Was war die größte Herausforderung eures Lebens?
Freue mich schon auf eure Antworten !!
Lieber Gruß, BeHappy757 😇
8 Antworten
Nach einigen Höhen, Tiefen und Rückschlägen sowie mehreren dicht aufeinander gefolgten Schicksalsschlägen, nicht die Lust am Leben zu verlieren. Der Kampf mit den inneren Dämonen, nicht selbstzerstörerisch Schmerz und Trauer zu verdrängen. Eine gute Freundin ist damals mit 15-Jahren tödlich verunglückt und mich nur wenige Minute vor dem Unfall umentschieden habe, nichts ins Auto einzusteigen. Kurz danach und etwas versetzt, haben sich zwei Freunde suizidiert. Danach wurde ein Freund mit einem Messer hingerichtet, ein weiterer kam auf der Arbeit ums Leben.
Ich habe vieles lange nur verdrängt, wollte für meine Freunde stark sein und selber nicht gemerkt, wie ich mich dabei zugrunde richte. Nach außen hin immer die heile Welt, immer exzessiveres Feiern mit hohen Alkohol und Drogenkonsum. Solange bis eigentlich alles endgültig in Scherben lag und alleine heulend an den Gräbern stand. Ich weiß nicht warum und was genau passiert ist, aber in meinem Kopf hat es einen Schalter umgelegt. Mir ab da immer und immer wieder gesagt, dass meine Freunde sicher nicht gewollt hätten, dass ich alles wegwerfe. Ebenso vor Augen geführt und mir klar gemacht, dass ich dankbarer sein soll, für die Lebenszeit, die mir noch bleibt.
Ich kann froh sein und bin es auch, dass ich trotz des Umgangs mit mir selber keine Abhängigkeit entwickelt habe. Mittlerweile seit ~7 Jahren komplett drogenfrei und selbst Alkohol eigentlich nur noch selten und in Maßen trinke. Also ein Bruchteil von dem, was ich mir damals in Discotheken, Clubs und Festivals so rein gepfiffen habe. Privat und beruflich ging es auch bergauf und viel alleine auf Reisen unterwegs war. Für mich war es ein sehr befreiendes Gefühl, einfach unterwegs und weit weg zu sein. So meine Lebenspartnerinnen kennengelernt, dass schönste Geschenk auf Erden.
Wir lernten uns auf einer meiner Backpacker-Reisen in einem Hostel in Barcelona kennen. Nachdem sich unsere Wege trennten, irgendwie nicht loslassen konnten. Die Nachrichten wurden immer längere und darauf folgten tägliche Videoanrufe. So blöd oder schnulzig es für Außenstehende vielleicht klingen mag, aber wir wussten selber nicht genau, was wir da eigentlich anstellten. Wir machten selber viele Witze darüber und es von Tag zu Tag und mit jedem weiteren Anruf schlimmer wurde. Schlimmer im positiven Sinne, bis ich dann plötzlich im Flieger saß und einfach hingeflogen bin.
Wir sind jetzt seit knapp 3 Jahren ein Paar, mittlerweile nicht mehr in Deutschland lebe und eigentlich das erste Mal das Gefühl habe, wirklich glücklich zu sein. Nicht mehr aufgesetzt und selbst belügen, nur damit sich andere keine Sorgen machen. Es ist schwer zu beschreiben und Worte allein wohl niemals dafür ausreichen werden. Ich bin unendlich dankbar dafür und mir meine Familie alles im Leben bedeutet. Auch ruhiger geworden und statt Clubs und Bars lieber Reisen und Ausflüge in die Natur. Vor allem gelernt loszulassen und mir erlaube auch meine Schwächen zu zeigen.
Die größte Herausforderung in meinem Leben waren die Sterbebegleitungen, erst von Freunden, dann unserer eigenen Eltern.
Was die Eltern für mich im Leben alles Gutes taten, konnte ich ihnen zurück geben, für sie da sein, Tag und Nacht, in den schlimmsten Stunden ihres Lebens, und sie hegen und pflegen, bis zum letzten Atemzug.
Ich bin ehrlich, dass ich an meine Grenzen gestossen bin und ja vor den Patienten nicht schwach sein durfte, da ich Mut zusprach, Hoffnung gab und sie aufbaute.
Diese Zeit war immer so, dass ich funktionierte, Arbeit hatte ich verkürzt und dann ging es gleich weiter zur Pflege, später ins Hospiz.
Die Hand meiner Mutter beim Sterben zu halten war prägend, ein Geschenk und trotzdem werde ich diese Sekunden nie vergessen.
Musste zusehen wie mein Freund als Kind an Krebs gestorben ist. Kurz vorher konnte er auch gar nichts mehr machen und war im Rollstuhl. Seitdem versuche ich Probleme auszublenden bzw mir nicht so krass Sorgen über Dinge zu machen weil man letztendlich nichts ändern kann. Auch wenn ich Mal nen Korb bekomme geht das Leben weiter
Ich hab glaub manchmal Momente, wo ich denke das Leben selber ist generell eine Herausforderung. Einfach zufrieden und glücklich sein klingt so einfach, aber irgendwie haut es oft nicht hin....😅
Für mich ist das Leben selbst die größte Herausforderung, aber das ist wahrscheinlich nicht das, was du hören willst... aber sonst habe ich halt keine spezifische, besondere Herausforderung erlebt
Ja, ich glaube das in Zukunft noch viele Herausforderungen auf mich warten, auch wenn es noch so perfekt läuft. Auf jedes Hoch folgt ein Tief
Erwartest du eine?