Was ist nach dem Tod los?
Gibt es ein Leben danach oder sind wir dann einfach tot, der Körper verwest und "gut ist"?
13 Antworten
Hallo Sommergrill,
es gibt viele Glaubensinhalte, die sich die Sache einfach machen und etwas als Wahrheit postulieren. Da wird gern von einem "besseren" und ewigen Leben vielleicht auf einer "anderen Erde" gesprochen. Da gibt es einen "Himmel" und eine "Hölle".
Rein faktisch können wir nur sagen, dass mit dem Tod die Lebensprozesse enden. Das bedeutet auch ein Ende von Wahrnehmung und Bewusstsein. Damit wäre - um es symbolisch auszudrücken - das "Licht aus".
Jetzt gibt es aber plausible Ansätze, wo sich die Seele als ein raumzeitloses Sein darstellen lässt. Gleichermaßen ist plausibel, dass eine solche raumzeitlose Seele nicht zu uns kommen kann, denn das würde einen Prozess bedeuten, der nur in Anwesenheit von Zeit möglich ist.
Betrachten wir daher unsere Seele als fest mit unserem Leben verbunden und mit uns entstanden. Wenn das alles so ist, "überlebt" unsere Seele unser Leben, da sie sich als zeitlos darstellt.
Wie das dann ist, lässt sich nur vermuten. Wir können aber sagen, dass alle Seelen im prinzip eins sein können, das sie ja auch raumlos sind. Sie werden nicht viel wegen der Abwesenheit von Zeit tun, aber die Einheit allein kann schon viel bedeuten.
Wir wissen da nicht viel - und es bleiben noch Fragezeichen übrig. Dennoch ist dieser Anspruch mehr, als dass nur "das Licht ausginge".
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Hallo Sommergrill,
viele halten die Frage, was nach dem Tod mit uns geschieht für unergründlich. Es stimmt, den Zustand "Tod" kann niemand so einfach erforschen, da er außerhalb des für uns Erreichbaren liegt. Dennoch bleibt uns Gott eine Antwort nicht schuldig!
Die Bibel zeigt, dass der Tod ein Zustand der Nichtexistenz und damit ohne jegliches Bewusstsein ist! So steht beispielsweise in den Psalmen im Hinblick auf die Toten: "Seinen Atem haucht er aus, er kehrt zum Erdboden zurück. Am selben Tag ist es vorbei mit seinen Gedanken" (Psalm 146:4). Eine sehr deutliche Aussage, nicht wahr?
Ist es aber nicht auch sehr erleichternd zu wissen, dass kein Verstorbener mit irgendetwas Schlimmen rechnen muss? Niemand wird irgendwo gequält, womit die Lehre von der ewigen Höllenqual hinfällig wird! Bleibt nur noch die Frage, ob mit dem Tod wirklich für immer alles vorbei ist.
Nun, in der Bibel wird der Tod mit dem Schlaf verglichen. Warum? Zum einen deswegen, weil auch der Schlaf ein Zustand ohne Bewusstsein ist und zum anderen, weil es aus dem Schlaf ein Erwachen gibt. Und tatsächlich gibt es auch aus dem Todesschlaf eines Tages ein "Erwachen"!
Das geschieht natürlich nicht automatisch. Doch Gott ist aufgrund seiner Allmacht durchaus in der Lage, jemanden, der schon einmal gelebt hat, wieder erneut zum Leben zu bringen. Die Bibel spricht hier von der "Auferstehung"!
In der Offenbarung beispielsweise heißt es mit Blick auf die Zeit der Auferstehung: "Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und das Grab gaben die Toten heraus, die darin waren, und sie wurden als Einzelne beurteilt, entsprechend ihren Taten" (Offenbarung 20:13).
Auch Jesus Christus sprach immer wieder davon, dass die Toten auferweckt werden. Außerdem ist er selbst das lebendige Beispiel dafür, dass die Auferstehung stattfinden wird, da er am dritten Tag nach seinem Tod auferweckt wurde!
