Was sind eure erfahrungen mit Japanisch lernen?

Ich habe Privatunterricht und nutze 3 Sprachlern-Apps. Ich muss sagen, dass Japanisch im Vergleich zu Spanisch, Englisch, Französisch, Russisch und Italienisch schon eine andere Nummer ist. am Anfang war ich sehr überfordert und ich war oft schon kurz davor aufzugeben. Aber so langsam komme ich in die Sprache rein, verstehe Filme und Serien recht gut, kann leichte Gespräche führen und habe einen ganz Wortschatz mit dem man zumindest etwas anfangen kann. Für mich sind die Fortschritte etwas langsamer und zäher gewesen, als in anderen Sprachen, aber inzwischen geht alles ein bisschen schneller. Wenn mich Leute fragen, ob ich das Lernen der Sprache weiterempfehle, sage ich immer: "Es ist eine super schöne Sprache und ich bin froh, dass ich sie lerne, aber man sollte sich zweimal überlegen, ob man das wirklich möchte." Durch Japanisch fällt es mir leichter auch andere Sprachen zu lernen. Sogar welche, die kaum etwas mit Japanisch zu tun haben. Es hat mich definitiv bereichert. Aber schwer ist es schon ein wenig.

Ich hab mit Duolingo angefangen. Das ist zwar nett zum reinschnuppern, aber auf Dauer nicht die beste Methode. Ich lerne mittlerweile mit Anki. Grammatik macht mir keinen Spaß, darum hab ich das seither so gut ich konnte vernachlässigt :') Hab da nur mal ein wenig in "tae kim's guide to japanese grammar" reingelesen. Ist eigentlich ganz anschaulich erklärt dort. Ansonsten versuche ich halt, viel auf Japanisch anzusehen/anzuhören. Musik höre ich seit Jahren nur noch japanische. Serien schau ich bei Netflix mit der Language Reactor Browsererweiterung mit zweisprachigen Untertiteln und im Originalton bzw. wo es geht mit Audiodeskription. Bei anderen Plattformen nur im Originalton mit dt. Untertiteln.

Insgesamt ist es doch recht mühselig, auf ein brauchbares Sprachniveau zu kommen. Wenn du schnell eine Sprache lernen willst, dann lieber was aus der gleichen Sprachfamilie wie das deutsche. Aber es macht auch einfach Spaß, über die Sprache tiefere Einblicke in die faszinierende Kultur Japans zu bekommen. Daher lohnt es sich meiner Meinung trotzdem.

Japanisch ist prinzipiell ganz einfach, aber die im Westen verbreiteten Lehrmethoden machen es kompliziert, da sie Ausnahmefälle und ähnliches erschaffen, wo es einfach nicht sein muss. Zudem wird man nie angespornt, den wichtigsten Schritt zu machen un die Sprache einfach mal zu verwenden.

Mein „Japanisch-Bildungsweg“ hatte schon viele Stationen, angefangen bei Volkshochschule , über normale Schule über Austauschjahr über Selbststudium über Uni.... alle Abschnitte waren einzigartig und sehr unterschiedlich hinsichtlich Lerneffizienz, Aufwand, Spaßfaktor und Lerninhalte. Allgemein würde ich es mal so zusammenfassen: Von nichts kommt nichts. Das Eine, was nicht passieren wird ist, dass man eines Morgens aufwacht und Japanisch auf einmal perfekt kann.

Kanji lernen geht, mit der richtigen Methode. Die Grammatik ist gewöhnungsbedürftig, da sie sich schon deutlich vom Deutschen unterscheidet. Particles sind ein erstmal seltsames Konzept und uh boy, der Unterschied zwischen は und が.