Was ist typisch süddeutsch?
Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen
11 Antworten
Spreche hier zwar nur für den "Ländlichen Raum", aber was ich sowohl in Bayern/Franken als auch in BaWü erlebt habe, spottet jeder Beschreibung und ist für mich typisch süddeutsch. Sorry, aber ich kann mich nur in dieser Hinsicht äußern, weil das genau meine Erlebnisse sind - Südhessen ist da oftmals nicht besser.
Hier denke ich an eine obskure Volksfrömmigkeit über einen Katholizismus in absurder Form mit Tendenzen zu offener Bigotterie (man rennt in "die Kirch", sobald es klingelt und weint fast beim Vaterunser, aber setzt im Alltag das Gegenteil um) und absoluter Kirchenhörigkeit.
Dazu denke ich Korruption bis hin zu den "Dorfsherrifs" raus und übelste Amigo-Wirtschaft/Vetterleswirtschaft bis zur Grenze (das ist weitaus mehr als Klüngelei) ebenso wie penetrante falsche Fröhlichkeit und aufgesetzte Geselligkeit, Intoleranz gegenüber jedem Andersdenkenden egal auf welcher Ebene und auch Intoleranz von oft noch immer als "Bimbos" bezeichneten Ausländern, das Festhalten an absurden Traditionen - ebenso gedenken mir spontan hinterrücks erfolgende Rufmordkampagnen, Engstirnigkeit auf erschreckende Weise gerade bei jüngeren Leuten, lückenhafte oder komplett fehlende politische und gesellschaftliche Bildung mit bisweilen unfassbar braunem, meist aber mit CDU-Parteibuch gepflegtem Gedankengut und dummdreistes Gehabe inklusive schmutzigster Lügen, ekelhaftem Neid trotz relativen Wohlstands und natürlich dauernden Verweisen auf Religiosität und "die Kirch". Ja, Heimatland aber auch!
Als ehemaliger Gemeinderat, aber auch als ehrenamtlich im Raum der katholischen Jugendarbeit und Kirche Engagierter, zeitweiliger Vereinsvorstand und langjähriger Außendienstmitarbeiter eines Zeitungsverlags habe ich über Jahre hinweg unfreiwillig aber offensichtlich so viele "Abgründe" kennen gelernt bis rauf in das Bankwesen, Behörden, Mauscheleien in angeblich "unabhängigen" und "seriösen" Zeitungsredaktionen und politische Strukturen - die CDU und die Freien Wähler habe ich durchweg als schlimmer kennen gelernt als die SPD und alle sonstigen Parteien/Wählerverbände - dass alle bekannten Grenzen gesprengt worden sind und ich wahrscheinlich ein bitterböses Buch darüber schreiben könnte. Ich habe jede Menge konkreter Beispiele offensichtlichen Schmierens und Korruptionen. Auf dem süddeutschen Land lernt man, wie man flunkert, lügt, Leute diffamiert oder den Ruf bis dato unbescholtener Bürger zerstört.
Die ländlich wohnenden Franken und Bayern mit Ausnahme von "Bayrisch Schwaben", die Leute im nördlichen Baden-Württemberg und auch die sogenannten Sudetendeutschen, wenngleich die heute keine große Rolle mehr spielen und nicht mehr auffallen, habe ich als viel aggressiver, ekelhafter schlimmer erlebt denn die südlicher lebenden Schwaben, Badener oder auch Kurpfälzer usw. - das nur zur Info.
Hochdeutsch sprechen übrigens viele wirklich sehr gut - naja, sie sprechen es nicht so "rein" wie etwa die Hannoveraner oder die Leute aus der Lüneburger Heide, aber wer denkt, ganz Süddeutschland schwätzt Schwäbisch oder Mannemerisch, brodelt tiefstes Bayrisch, fränkelt oder böhmakelt knurrig durch die Gegend, der war noch nie dort oder generalisiert. Viele bemühen sich sogar um Schriftdeutsch, um weniger provinziell zu wirken.
Für alle, die jetzt schimpfen, gut, mea culpa, es ist meine Schuld, dass ich das so erlebt habe vielleicht und es ist subjektiv meine Einschätzung und die meiner Freundin ... warum soll ich mir so etwas ausdenken?! Ist leider die Wahrheit zumindest in dem Milieu, das ich erlebt habe und bei dem ich froh bin, dass ich das nie wieder ertragen muss. Ein-zwei Jahre länger, wir wären alle beide reif fürs Tollhaus gewesen - wer in Süddeutschland im Ländlichen Raum ehrlich ist und sich um Integrität bemüht und eine eigene Meinung hat und zugleich andere Wege geht als die Masse, der hat schon verloren.
