Was ist verwerflich daran, nicht arbeiten zu gehen, aber Sozialleistungen zu beziehen? Muss man schlechtes Gewissen haben?

25 Antworten

Ja, so kann man sich das schön reden.

Nichts gegen kurzfristige Überbrückungen, aber grundsätzlich geht es um Eigenverantwortung für die eigene Existenz!

Das Geld fehlt überall. Es fehlt dein Beitrag IN die Sozialsysteme. Desto weniger eingezahlt wird, desto mehr zusätzliche Belastungen muss jeder einzelne tragen (teurere Krankenversicherung!).

Da die Menschen von sich aus gerne arbeiten möchten, handelt sich nur um eine kleine Minderheit von schätzungsweise 3 %.

Wenn man die nicht mehr mit dem Lebensnotwendigsten versorgt, wird ein Teil von ihnen kriminell oder würde zumindest auf die krumme Tour versuchen, Geld zu verdienen. Allein dadurch würden die sozialen Kosten um ein Vielfaches steigen im Vergleich zu den Kosten der Grundsicherung.

Ein weiterer Teil von ihnen ließe sich völlig durchhängen, würde obdachlos und krank. Die Behandlungskosten für diese Gestrandeten wären auch deutlich höher als ein bescheidener Lebensunterhalt vom Amt.

Der Rest von ihnen würde gezwungenermaßen Arbeit annehmen und auf der Arbeit bloß Murks machen oder infolge ihrer permanent schlechten Laune das Betriebsklima kaputt machen. Die Reibungsverluste durch solcherart Verhalten gingen auch ganz schön ins Geld für die betroffenen Firmen. Hinzu kämen die Kosten für häufiges Krankmelden.

Es ist daher für die Gemeinschaft wesentlich billiger, die wenigen Arbeitsunwilligen mit dem Notwendigsten zu versorgen, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen.

Außerdem dient es dem sozialen Frieden und schafft ein Gefühl der materiellen Sicherheit und dadurch gegebenen Angstfreiheit. Diese immateriellen Werte sind für die Gesellschaft hoch einzuschätzen; sie machen das Zusammenleben humaner und schaffen auch mehr Zufriedenheit mit dem Staat und mithin beträchtlich weniger Konfliktpotential in der Innenpolitik.

Wer den Faulenzern die geringe Kohle vom Staat nicht gönnt, möge sich Gedanken darüber machen, wie viele Besserverdienende und Reiche leistungslose Einkommen in beträchtlicher Höhe erzielen, indem sie investieren, spekulieren, verwalten, vermieten, verpachten, vermitteln, weiterverkaufen usw. Damit möchte ich nichts gegen solche Dienstleistungen einwenden, aber es ist ein Unterschied, ob ich 40 Stunden/Woche an einer Maschine stehe oder für das gleiche Geld ein paar Stunden Verwaltungskram erledige.

Ein schlechtes Gewissen muss man da nicht haben. Gesellschaftlich wird es aber immer noch im Großen und Ganzen so gesehen dass man versuchen sollte für seinen eigenen Lebensunterhalt aufzukommen. Wer das nicht tut, obwohl er könnte, auf den wird herabgesehen. Dahinter steckt aber keine tiefere Wahrheit, das ist einfach in unserer Gesellschaft so. Die Wahrheit ist, dass es in Zukunft immer mehr Menschen ohne Arbeit geben wird und unsere Gesellschaft muss sich wandeln um auch diesen Menschen ein würdevolles Leben bieten zu können. Das ist aber noch nicht im Bewusstsein der Menschen und der Politik der großen Parteien angekommen, dort herrscht immer noch das Leistungsdenken vor.

Es gibt zwei Arten von Beziehern, die einen die aus gesundheitlichen Gründen nicht können und die anderen sind diejenigen die aus lauter Faulheit nicht wollen, aber überpünktlich ihre Gelder abkassieren möchten. Du gehörst wohl zur zweiten Art die auf ihre Grundrechte pochen aber nix leisten möchten obwohl du sicherlich könntest.

Hut ab, von Solidarität hast du noch nichts gehört geschweige ansatzweise verstanden.

Manche Leute haben damit offensichtlich kein Problem auf Kosten anderer zu leben. Und wenn einer was dagegen sagt, machen sie einen auf beleidigte Leberwurst und bringen 1000 Gründe, warum sie nicht arbeiten. Kann man so machen, keine Frage. Aber ich mag solche Leute nicht. Und es würde mir stinken, wenn meine Kinder solche Partner hätten.....