Was passierte im Mittelalter mit Menschen nach der peinlichen Befragung?
Hallo zusammen,
Ich zerbreche mir den Kopf und finde keine Antwort bei Google...
Wenn jemand gefoltert wurde und derjenige war unschuldig (weiß gar nicht ob das überhaupt vorkam)
Was passierte mit demjenigen wurde der wieder gesund gepflegt - was bei einigen Methoden gewiss nicht mehr ganz möglich war...
8 Antworten
Wenn das Gericht die Schuld nicht beweisen konnte, wurde der Gefolterte im Mittelalter frei gelassen oder, fals eine Teilschuld nachgewiesen wurde, dafür dann dementsprechend bestraft.
Bekannt sind beispielsweise die ersten größeren Hexenprozesse aus dem Spätmittelalter, wie der Prozess der Helena Scheuberin und sechs später dazu angeklagten https://de.wikipedia.org/wiki/Helena_Scheuberin sie erhielt sogar einen Freispruch und die Mitangeklagten teilweise Bußauflagen. Wiedergutmachungen in irgendeiner Form gab es nicht.
Erst in der frühen Neuzeit wurde bis zum Bekennen der Schuld gefoltert. Das Machwerk des Heinrich Kramers, das Malleus Maleficarum, was bei den ersten Hexenprozessen noch nicht seine volle Wirkung erzielte, führte zu dieser grauenvollen Entwicklung. Das Zeitalter des Humanismus war alles andere als human.
Das Überleben war damals nicht vorgesehen, dafür wurde schon gesorgt.
In der Regel gesteht jede Person alles unter Folter, außer der Folterer versteht sein Handwerk nicht. Es gab auch Menschen die der Folter getrotzt haben, indem sie gleich ohnmächtig wurden oder nur geschrien haben, aber wer der Folter trotzt muss erst recht ungeheuerlich gewirkt haben und wurde möglicherweise deshalb verbrannt.
Der Folterer durfte seine Opfer nicht töten, das bedeutete, dass er sich auch darauf verstehen musste, sein Arbeitsmaterial wieder herzustellen und gerichtstauglich zu machen, im Idealfall sogar so, dass die Tortur der angeklagten Person vor Gericht nicht anzusehen war.
Soweit ich weiß, gab es keinerlei Entschädigung, da eine Person die die Folter überstanden und wieder auf freiem Fuß war, damit genug entschädigt war, noch am Leben zu sein.
Ja, nicht so extrem. Gibt es denn für dich nur Extreme, sodass du es nicht verstehst? Meinst du Folter bedeutet automatisch extrem?
Unschuldige gab es kaum, entweder fand man Fürsprecher, oder man wurde halt weiter gefoltert, bis man gestanden hat.
Bei minderen Taten wurde man halt aus der Stadt verwiesen, was auch einem Todesurteil gleich kam.
Unschuldige gab es kaum, entweder fand man Fürsprecher, oder man wurde halt weiter gefoltert, bis man gestanden hat.
Tatsächlich ist das so nicht ganz richtig. Aus dem in meiner Antwort verlinkten Artikel
"Trotz dieser Qualen haben erstaunlich viele Gefolterte kein Geständnis abgelegt, je nach Ort und Zeit teils bis zu 50 %, sagt Hirte, "und sind wieder auf freien Fuß gekommen."
Lediglich in der Zeit der großen Hexenverfolgung (die nicht im Mittelalter, sondern in der frühen Neuzeit statt fanden) ging es darum möglichst viele Verurteilungen zu erreichen.
Im Mittelalter gab es klare Regeln zur Folter. Das war nicht so extrem, wie es in Filmen dargestellt wird. Das man nach einer Folter wieder schnell vollständig gesundet, hatte hohe Priorität. Deshalb konnten auch ca. 50% widerstehen.
Hier
findest du einiges über die Anwendung der Folter im Spätmittelalter, aber auch in der Hochzeit, nämlich der Renaissance und dem frühen Barock.
Im Mittelalter gab es klare Regeln zur Folter. Das war nicht so extrem, wie es in Filmen dargestellt wird. Das man nach einer Folter wieder schnell vollständig gesundet, hatte hohe Priorität.