Wenn der Zeitpunkt der Auferstehung herbeikommen ist, wird auch folgende zu Herzen gehende Prophezeiung in Erfüllung gehen: "Der Tod ist für immer verschlungen" (1. Korinther 15:54). Aus diesem Blickwinkel heraus ist der Tod eine Art Übergang in ein neues Leben, wenn auch mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung! Ist das nicht sehr tröstend und erleichternd zugleich?
LG Philipp
Im Islam ist der Tod nicht das Ende des Lebens, sondern der Beginn einer Reise ins Jenseits. Der Glaube an das Leben nach dem Tod ist ein zentraler Bestandteil des islamischen Glaubens, und der Prozess nach dem Tod wird in mehreren Phasen unterteilt, die detailliert beschrieben sind. Hier ist eine ausführliche Darstellung, was nach dem Tod im Islam passiert:
1. Der Moment des Todes (Tadschalli al-Ruh)
Wenn ein Mensch stirbt, wird die Seele (Ruh) vom Körper getrennt. Der Tod ist nicht als Ende des Lebens verstanden, sondern als Übergang in eine neue Existenz. Die Seele verlässt den Körper, und das, was bleibt, ist der leere Körper. Es wird geglaubt, dass die Engel des Todes die Seele aufnehmen, und die Art und Weise, wie dies geschieht, hängt vom Zustand des Menschen im Leben ab.
• Für den Gläubigen: Wenn jemand ein frommes Leben geführt hat und an Gott geglaubt hat, wird die Seele sanft von den Engeln aufgenommen.
• Für den Sünder: Die Seele eines sündhaften Menschen wird von den Engeln in einer schmerzhaften Weise abgeholt, was als schwer und unangenehm beschrieben wird.
2. Die Reise der Seele ins Barzakh (Zwischenwelt)
Nach dem Tod gelangt die Seele in eine Zwischenwelt namens Barzakh. Diese Phase ist eine Art Wartestand bis zum Tag der Auferstehung (Qiyama). Es ist ein Zustand, in dem die Seele nicht in der Welt der Lebenden bleibt, aber auch nicht in das endgültige Leben im Jenseits übergeht.
• Das Grab als Ort des Übergangs: Der Körper des Verstorbenen wird im Grab beigesetzt, aber die Seele beginnt ihre Reise ins Barzakh. Hier wird die Seele entweder im Frieden oder in der Strafe gehalten, je nach den Taten des Verstorbenen. Im Barzakh wird der Verstorbene von den Engeln Munkar und Nakir befragt.
3. Befragung im Grab durch die Engel (Munkar und Nakir)
Nachdem die Seele in Barzakh eingetreten ist, wird der Verstorbene von den Engeln Munkar und Nakir befragt. Diese Fragen sind entscheidend, da sie bestimmen, wie die Seele die Zeit im Barzakh verbringt:
• Wer ist dein Gott?
• Wer ist dein Prophet?
• Was ist deine Religion?
Die Reaktion des Verstorbenen auf diese Fragen hängt von seinem Glauben und seinen Taten im Leben ab:
• Für den Gläubigen: Der Verstorbene kann mit Zuversicht antworten, da er an Gott, den Propheten Muhammad und den Islam geglaubt hat. In diesem Fall wird er mit Ruhe und Frieden im Barzakh belohnt.
• Für den Ungläubigen oder Sünder: Die Seele wird bestraft, und das Grab kann zu einem Ort des Leidens und der Qual werden.
Die Dauer des Aufenthalts im Barzakh ist von der Auferstehung und dem Jüngsten Gericht abhängig. Der Zustand der Seele im Barzakh ist ein Spiegelbild der Taten im irdischen Leben.
4. Der Tag der Auferstehung (Yawm al-Qiyama)
Der Tag der Auferstehung ist der Tag, an dem Gott alle Toten wiedererwecken wird. Dieser Tag ist der Höhepunkt des islamischen Jenseitsglaubens und ist als der Tag der finalen Abrechnung und des Gerichts bekannt. Laut dem Koran wird dieser Tag von großen kosmischen Ereignissen begleitet sein, wie Erdbeben und dem Zusammenbruch der Weltordnung.
