Was ist ein Bahnabschnitt?
Ein Zug hällt immer an einem bestimmten Gleis an, aber auf manchen Bahnhöfen gibt es zum Beispiel das Gleis 3 a/b. In der Legende von den Lageplänen der BD ist das zumindestens für mich nicht ganz einsichtig.
4 Antworten
Der Begriff Bahnabschnitt ist mehrdeutig.
Auf den Bahnsteigen sind Abschnitte mit Tafeln in Großbuchstaben von A bis F angeschrieben, hierbei geht es darum, welche Waagen bei Fernzügen in welchem Buchstabenabschnitt zu stehen kommt (kommen soll), damit ich zielgenau einsteigen könnte.
Bahnsteige sind auch mal unterteilt in Gleis 1a und 1b usw. Hierbei geht es häufig im Nahverkehr darum, zwei Züge mit unterschiedlichen Richtungen am gleichen Bahnsteig zu ermöglichen. Entweder fährt dann ein Zug OBdA nach Norden aus dem Bahnhof und der andere nach Süden oder die Züge fahren kurz nach einander ab oder ein Zug kommt an, endet in dem Bahnhof (bspw. für Göttingen weil er zum Niedersachsennetz gehört) und am gleichen Bahnsteig wartet ein anderer Nahverkehrszug, der dort startet (bspw. weil er nach Hessen weiter fährt).
Im Fernverkehr wird das mit Zügen gemacht, die "geflügelt" werden. (Es gibt also nicht nur geflügelte Worte, sondern auch geflügelte Züge … 😎) In Hannover fährt bspw. ein ICE aus Hamburg ein und ein paar Minuten später der zweite Flügel aus Bremen. Diese Züge werden dann zusammengehängt und fahren weiter nach Süden. Von Süden kommend, werden die Züge in Hannover wieder in ihre Flügel geteilt. Und dann ist es für Zusteigende in Hannover wichtig zu wissen, ob ich in den Zug in 10a oder 10b einsteige, denn einer fährt nach HB und der andere nach HH.
Hallo,
wenn du die Bezeichnung Gleis 3 a/b meinst,so hat diese historische Gründe.
In der Gründerzeit der Eisenbahnen im 19.Jahrhundert waren die meisten Bahnhöfe noch nicht so groß und hatten wenige Gleise.Nämlich meistens das durchgehende Streckengleis und dann noch ein oder 2 Überholgleise (Gleis 2 und Gleis 3) .Mit dem wachsenden Verkehrsaufkommen wurden die Gleisanlagen der Bahnhöfe umfangreicher und so brauchte man bei der Gleisnummerierung weitere Abstufungen,da es zum B.Gleise an Bahnsteigen aber auch im Güterbereich gab, die nicht durchgängig waren.Daher bekamen dann Gleisabschnitte , die in Richtung des Streckenbeginnes lagen, den Kleinbuchstaben a und die in die andere Richtung den b .
Im 20.Jahrhundert dann, als die Stellwerkstechnik sich wieter entwickelt hatte, nutzte man dieses Schema auch, um auf größeren Bahnhöfen die Bahnsteiggleise in 2 Abschnitte zu unterteilen, um dort mit 2 Zügen abfahren zu können.
Im späteren 20.Jahrhundert wurde dann die Abschnittskennzeichnung mit GROSSBUCHSTABEN , also 3 A , B , C usw. eingeführt, die den Halteplatz der einzelnen Reiszugwagen eines Zuges am Bahnsteig angibt. Diese ist eine Europäische Vereinbarung und ist mittlerweile in den meistens Ländern im Fernverkehr zu finden.
Die Bahnsteige sind unterteilt in Abschnitte. Das hat den Sinn, das man bei Fernzügen schon richtig steht wenn man weiß das der Wagen in dem man reserviert hat z.B. im Abschnitt D hält.
Außerdem gibt es viel kürzere Züge. Wenn ein kurzer Zug nur in A-C hält, Du aber im Abschnitt E stehst, dann musst Du rennen.
Es kann auch sein das zwei Züge auf dem gleichen Gleis halten und wieder zurück fahren. Dann steht z.B. einer in A-B und der andere in C-D
Auf diese Art unterscheidet man die Abschnitte von längeren Bahnsteigen, so dass man bei längeren Zügen am richtigen Abschnitt zum Einstieg (z.B. 1. Klasse, barrierefreie Bereiche, Fahrradwagen etc.) oder bei kurzen Zügen am richtigen Zug, wenn mehrere am selben Bahnsteig stehen einsteigt.