Was ist eure Meinung zu Winston Churchill und zu seiner Rede?

3 Antworten

W. Churchill war "ein Kind seiner Zeit"; einer Zeit, in der die Auffassung herrschte, ein Leben ganz ohne Krieg, sei Illusion. Churchill selbst hatte als junger Mann bereits am 1. Weltkrieg teilgenommen, der größten Materialschlacht, die alles bisherige übertraf. Als Politiker musste er erleben, wie Deutschland erneut den nun 2.Weltkrieg entfachte! - Als letztes Mittel, den verheerenden Krieg zu beenden, rief er die Amerikaner zu Hilfe. Dass er Deutschland gegenüber ein tiefes Misstrauen besaß, ist verständlich. Hätte er nach dem 2. Weltkrieg allein entscheiden dürfen, so wäre Deutschland als eigenständiges Land Geschichte gewesen!

Er hätte die deutschen Gebiete wohl am liebsten dauerhaft den damaligen Siegermächten überlassen. Diese Einstellung ist aus Churchills eigenem Erleben heraus verständlich. Nach dem furchtbaren 1. Weltkrieg dauerte es nur eine relativ gesehen kurze Zeit, bis gerade das besiegte Deutschland erneut die Welt "in Brand" setzte, wie er es einmal äußerte. - Der pathetische Charakter der Rede Churchills ist seiner Zeit entsprechend. - Was Churchill genau über die Beziehungen des abgedankten engl. Königs und dessen amerikanischer Ehefrau mit A.Hitler wusste, welche Pläne hier ins Auge gefasst wurden, ist allgemein m. W. nach nicht bekannt.

Churchill als willkürlichen Zerstörer zu sehen, damit wird man diesem klug denkenden Taktiker nicht gerecht. Immerhin hat er letztlich das Kriegsende herbeigeführt, wenn auch mit unermesslichen Verlusten bei allen Beteiligten. Churchill selbst hat die beiden Weltkriege zwar überlebt, aber in die tiefsten Abgründe der "Kriegstreibernation Deutschland" gesehen, wie kein anderer führender Politiker!

Er war ein Imperialist und War Lord, aber zu dieser Zeit genau der richtige Gegner für den Gröfaz. Unter ihm hätte es die Appeasementpolitik nicht gegeben. Er hätte Hitler die knallrote Linie gezeigt. Über die wäre der Gröfaz zwar auch hinweggegangen, aber er hätte zwei Jahre weniger Zeit gehab, sich darauf vorzubereiten,

Als Premier in Friedenszeiten taugte er nicht rasend viel und ist darum ja auch abgewählt worden,

Für mich ist Churchill einer der bedeutetsten Politiker des 20. Jahrhunderts, auch wenn Sein Denken eher dem 19. Jahrhundert verhaftet war, als Großbritannien noch die einzige Weltmacht war.

Seine "Blood, Sweat & Tears"-Rede würde auch perfekt in die heutige Zeit passen und könnte ebenso vom ukrainischen Präsidenten Selensky gehalten werden.