• Die Auferstehung: Alle Menschen, die je gelebt haben, werden von ihren Gräbern auferstehen und vor Gott treten, um für ihre Taten im Leben zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die Menschen werden auf einer Ebene versammelt, die als „Mahal al-Hasch“ bezeichnet wird.
• Die Vergebung und die Rolle des Propheten Muhammad: Gläubige hoffen, dass Gott ihre Sünden vergibt, während der Prophet Muhammad als Fürsprecher für seine Anhänger fungieren kann, um sie von der Strafe zu befreien.
5. Das Jüngste Gericht (Hesab)
Am Tag der Auferstehung wird das Jüngste Gericht abgehalten. Jeder Mensch wird für seine Taten im Leben accountable gemacht. Die gute und die schlechte Taten eines jeden Menschen werden gewogen:
• Die Waage der Taten: Die Taten eines Menschen werden auf einer Waage gewogen. Wenn die guten Taten schwerer wiegen, kommt die Person in das Paradies (Jannah). Wenn die schlechten Taten überwiegen, wird die Person in die Hölle (Jahannam) geschickt.
• Das Buch des Lebens: Jeder Mensch wird ein Buch erhalten, in dem all seine Taten aufgezeichnet sind. Wer das Buch mit der rechten Hand erhält, wird in das Paradies eintreten; wer es mit der linken Hand erhält, wird in die Hölle kommen.
6. Jannah (Paradies)
Das Paradies (Jannah) ist der ewige Ort des Friedens, der Belohnung und der Freude für diejenigen, die Gott gehorcht und ein rechtschaffenes Leben geführt haben. Es wird in mehreren Koranversen als ein Ort des Wohlstands beschrieben, in dem es keine Sorgen, Schmerzen oder Leiden gibt. Zu den Belohnungen gehören:
• Fließende Bäche, Gärten, hohe Paläste.
• Das Leben im Paradies wird als vollkommen frei von Leid und voller Freude und Harmonie beschrieben.
• Die Gläubigen können das Angesicht Gottes sehen, was als die größte Belohnung angesehen wird.
7. Jahannam (Hölle)
Die Hölle (Jahannam) ist der Ort der Strafe für diejenigen, die im Leben ungläubig waren, die Gebote Gottes ignorierten oder schwere Sünden begingen, ohne sich zu bekehren. Die Strafen in der Hölle sind vielfältig und qualvoll:
• Glühendes Feuer, kochendes Wasser, schmerzhafte Strafen.
• Der Koran beschreibt, dass es verschiedene Ebenen der Hölle gibt, wobei die schwersten Strafen den größten Sündern vorbehalten sind.
Die Hölle ist nicht unbedingt ein ewiger Ort für alle Menschen. Einige Gelehrte glauben, dass Muslime, die sündhaft leben, aber an Gott geglaubt haben, nach einer Zeit der Bestrafung durch Gottes Barmherzigkeit in das Paradies eintreten werden.
Fazit
Das islamische Verständnis des Lebens nach dem Tod umfasst eine komplexe Reise, beginnend mit dem Übergang der Seele in das Barzakh, der Befragung durch die Engel, dem Tag der Auferstehung und dem Jüngsten Gericht. Der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes und die Hoffnung auf das Paradies sind zentrale Aspekte dieses Prozesses. Gleichzeitig wird im Islam betont, dass jeder Mensch für seine eigenen Taten verantwortlich ist, und der Glaube an das Leben nach dem Tod motiviert die Gläubigen zu einem Leben in Einklang mit den göttlichen Geboten.
Ja es gibt ein Leben danach, ich bin mir da hundertprozentig sicher. In der Nahtoderforschung geht man ja auch mittlerweile von einem unabhängigen Bewusstsein aus, wegen der paranormalen Phänomene die sich biologisch nicht erklären lassen.
Nach dem katholischen Christentum geht es danach, nach der Trennung der Seele vom Körper, für die Seele weiter.