Was mache ich falsch, obwohl ich mir bei dem Sohn meines Freundes viel Mühe gebe?
Mein Freund ist seit 3 Jahren geschieden. Er hat 2 Kinder. Das Mädchen ist bei der Mutter, der 11-jährige Sohn ist bei ihm geblieben. Ich kümmere mich seit der Scheidung um den Sohn, als wäre er mein eigener. Wir verstehen uns sehr gut und er vertraut/erzählt mir alles. Mir tut es sehr weh, wenn er sich wünscht, die Mutter wäre noch da. Ich fühle mich dann sehr verletzt und bin unendlich traurig. Ich weiß, dass es keinen Ersatz für die Mutter gibt, aber ich gebe mir große Mühe und trotzdem habe ich das Gefühl, in dem Moment fehl am Platz zu sein
9 Antworten
Es ist wundervoll, dass Du dich so sehr um in kümmerst und ihn so in dein herz geschlossen hast. Aber die Mama ist in seinem Herzen drin, und bleibt das auch. Das ist ganz natürlich und versuch es so zu sehen: Er fühlt sich bei dir sicher genug und vertraut dir genug um dir auch dabei die Wahrheit zu sagen. Er meint es nicht böse, er drückt sein Gefühl aus.
Mir tut es sehr weh, wenn er sich wünscht, die Mutter wäre noch da.
Wenn deine Mutter z.b. tot wäre und dein Vater eine neue Freundin/Frau hat - wärst du denn nicht trotzdem traurig dass deine Mutter tot ist? Selbst wenn die neue Frau wirklich nett ist, sie ist nicht deine Mutter. genauso geht es deinem Stiefsohn.
Blickwechsel: Di bist der Sohn und magst erst einmal Deine Mutter. Die ist dann weg und es kümmert sich um Dich eine liebevolle, äußerst nette und liebenswerte Frau um Dich. Du vertraust Dich ihr an. Davon geht aber Dein Verlustschmerz zu Deiner Mama nicht weg.
Du wirst die neue, wichtige, weibliche und erwachsene Bezugsperson in seinem Leben sein. Das schenkst Du ihm und das er diese große Geschenk von Dir annimmt, zeigt er Dir bereits. Doch Geschenke sind Gaben ohne Gegenleistung. Erwarte also auch keine.
Bitte mach weiter so, aber verstehe Dich nicht als Ersatz für seine Mutter. Eure Beziehung ist viel zu wichtig, werte sie durch diesen Vergleich nicht ab!
Trauere mit ihm, wenn Du magst und kannst.
Was nicht ausschließt, dass er Dir irgendwann auch ein Geschenk machen wird, aber eines, was Du gar nicht erwartet hast.
Mutter ist Mutter...
Ich denke, dass DU gar nichts falsch machst. Es ist nun mal so, dass er eine Mutter hat. Und das bist nun mal nicht Du! Dass Du es geschafft hast, dass er Dich als Vertraute und als Freundin sieht und sich vielleicht auch noch was von Dir sagen lässt, ist in meinen Augen der Jackpot. Mehr geht nicht und mehr kannst und darfst Du auch nicht erwarten.
Ich fühle mich dann sehr verletzt und bin unendlich traurig.
- Warum verletzt Dich das?
- Er hat Sehnsucht nach seiner Mutter, was ist daran so unverständlich?
Warum willst Du ihm seine Sehnsucht nehmen? Nur um die Mutterstelle einnehmen zu können?
Wir verstehen uns sehr gut und er vertraut/erzählt mir alles.
Sei zufrieden mit Deiner Position. Du scheinst doch einen guten Stand bei ihm zu haben.
Zu mehr solltest Du ihn nicht drängen ... und Deine Emotionen dabei reduzieren. Es geht dabei um ihn und nicht um Dich.
.
Ergänzung:
Du bist doch die Erwachsene... oder nicht?
Ich möchte ihm nicht die Sehnsucht nehmen und auch nicht die Mutterrolle einnehmen. Es tut mir einfach nur weh und wünschte mir, er würde es mir nicht erzählen...