Was war die Ursache für den Gallischen Krieg?

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Ursache des Krieges
Im politisch zersplitterten „freien Gallien“ existierte eine Vielzahl von Stämmen, deren Namen vor allem durch Caesar bekannt sind. Sie bestanden entweder mehrheitlich aus Kelten oder es herrschte eine keltische Oberschicht über die ursprünglich einheimische Bevölkerung. Das Königtum war zu Caesars Zeiten faktisch verschwunden und fast überall einer aristokratischen Herrschaftsform gewichen.[2] Einige Stämme wie die Haeduer waren mit Rom verbündet. Gallien geriet teilweise in den Sog verschiedener Migrationen; eine davon bot Caesar den Anlass für eine erste militärische Intervention.
Die Helvetier, die im Gebiet der heutigen Schweiz siedelten, gerieten durch den Germanen Ariovist, einen Fürst der Sueben, unter Druck und beabsichtigten, nach Gallien auszuwandern. Sie wandten sich im Frühjahr 58 v. Chr. an Caesar als den dortigen römischen Statthalter, da sie zu diesem Zweck die römische Provinz Gallia Narbonensis durchqueren wollten, was Caesar aber abwies. Er ließ einen Wall zwischen Jura und Genfersee anlegen, um ihnen einen Durchmarsch unmöglich zu machen. Die Helvetier umgingen daraufhin die römische Provinz. Dennoch zog Caesar Truppen zusammen, darunter zwei in Oberitalien neu ausgehobene Legionen, verließ die Grenzen der römischen Provinz Narbonensis und verfolgte die Helvetier, schlug sie in einer Schlacht bei Bibracte und zwang sie zur Umkehr.
Dieses Vorgehen Caesars ist in der modernen Forschung unterschiedlich beurteilt worden, da es römischen Statthaltern formal untersagt war, ohne staatliche Legitimation außerhalb der Provinzgrenzen militärische Aktionen durchzuführen. Nun existierte aber ein Senatsbeschluss, dass den Haeduern im Falle einer Bedrohung Hilfe zu leisten sei; es ist dabei freilich fraglich, inwiefern Caesar dies nur als Vorwand nahm, um aktiv ins Geschehen eingreifen zu können.[3] Offenbar hatte der Erfolg aber Caesars Ehrgeiz geweckt, der im Rahmen des römischen politischen Systems bestrebt war, in den Jahren seiner Statthalterschaft eine möglichst starke Machtstellung zu erlangen, um so in Rom an Einfluss zu gewinnen. Da die Römer nach ihrer eigenen Vorstellung aber nur gerechtfertigte Kriege führten, konnte Caesar nicht ohne Grund im freien Gallien intervenieren – und fand eine Begründung im Vorgehen des bereits oben genannten Ariovist. Dieser hatte für die Sequaner Krieg geführt und war mit Landschenkungen im heutigen Elsass belohnt worden. Die Ansiedlung der Germanen links des Rheins, der nach seiner Auffassung die Grenze zwischen Gallien und Germanien war, nahm Caesar als Vorwand, um im Sommer 58 v. Chr. gegen diese loszuschlagen: Nach Caesar plante Ariovist, der in düsteren Farben beschrieben wird, die Unterwerfung ganz Galliens, doch ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussage (wie manch anderer in Caesars Werk) zweifelhaft.[4] Der Feldzug Caesars, der sich in diesem Zusammenhang zum Schutzherrn „aller Gallier“ aufspielte, war ein voller Erfolg: Ariovists Heer wurde geschlagen, der Suebenfürst selbst entkam nur mit knapper Not.
Bereits viele Zeitgenossen sahen in Caesars Vorgehen nichts anderes als maßlosen Ehrgeiz. Der im 3. Jahrhundert n. Chr. lebende Historiker Cassius Dio weiß sogar davon zu berichten, dass Caesars eigene Offiziere sich geweigert haben sollen, nur aufgrund der Ambitionen ihres Feldherrn einen Krieg vom Zaun zu brechen.[5] Erst durch eine Rede (die kaum so gehalten wurde, wie sie von Cassius Dio beschrieben wird) habe er sie dann zum Kampf bewegen können. Auch Caesars geschickte Argumentation in seinen Commentarii kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Krieg von ihm gewollt war. Wahrscheinlich hatte er dabei auch das Vorbild seines zeitweiligen Verbündeten Pompeius vor Augen, der Jahre zuvor im Osten sagenhafte Erfolge gefeiert hatte und damit zum ersten Feldherrn der Republik geworden war. In Gallien bot sich nun die Gelegenheit, Pompeius sogar noch zu überflügeln.

Gallischer Krieg

Versuch123150 
Fragesteller
 13.02.2024, 14:51

Also, ging der Krieg von Caesar aus? Ich hab gelesen, dass er sich zu erst, verteidigt haben soll...

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