannst du für Hilfsdienste (Logistik der Bundeswehr, Sanitätswesen, THW, Zivilschutz, Fabrikation, etc.) herangezogen werden.

Gib dich aber nicht der Illusion hin, das sei weniger gefährlich. Luftangriffe richten sich eher gegen die Infrastruktur, als gegen Soldaten, weil die sich schützen können und zurückschießen (nach internationalen Statistiken sterben in Kriegen mehr Zivilisten als Soldaten).

Wenn du den Dienst verweigerst, zu dem du eingezogen würdest, dann drohen dir kriegsrechtliche Konsequenzen (das Kriegsrecht richtet sich im wesentlichen nach Kriterien den Krieg zu gewinnen, nicht nach humanitären Gesichtspunkten).

Letztlich würde so ein Krieg in Europa aber schnell zu einem Atomkrieg eskalieren und dann wäre es völlig egal ob du dich sträubst oder nicht - tot ist tot.

nax11  13.05.2018, 18:00

Danke für das Sternchen

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Der Artikel 12a GG gilt auch im Verteidigungsfall. Wo ist das Problem!

Musst dann halt Sanitätsdienst im nächsten Kreiskrankenhaus machen, wenn Du als Kriegsdienstverweigerer anerkannt wirst.

Es ist vollkommen egal ob die Wehrpflicht ausgesetzt oder abgeschafft oder sonstwas ist, sie kann schließlich im Kriegsfall auch einfach wieder für eingeführt erklärt werden.

Wer sich im Kriegsfall, nach entsprechendem Erlass vor der Fahne drückt, dem drohen kriegsrechtliche Konsequenzen, so einfach ist das.

zzSinnerJizz 
Fragesteller
 12.05.2018, 15:21

Was wären denn die Konsequenzen?

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verreisterNutzer  12.05.2018, 15:28
@zzSinnerJizz

Das hängt vom jeweiligen Stand des Kriegsrechts ab und davon ob Regierung und Oberkommando der Meinung sind, sich an derartige Regeln halten zu müssen.

Knast, Verwendung zum Minenräumen, standrechtliche Erschießung wegen Landesverrats, Sippenhaft für die Familie [...] die Möglichkeiten seine Soldaten zu motivieren sind für eine Regierung oder einen Oberbefehlshaber sehr weit gestreckt und der Kreativität relativ wenige Grenzen gesetzt, oder meinst du allen ernstes, dass in einer tatsächlichen Kriegssituation noch irgendwer etwas auf Gesetze gibt, die die Kriegsanstrengungen möglicherweise beeinträchtigen?

Im Kriegsfall ist Kriegsrecht zunächst einmal allesn, was dem Befehlshaber beliebt, so einfach ist dass. Für die Teile davon, die verbrecherisch waren, wird er nach dem Krieg so verloren und in Persona ergriffen belangt werden, den Opfern seiner Maßnahmen nutzt dass dann allerdings wenig.

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