Was war das Mutigste, was du je getan hast?
11 Antworten
Ich bin ein recht ruhiger Mensch zu meiner Kundschaft. Selbst bei unhöflichen Begegnungen oder Beschwerden geh ich ziemlich entspannt damit um weil schreien nie was bringt.
In meiner Anfangszeit als Monteur hab ich für ein Mehrfamilienhaus 7 Stunden die Heizung gerichtet. Der Hausmeister hatte alleine den Schlüssel zum Raum, was mich eh schon nervt, dann stand er die 7 Stunden noch hinter mir. Hat alles besser gewusst, hat mich schon zum gehen bringen wollen weil aus seiner Sicht die Heizung nicht zu reparieren ist. Sprach gleich von neuem Angebot an die Hausverwaltung. Ich hab das ignoriert und ihm gesagt er kann mir den Schlüssel da lassen, es wird lange dauern. Er wollte aber nicht und blieb. Um 21 Uhr bin ich fertig geworden und bevor ich ging wollte ich nochmal alles testen.
Das hat dem Hausmeister aber überhaupt nicht gefallen also hat er versucht mich wieder zum gehen zu bringen. Also hab ich ihm gesagt das ich für mein Gewissen bleiben muss sonst kann ich heute Nacht nicht schlafen. Er hat das denke ich als Witz empfunden und hat mich angeschrien was die Scheiße soll. Also hab ich ihn noch lauter angeschrieben was er meint wer er ist und das er ein Nichtskönner ohne Ahnung ist, mehr nicht. Dann drohte er mir mit der Polizei und an dem Punkt hab ich ihn einfach ausgelacht.
Daraufhin ist er hysterisch und aufgebracht geworden und verschwand auf einmal. Ich hab meine Arbeit beendet und mein Zeug gepackt. Bin die Treppen hoch zur Haustür und komm nicht raus. Einfach abgeschlossen worden. Ich hab ein paar mal Hallo durchs Haus gerufen und dachte mir das kann nicht sein. Der hat doch nicht einfach abgesperrt. Ich bin also wieder runter und schau ob ich über die Garage raus kann. Auch zu. Ab da hab ich jeden Raum im Keller abgesucht und fand den Hausmeister in seiner Kammer am Aufräumen. Er hat jeglichen Augenkontakt vermieden und auf mein Hallo nicht reagiert. Ich hab ihn konfrontiert was das mit der Haustür soll. Dann meinte er ich soll warten bis die Polizei da ist und ab da hatte ich keine Lust mehr auf den Unsinn.
Ich hab ihm gesagt wenn er nicht sofort aufmacht geb ich ihm gleich einen Grund den Krankenwagen zu rufen. Er machte mir tatsächlich auf und sagte kein Wort mehr zu mir. Ich hab gewartet bis die Polizei tatsächlich gekommen ist und meine Aussage gemacht. Letztendlich hat die Hausverwaltung entschieden dem Hausmeister das Objekt zu nehmen.
Für mich war das mutig weil ich bis dato nie jemanden gedroht habe, vor allem nicht in der Arbeit.
Menschenleben gerettet.
Ich hatte u.a. Nuklear Protektor gelernt. Das heißt in etwa, ich war in KKW's, im heißen Bereich Polizist.
Heißer Bereich war der, wo sich auch das Reaktordruckgefäß befindet.
In Druckwasserreaktoren sieht's so aus, linkes Gebäude der heiße Bereich.
Einmal gab es sekundärer Alarm, ein hochradioaktiver Transport mit 600 Rem sollte zum Blei-Lager, den jedoch keiner machen wollte. 600 Rem (6Sv) sind tötlich. Den Wert zeigten beide meiner Messgeräte, die ich auf der Arbeit immer bei mir hatte. Ich hab nicht überlegt, ich kannte die Gefahr. Oben vor dem Fahrstuhl stand der Transportwagen, den trat ich schnell darein und drückte aufs tiefste Geschoss.
Ich dann per Treppe runter und die Leute da daran gehindert, in den Fahrstuhl einzusteigen. Dann runter, alle Stockwerke, immer gehindert, ich kannte die Gefahr. Im 6. Untergeschoß sah ich dann nur 2 Männer in gelben Vollschutzanzügen und Atemluftflaschen auf dem Rücken. Hatten mir dann noch ein "wunderbar"-Zeichen gegeben.
Ich aber nicht im Fahrstuhl wieder hoch, der musste erst Mal dekontaminiert werden, bevor ich da wieder einsteige und versiegelte den dann. Daneben gab's ja noch einen anderen Fahrstuhl.
Am Abend erhielt ich von Chef richtige Prügel (verbal), ich hatte ihn damit in echte Schwierigkeiten gebracht, bei der hohen Strahlenbelastung. Er wollte dann noch wissen, wie viele Minuten ich neben dem Transport stand und ich berichtete. Dann strahlte er übers ganze Gesicht und meinte dann, "Du weißt aber schon, dass du bei der Aktion mindestens 20 Arbeiter das Leben gerettet hast, oder?"
Aber das war mir völlig egal, ich war der einzige, der den mordsgefährlichen Transport machen konnte.
Für mich war es eine meiner Pflichten, die ich als Nuklear Protektor zu leisten hatte, Menschen vor Schaden bewahren.
Update: ich bin heute 70 und ohne Krebs oder Tumor. Heute würde ich so eine Aktion nicht mehr machen. Treppen runter rennen klappt heute nicht mehr so gut. Ich lebe heute in Haifa und Haifa besteht fast nur aus Treppen.

Ich war mit meinem 20 cm hohen hund gassie und dan kam ein min 4 mal so großer Hund und hat geknurt, ich habe mich vor Hund gestellt und habe den großen köter nich an in rangelassen, der besitzer kam dan und hat sich bei mir entschuldiegt. Ich hatte bei der aktion verletzt werden können aber ich würde mich immer vor leute stellen die ich mag und die wie meine Familie sind. Ja das war die geschichte, ich hoffe ich konte helfen, MFG WoelfinMoon 🍒
In die Selbstständigkeit zu gehen , dass war damals alles andere als sicher - Ob das zum Erfolg wird \../
Als ich mich beruflich selbständig gemacht habe und meine eigene Firma gegründet habe. Der Entschluss war richtig.