Was würdet ihr wählen (psychisch)?

3 Antworten

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Deine Frage zeigt schon, dass du innerlich spürst: Da läuft etwas schief, wenn man in eine Art „Karmarechnung“ denkt, als wäre das Leben ein Punktesystem.

Das Problem dabei ist:

Solange du in diesen Kategorien denkst („Karma gut oder schlecht“, „bekomme ich genug zurück?“, „ich tu doch nichts Böses, warum geht es mir schlecht?“), bleibst du unbewusst in einer Opferrolle. Du übergibst die Verantwortung an eine Art äußeres Konto, das dir „Gutes“ oder „Schlechtes“ zuteilt.

Aber der Weg in echte Freiheit ist ein anderer:

Nicht rechnen, nicht warten, nicht hadern – sondern ins Sein kommen.

Das heißt: Den Moment annehmen, in die Eigenverantwortung gehen, die Opferrolle ablegen und aufhören, das Leben wie ein Tauschhandel zu betrachten.

Das Universum (oder Gott, das Leben – wie auch immer du es nennen willst) funktioniert nicht wie ein Bankkonto. Es geht nicht darum, brav zu sein, um dann belohnt zu werden. Das ist Haben-Denken.

Sondern es geht darum: Bist du echt? Bist du präsent? Bist du im Einklang mit deinem Herzen?

Wenn du etwas tust, nur um „zu bekommen“, auch wenn es „niemandem schadet“, ist es trotzdem nicht frei. Dann handelst du aus Mangel, nicht aus Fülle. Dann fütterst du das Ego – und genau das macht auf Dauer leer.

Der Schlüssel ist nicht, wie das Karma gerade „steht“, sondern:

Wie verbunden bist du mit deinem eigenen inneren Frieden, mit der Liebe in dir?

Und oft kommt genau aus dieser inneren Verbundenheit das, was du dir eigentlich wünschst: Kraft, Begegnung, Freude, Sinn.

Deshalb meine Antwort:

Bleib nicht „unschuldig“ aus Angst. Aber tu auch nichts aus Trotz oder Mangel. Sondern lebe wahrhaftig. Geh raus aus der Rechnung, rein ins Sein.

Denn das Sein selbst ist schon der größte „Lohn“.

Und es ist das Einzige, was dir niemand nehmen kann.


Samms516 
Beitragsersteller
 27.04.2025, 18:33

Wow!

danke du hast meine ganze Denkweise umgeändert. Vielen dank wirklich

bablbrabl123  27.04.2025, 18:49
@Samms516

Wenn dich das Thema wirklich interessiert, kann ich dir sehr das Buch „Haben oder Sein“ von Erich Fromm empfehlen. Dort beschreibt Fromm ziemlich eindrücklich, dass es zwei grundlegend verschiedene Arten gibt, das Leben zu leben:

Im Modus des Habens:

  • Da geht es immer um „Was bekomme ich?“, „Was gehört mir?“, „Wie viel habe ich?“, „Bin ich genug?“ – also um Leistung, Vergleichen, Besitzen, Festhalten.
  • Dieses Denken wurde vor allem seit der Industrialisierung zum Grundmodell unserer westlichen Gesellschaft. Menschen funktionieren, produzieren, konsumieren – und das sogar in Beziehungen: „Was bringt mir das?“
  • Das Gefühl dass mit unserer Einstellung "Höher, Schneller, Weiter" doch irgendwas nicht stimmt aber es kann niemand wirklich benennen - dennoch fühlen viele diese Lehre, trotz toller Job - weil sie geistig verdursten, weil sie nur mi Haben-Modus leben, weil - eine Entfremdung von sich selbst - denn das alles sind wir nicht.

Im Modus des Seins:

  • Hier geht es um echtes Erleben, ums Gegenwärtig-Sein, ums Dasein – ohne zu rechnen, ohne zu wollen, ohne Tauschhandel.
  • Sein heißt: nicht „haben müssen“, sondern einfach „sein dürfen“. Echt sein. Verbunden sein. Und daraus entsteht echte Freude, Liebe, Freiheit.

Und wenn man noch tiefer geht, wird klar:

Nur im Sein ist das Ego still.

Denn das Ego lebt immer vom Haben, vom Vergleichen, vom Sich-selbst-Definieren („Ich bin besser, schöner, erfolgreicher…“ oder auch: „Ich bin das Opfer, ich arme/r…“). Es ist immer Rolle, Maske, Geschichte.

Aber wenn all das wegfällt, bleibt etwas übrig, das immer schon da war:

Reines Bewusstsein.

Das, was einfach nur „ist“. Ohne Urteil. Ohne Bewertung. Offen. Liebend. Friedlich.

Manche nennen es Gott. Andere nennen es Quelle, Leben, das Eine, die Präsenz.

Egal wie du es nennst – es ist das, was du wirklich bist, jenseits aller Masken.

Und es ist das, was dich von innen her still und heil macht – weil es keine Rechnung braucht.

Das ist, glaube ich, die tiefste Einladung, die das Leben an uns stellt:

Nicht etwas zu werden, sondern zu erkennen, was wir eigentlich schon sind.

Der Teufel ist auch ohne Karma tätig: er liebt es Chaos und Leid zu verursachen. Daher gibt es so viel Not und Kriege in der Welt.

Teufel/Satan ist der Gegner von Gott und Gutem.

Du solltest bei Gott um Schutz bitten. Dann wird es aufhören.

(Natürlich musst Du auch selber die Sünde meiden, wie kiffen oder lügen usw. Gott liebt Heiligkeit, er hasst das Böse)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin

Für nichts gibt es kein schlechtes Karma. Wer hat dir das denn eingeredet? Alles was wir tun erzielt irgendwann und irgendwo eine Wirkung die sich für einen selbst oder für andere negativ oder positiv auswirken wird.

Du solltest dich mal etwas intensiver mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung befassen bevor du eine Frage darüber formulierst die klar beweist, das du die Wahrheit hinter dem Begriff Karma noch nicht verstanden hast.

LG