Was soll ich gegen einen Rassistischen Vater tun?
Hallo, ich mag meinen Vater nicht.
Er ist das genaue Gegenteil von mir. Wir sind leider eine fast ganz deutsche Familie. Das ist schon schlimm genug aber es ist ja auch eigentlich nichts schlimm daran. Das was es aber schlimm macht ist, dass mein Vater total Rassistisch ist.
Er HASST “Ausländer” egal wen oder wie nett sie zu ihm sind.
Er hat auch besonders was gegen Türken und wenn ich mal frage wieso er denn was gegen Türken hat, sagt er: “Ich finde jeder sollte einen haben.”
Dasselbe bei Schwarzen Menschen, wozu er dann aber noch das Wort sagt.
Es macht mich so unfassbar sauer, weil ich es einfach nicht verstehen kann. Und seine Frau, die davor ihr ganzes Leben mit schwarzen, Russen usw. verbracht hat, Unterstützt ihn auch noch.
Er ist auch ein totaler Narzisst und hasst insgesamt alles und jeden und auch nur er hat recht. Dann wird er auch noch total schnell mega sauer und rastet dann komplett aus.
Dann erzählt er auch immer noch was über deutsche Panzer und sowas über den 2. Weltkrieg und fragt sich immer was denn wäre wenn Hitler gewonnen hätte.
Das regt mich alles so unendlich auf und ich probiere auch schon das alles zu ignorieren aber es geht nicht. Selbst wenn wir irgendwo essen sind sagt er was gegen Türken oder so, vor allen anderen die noch da sind.
Und wenn ich dann mal was sage, versteht er das gar nicht und findet es lächerlich und macht solche Witze mit “Jeder sollte einen Haben”.
Was kann ich tun?
Wenn ich was sage(was ich schon oft getan habe) werde ich ausgelacht.
Danke :)
Wie alt bist du?
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9 Antworten
Bei Dir rumort es es aber heftig umd damit meine ich nicht allein Deine aktuelle Frage , sondern in dem Zusammenhang Deine ersten Fragen, welche ich alleinstehend als einen Modewunsch gesehen hätte.
Dass Du diese extrem pauschalisierende Einstellung Deines Vaters verurteilst, finde ich richtig.
Trotz allem rate ich Dir, dass auch Du differenzierst, nämlich danach wie Dein sich sonst Dir als Vater genüber verhält.
Du wirst älter und reifer und mit Sicherheit wird die Zeit kommen, wo Du auch zu diesen Punkten mit ihm in Diskussion gehen kannst. Sehr wahrscheinlich wird er keine 180 Grad Drehung machen, aber wenn er es nur etwas anpasst, wäre da schon viel geschafft.
Würdest Du den Kontakt abbrechen, rein wegen seiner Einstellung, glaubst ich nicht, dass dies seine Einstellung verbessern würde,eher das Gegenteil.
Denn wer würde dann wohl dafür die Schuld zugewiesen bekommen?
Deine Erfahrungen mit Deinem Vater erinnern mich an Alfred Tetzlaff.
Und an meinen Vater.
Ich bin in meiner Teenagerzeit immer wieder in Streit mit meinem Vater geraten.
Ich war durch die Schule links-grün ideologisiert (diese politische Ausrichtung war Anfang-Mitte der 90er in NRW wohl in Schulen recht weit verbreitet).
Mein Vater hatte eine Malochermentalität ("Überstunden kloppen" um sich und seiner Familie eine Existenz aufzubauen).
Da war Ärger vorprogrammiert.
Das änderte sich später, als ich anfing zu arbeiten.
Dadurch hat er sich verändert und ich habe mich verändert.
- Er hat sich verändert - da ich beruflich in seine Fußstapfen getreten war (Elektrotechnik) und dabei ein höheres Level erreicht hatte (er war Techniker, ich promovierter Ingenieur), hatte ich mir seinen Respekt verdient.
- Ich hatte mich verändert - als ich im Arbeitsleben gelernt habe dass Geld nicht einfach da ist sondern erst erarbeitet werden muss (und wie ärgerlich es ist wenn ein großer Teil vom Staat weggenommen und für für uns Arbeitnehmer nutzlose Zwecke ausgegeben wird).
Leider ist mein Vater gestorben, bevor ich mich mit ihm aussprechen konnte.
Aber einige seiner Sprüche gehen mir immer wieder durch den Kopf:
- "In diesem Land macht jeder was er will und keiner was er soll"
- "Er protestiert im 11. Semester"
Gemeint waren Menschen die sich beschweren und/oder politisch agitieren, statt einer produktiven Tätigkeit (Arbeit) oder wenigstens einer semi-produktiven Tätigkeit (Bildung als Berufsvorbereitung) nachzugehen.
In letzter Zeit denke ich öfter an diese Sprüche, wenn ich Nachrichten über die Klima-Autobahnblockierer sehe...
Im Rückblick ist auch lustig, dass er häufig die Grünen als "Traumtänzer" bezeichnet hat, und dann ein Grünenpolitiker selbst diesen Begriff verwendet hat (wenn ich richtig erinnere hat Robert Habeck mal sowas bezogen auf Proteste gegen einen Autobahnausbau gesagt, der schon längst in der Realisierungsphase war und daher nicht mehr sinnvoll gestoppt werden konnte)...
Langer Rede kurzer Sinn:
Was mir erst in letzter Zeit klar geworden ist, ist das wir damals zu meiner Teenagerzeit beide in unseren "Blasen" gelebt haben. Ich in meiner links-grünen Blase durch die Schule, er in einer Blase durch das Malocherumfeld.
In so einer Familie hast du es sehr schwer und es tut mir ausgesprochen leid für dich. Aber du kannst nicht viel ändern. Zum Glück denkst und fühlst du anders und hast diese Ansichtsweisen nicht übernommen.
Bleibe stark und begegne deinem Vater weiterhin mit Gegenargumenten und zeige ihm, dass du anders über Ausländer denkst.
Wir alle haben ausländisches Blut in uns, wie sind schon längst mit anderen Kulturen und Staaten vermischt. Dein Vater sollte sich mal eine Doku darüber anschauen.
Außerdem machen andere Kulturen und andere Länder und andere Menschen unsere Gesellschaft lebendiger, bunter, lebenswerten, u.v.m.
Jeder liebt doch inzwischen Pizza, Spaghetti, Döner, Burger, asiatisches Essen ...... fahrt ihr nie ins Ausland um Urlaub zu machen?
Wenn du darunter leidest, tut mir das leid, aber es gibt auch zu Hause schöne Plätzchen. Wir sind als Kinder ab und zu mal in die Schweiz oder nach Österreich gefahren, aber wirklich nur um Tagesausflüge zu machen. Ich sehe mir diese exotishen Länder im TV an, da bekomme ich wenigstens kein Malaria.
Sag nichts. Lass ihn ins Leere laufenn.
Behalte Deine Meinung, lass sie Dir nicht versauen, aber meide einfach das Thema und wenn Du alt genug bist, meide ihn.
Hallo
Du kannst ein Vorbild sein, alles andere kann problematisch werden
Solange musst du da ja nicht mehr bleiben, und ein eigenes Zimmer hast du auch (?)
Nimmst du eigentlich auch mal einen "ausländischen" Freund mit nach Hause?
Lg
Nein. Insgesamt keine Freunde, weil ich davor Angst habe. Außerdem stehe ich auf schwarze Mädchen aber würde mich nie trauen sie dann meinem Vater vorzustellen.
Nein, wir reisen nie. Wir haben kein Geld dafür