Eines noch zur Ehrenrettung: Städte wie Mannheim, Stuttgart, Frankfurt/Main oder Würzburg habe ich als weltoffen, sympathisch und angenehm mit durchaus brauchbaren und offenen Menschen kennen gelernt und da fühle ich mich auch wohl.
Gerne - ich meine, eigentlich hätte ich einen so bösen und vielleicht auch polemischen Kommentar wie meine lange Antwort gern allen erspart, aber es ist andererseits nichts als die Wahrheit der Eindrücke, die ich lang genug erlebt habe.
Im Übrigen hat meine Nachfolgerin, die von der Stadt kam und anfangs begeistert von dem ländlichen Zuständigkeitsgebiet und den "freundlichen" Leuten gewesen ist, inzwischen die selben Probleme ausgemacht wie die, wegen denen ich aufhörte - und ihr fielen die selben Leute durchweg negativ auf. Nur hat sie als junge Frau Mitte 20, die ein bisschen mit Wollmantel zur schwarzen Jeans auf professionell machen will es aber noch nicht ist mit denen eher zu kämpfen als ein gestandener Mann mit Aktenkoffer, Anzug und gewisser "Machtausstrahlung", dem man nix mehr vormacht und der auch genau weiß, wo die Grenzen sind.
Naja, eigentlich nicht gerade die beiden Beispiele, aber Volksfeste, gutes Bier und gute Kulinarik generell, kombiniert mit einem hohen Traditionsbewusstsein.
Die Dialekte in Bayern, Franken, Schwaben, Baden usw. mögen noch stärker vorhanden sein als im Norden, aber Leute die wirklich kein Hochdeutsch sprechen können, kenne ich kaum (außer meinem Opa :D). Da hört man halt einen Akzent aber das hört man bei einem Norddeutschen auch, obwohl die Nordlichter denken, sie sprächen astreines Hochdeutsch.
Cool as fuck mag auch stimmen :) und die Automarken könnte man als typisch für die traditionell (in den letzten 30 Jahren) gute Wirtschaftslage im Süden sehen.
Die CSU gibt es nur in Bayern, also kann sie nicht typisch für Süddeutschland sein und gezuzelt wird hauptsächlich im Münchner Umland, wo die Weißwurst herkommt und wo sie bis vor einigen Jahrzehnten auch ausschließlich verbreitet war. Also auch nicht typisch für Süddeutschland.
Und die Korruption/Vetterlwirtschaft gehört wohl auch eher der Vergangenheit an, seitdem die beiden jeweiligen Staatsparteien nicht mehr ganz so staatsparteiisch sind.
Die können das echt nicht. Hör dir mal Franz Beckenbauer an, wenn der versucht Hochdeutsch zu sprechen, oder andere Menschen aus der Region... Sie versuchen immer jedes Wort ganz klar auszusprechen, aber man hört es einfach raus. Ich finds schon krass, das diese Menschen, Deutsche, kein Hochdeutsch sprechen können - die KÖNNEN DAS NICHT!
Aber es gibt einige die es versuchen. Mit mäßigem Erfolg:-)
Münchnerinnen, die versuchen Hochdeutsch zu reden, sind scharf.
Bei Markus Lanz merkt man nicht, dass er Südtiroler ist und bei Gottschalk hört man nicht, dass er aus Kulmbach stammt. Die Claudia Roth ist eine Schwäbin.
Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl im Ohr (und wenn man es weiss), dann hört man es sehr wohl. Aber stimmt schon: Einige können es besser als andere. Man muss halt auch rechtzeitig den Absprung geschafft und auch mal eine anständige Schule von innen gesehen haben.
Markus Lanz und Gottschalk haben Unterricht genommen . Dafür gibt es Trainer
Ja, wenn man eine alte Sprache spricht lernt man das Schriftdeutsch umso leichter.
Klingt etwas oberflächlich. Aber gut. Die Schriftdeutschsprechenden sind eben die intelligentesten Experten.
volksfeste verbinde ich tatsächlich mim süden
und ne gute wirtschaft ^^
Stimmt, dennoch glauben viele Nordlichter, dass die süddeutschen Luxusautos auf dem Feld wachsen
aber ohne spaß ich finde schon dass du in teilen bayern und schwabens denkst dass die hier das luxusauto sprich den mercedes oder den bmw in die wiege gelegt bekommen haben
Ganz besonders großartig. Vielen Dank! 👍