Was passiert mit den "ungläubigen"?

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Mit denen, die nie von Christus gehört haben, aber ihrem Gewissen gemäß nach dem Willen Gottes leben, die werden von Gott so beurteilt, wie es ihrem Verhalten entsprach:

“Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person; — denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden. Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen — an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium.„

‭‭Römer‬ ‭2‬:‭11‬, ‭13‬-‭16‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/rom.2.11-16.SCH2000

Hallo Oriolus2,

es wird doch so geglaubt, dass man nur über Jesu und einen Glauben an ihn ein Ticket in den Himmel löst.

Dabei hatte er von so etwas wie einer Umkehr - oft mit Buße bezeichnet - gesagt. Das war nicht nur eine Zukehr zu einem Glauben an ihn, sondern auch einer Veränderung im Leben eines Menschen.

Dann hatte Jesus von der Identität von Gott mit Liebe gesprochen. Wäre nicht ganz so Liebe, wenn nur eine begrenzte Anzahl von bewussten Lebensformen, die Glück hatten, davon was mitzubekommen, dieses Ticket lösen könnten.

Aus heutiger Sicht bekommen wir die Liebe universal dargestellt. Darauf können alle bewusste Lebensformen kommen. Liebe bedeutet in der Wirkung für Menschen, dass liebende Menschen gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiraum schaffen, bewahren oder zumindest achten. Das finden wir auch so in etwa in Jesu wieder.

Möglich ist, dass einige bewusste Lebensformen, explizit auch Menschen, die Liebe bereits leben, ohne je von Jesu auf das Thema gestoßen worden zu sein.

Im Modell der Liebe bekommen wir ein raumzeitloses Sein hinreichend und vollständig beschrieben, das wir mit unsere Seele assoziieren können. Charakteristisch ist, dass unter Zeitlosigkeit unsere Seele nichts tun und bewirken kann, denn dafür bräuchte sie zwingend Zeit (jeder Prozess hat ein Vorher- und Nachher). Es ist also an uns Menschen, unsere Seele wirken zu lassen oder nicht - und wir sind hier wieder bei dem Begriff der Buße.

Wir können plausibel und streng mit einigen Annahmen vermuten (aber nicht beweisen), dass eine wirkende Seele quasi eröffnet ist, somit es auch zeitlos bleibt, wenn sie nicht wieder verschlossen würde. Genaus ist es umgekehrt zu vermuten.

Damit ergibt sich für die Seele zumindest ein zeitloses Sein, das sie ja ist, in zeitlicher Näherung ein "ewiges Leben". Wie sich das gestaltet, könnte davon abhängen, ob sie eröffnet oder verschlossen ist (Himmel oder Hölle).

Damit erscheint so manches etwas anders als bisher geglaubt, wenn auch in weiten Zügen ähnlich. Der Himmel aber auch die Hölle ist somit allen zumindest bewussten Lebensformen zugänglich - und das durch eigene Entscheidung.

Wo bleibt Gott? Wir können Gott als ein solches rauzeitloses Sein postulieren, das wäre aber nur eine "Hilfsgröße". Vielmehr kann sich die Liebe in der Gedankenwelt liebender Menschen als eine Persönlichkeit Gott manifestieren, was dann so manchen Glaubensinhalt auch wieder bestärken würde, manchen anderen eher nicht.

Ob jetzt jemand glaubt oder nicht, davon mag es nicht abhängen. Jedoch ist zu beobachten, dass Menschen über einen Glauben mit dem Thema vertraut wurden, sich dann für die Liebe entschieden haben. Oder sie haben sich nie dagegen entschieden.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Wir alle kommen nicht nur einmal auf diese Erde...

Vielmehr kehren wir - in unterschiedlichen Existenzen - so oft hierher zurück, bis wir alle Lektionen gelernt haben, die uns zu "vollkommenen" Menschen werden lassen...

Wenn all dies abgeschlossen ist, dürfen wir für immer dort bleiben, wo unsere wahre - und einzige - Heimat ist:

Bei Gott und Jesus !

Jeder Mensch wird demnach zu Gott finden - er hat dafür alle Zeit der Welt...;)

Gott hat keine Menschen für die Hölle produziert und möchte, dass jeder gerettet wird (vgl. 1. Timotheus 2,4). Jeder Mensch hat einen freien Willen erhalten, Gottes Rettungsangebot anzunehmen oder auszuschlagen. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C. S. Lewis (u. a. Autor von Narnia) hat einmal geschrieben:

"Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: "Dein Wille geschehe", und jene, zu denen Gott sagt: "Dein Wille geschehe". Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt." - Die große Scheidung, 9. Kapitel

Dazu hat Lewis über die Hölle formuliert:

"Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst; sie ist von der Christenheit niemals aufgegeben worden; und auch die Vernunft stimmt ihr zu. Wird ein Spiel gespielt, dann muss es auch möglich sein zu verlieren. Wenn das Glück eines Geschöpfes in der Selbsthingabe liegt, dann kann niemand sonst diese Hingabe vollziehen, außer das Geschöpf selbst (obwohl viele ihm helfen können, es zu tun); es ist aber auch möglich, sie zu versagen.

Ich würde alles darum geben, mit Überzeugung sagen zu können: »Alle Menschen werden gerettet.« Aber meine Vernunft stellt die Gegenfrage: »Mit ihrem Willen oder ohne ihn?« Wenn ich sage: »Ohne ihren Willen« – bemerke ich sofort den Widerspruch: Wie kann der höchste Akt des Willens, die Selbsthingabe, unwillentlich sein? Sage ich: »Mit ihrem Willen« – so entgegnet meine Vernunft: »Und wenn sie nicht wollen – was dann?«

– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“, 119f."

Am Jenseits führt kein Weg vorbei! Es gibt nichts anderes.

Jenseits, Himmel, Paradies, Ewigkeit . . . sind Synonyme.

Und es gibt keine Hölle.
Warum, haben ich und andere hier bei GF mehrfach geschrieben.
Wo es keine Materie gibt, kann nichts brennen.

Religionen wissen ein wenig von "drüben", beschränken sich auf Einzelheiten und behaupten, alles zu wissen. Und jede weiß etwas anderes.

Religionen bilden Machtstrukturen, machen aus Gott einen weltlichen Herrscher, fordern Gehorsam und 'Nachfolge', versprechen Belohnungen für die Gehorsamen und Bestrafung für die "Ungläubigen", drohen gar mit ewiger Verdammnis.
Und machen aus Ewigkeit "unendlich lange Zeit" statt Zeitlosigkeit. Der Physiker Albert Einstein wusste da ein wenig mehr.

Jede Religion produziert Gläubige und Ungläubige, "Angenommene" und "Verstoßene" und so verursachen sie ein Leben in Unsicherheit, Angst, ja Verzweiflung.

Ich sehe meinem Lebensende mit Gelassenheit entgegen. Mein Krebs vor 20 Jahren hat daran nichts geändert.