Wasserkocher - blauer Blitz und Sicherung fliegt?


11.02.2024, 20:08

Hier noch ein Foto.

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Vermutlich ist das Heizelement "durch" und es kam zu einem Erdschluss. Das war der Knall und die herausfließende Sicherung.

Der Blitz war ein schlechter Kontakt in der "Station" vom Erdleiter.

Fließt kein Strom durch solche Kontakte, vergammeln die mit der Zeit und leiten schlecht Strom. Wer BGVA3 Sicherheitsprüfungen macht kennt das. Nach zwei, drei Jahren fallen die Wasserkocher mit zu hohem Erdungswiderstand durch. Man kann die mit einem Testgerät das einen besonders starken Prüfstrom hat oft wiederbeleben

Da das Ding sehr alt war, war der Kontakt in der Station vom Erdleiter schlecht geworden und hat dann bei dem Erdschluss den Blitz erzeugt als er verdampft ist.

Du hast Glück, dass die Sicherung noch raus geflogen ist. Wäre der Kontakt noch schlechter geworden und dann verdampft bevor die Sicherung herausgesprungen ist, hätte der Wasserkocher bzw. das Wasser darin unter Strom stehen können.

Man sollte so einen Wasserkocher regelmäßig austauschen, ich würde sagen so nach 4 Jahren. Viel länger halten die Dinger nicht ohne Lebensgefährlich werden zu können. Das ist leider nicht zu ändern, ohne eine Prüfung mit einem Messgerät kann man nicht sagen ob und wann die Dinger gefährlich werden.

Das "komische leuchten" ist auch schnell erklärt. Da ist eine Glimmlampe drin und die leuchtet schon bei sehr kleinen Strömen. Man kennt das von den Prüfschraubendrehern wo man die Kappe anfasst und der Strom fließt da durch die Glimmlampe durch den eigenen Körper so dass die leuchtet wenn man das Ding an 230V dran hält. Alles unter 0,5mA gilt als ungefährlich, also müssen die Dinger weniger als 0,5mA abgeben. Trotzdem leuchten die recht hell.

Liegen Kabel parallel zueinander bilden die einzelnen Leiter einen Kondensator. Ein Kondensator kann Wechselspannungen durch leiten. Der Kondensator zweier Leitungen die nebeneinander verlaufen ist winzig und damit auch der Strom der so kapazitiv Überkoppeln kann. Laufen die Leitungen weit genug nebeneinander, reicht der winzige Strom für die Glimmlampe. Laufen also Leitungen vom Kasten zusammen mit denen von der Küche nebeneinander, dann hat man eine sehr schwach belastbare Spannung in dem Kabel der SIcherung die ausgeschaltet ist. Diese ist nicht belastbar und bricht beim anfassen sofort zusammen, daher merkt man nicht, dass da immer ein "Rest" auf der Leitung ist wenn man die Sicherung abschaltet. Die Glimmlampe in einem Prüfschraubendreher, ein hochohmiges Multimeter oder eben die Glimmlampe im Zwischenstecker können das nachweisen.

Das passiert übrigens auch bei LED Beleuchtungen, auch die können sehr schwach glimmen wenn die Kabel der Zuleitung sehr lang sind. Das sieht man öfter in Treppenhäusern von Mehrfamilienhäusern. Ist es ganz dunkel, kann man die LEDs in den Lampen ganz schwach glimmen sehen wenn das Licht aus ist.

Also völlig normal. Hättest Du ein Gerät in den Zwischenstecker oder irgendwo an die selbe Sicherung eingesteckt, wäre das Glimmen sofort verschwunden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Je nachdem, wieviel Watt der Wasserkocher zieht, kann das ein Lichtbogen gewesen sein. Passiert das auch, wenn du vor der Entnahme des Kochers ihn zuvor ausschaltest? Das ist übrigens immer besser!!

Bezüglich der Glimmlampe der Steckdose:

Die ziehen so wenig Strom, dass teilweise schon das Magnetfeld der normalen Leitung ausreicht, um diese zu erhellen. Ich hatte früher das gleiche Phänomen bei einer Kochplatte. Obwohl diese ausgeschaltet war, glimmte die Lampe noch etwas, nur eben nicht ganz so hell.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vermutlich hat entweder die Heizspirale irgendeinen Kurzschluss oder die Kontakte vom Untersatz zum Kocher sind ausgeleiert, korrodiert. Letzteres scheint mir wahrscheinlicher.