Was studieren, Naher Osten, Politik, Gesellschaft?

3 Antworten

An der Uni Halle gibt es zwei Studiengänge, die da passen könnten. Einer heißt Nahoststudien, der andere heißt Arabistik. Ich glaub, Nahoststudien passt besser zu dir.

Ich weiß nicht, ob du weißt, wie das Bachelorsystem funktioniert, aber bei einem Bachelor macht man ja 180 Punkte. Viele Studiengänge sind volle 180-Punkte-Studiengänge, da studiert man nur das und nichts anderes (z.B. bei Lehramt). Aber viele Studiengänge sind auch 120-Punkte-Studiengänge, sind also ein Hauptfach, zu dem man ein Nebenfach für 60 Punkte braucht. Ich erkläre dir das, weil das in Halle bei Nahoststudien der Fall ist:

Nahoststudien hat 120 Punkte, d.h. du hättest es als Hauptfach und würdest noch ein kleines Nebenfach wählen (für 60 Punkte). Da bietet sich Politik an.

Also ich würde dir empfehlen: 120 Nahoststudien + 60 Politikwissenschaft

Das nennt man dann einen Zwei-Fach-Bachelor. Heißt nicht, dass das mehr Arbeit ist, als ein Ein-Fach-Bachelor, sondern nur, dass die Arbeit auf zwei verschiedene Studiengänge aufgeteilt ist.

Bedenke aber, dass du, wenn du etwas über Politik im Nahen Osten studieren willst, immer auch Sprachkurse hast (bei Nahoststudien musst du Hebräisch und Arabisch belegen, bei Arabistik nur Arabisch). Aber keine Sorge, in den Kursen sind alle absolute Anfänger, man braucht keine Vorkenntnisse. Wenn Sprachenlernen überhaupt nicht deins ist, würde ich an deiner Stelle Arabistik nehmen (weil du dann nur Arabisch hast) und im Zweitfach Politik. Arabistik wird als 90 und als 60 Punkte angeboten.

In dem Fall würde ich dir empfehlen: 90 Arabistik + 90 Politikwissenschaft

Aber solche Module wie "Landeskunde Palästinas" hast du in Arabistik nicht, nur in Nahoststudien. Allerdings kann man freiwillig natürlich auch Module belegen, die man nicht unbedingt machen muss, wenn man das zeitlich schafft.

Bei Nahoststudien hast du im Gegensatz zu Arabistik außerdem auch ein Praktikumsmodul, wo man in Israel oder den Palästinenischen Autonomiegebieten (oder einem arabischen Land) ein Praktikum absolviert, das man sich selbst aussucht. Zum Beispiel Kulturinstitute, Büros politischer Stiftungen, Entwicklungs- und Hilfsorganisationen, Bibliotheken, Museen, Archive, religiöse Gemeinden, Korrespondentenbüros. Sowas in der Art eben.

Hier findest du mehr dazu: https://studienangebot.uni-halle.de/nahoststudien-bachelor-120

All meine Infos beziehen sich nur auf die Uni Halle, weil mein Vater dort doziert, aber ich kann mir vorstellen, dass die entsprechenden Studiengänge an anderen Unis ähnlich aussehen. In Halle soll es am besten sein, weil es deutschlandweit die umfassendste Bibliothek für Nahoststudien hat, daher ist es praktischer. Leipzig bietet sich auch an, weil das ja ganz nah an Halle ist, und soweit ich weiß, haben die auch einen Arabistik-Studiengang, müsstest du auf der Uniwebsite mal nachschauen.

Wenn du tatsächlich etwas verändern möchtest, kann es heutzutage grundsätzlich nur noch auf rechtlicher beziehungsweise gesetzlicher Grundlage gelangen.

Deshalb reicht es nicht irgendwelche geisteswissenschaftliche Studiengänge zu absolvieren, sondern insbesondere rechtswissenschaftliche Studiengänge: wie zum Beispiel Jura oder Politikwissenschaften.

Gruß, Martin Harwig

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.