Was ist das Krasseste, was ihr für einen geliebten Menschen getan habt?
Gerne mit Alter
9 Antworten
Es ging um meinen Bruder, der aufgrund psychischer Probleme (versucht durch schweres Mobbing in der Schule), in eine Einrichtung kam wo sie ihn wieder aufbauen sollten. Emotional, pschisch, usw. Mit Therapie und allem drum und dran. Sein Leben stand nämlich auf dem Spiel. Ihm sollte eigentlich geholfen werden, aber was dann kam hat mich echt zur Furie werden lassen.
Er durfte natürlich an jedem zweiten Wochenende nach Hause. Und irgendwann war er ganz seltsam verändert. Ich fragte ihn was los sei und er meinte er dürfte nicht drüber sprechen. Er war zu der Zeit erst 12 Jahre alt. Irgendwann erzählte er dann nach und nach mal was. Das er mit einer Zahnbürste die Toilette von Kot befreien muss, das ein anderer Junge in untenrum immer anfässt, die Betreuer ihn immer ins Zimmer schicken und er oft an vielen Dingen nicht teilnehmen darf, weil sie ihm für alles die Schuld gaben. Selbst wenn jemand anderes was kaputt gemacht hat. Es reichte schon, wenn er ungewollt davon wusste. Und vieles mehr. Die Betreuer fanden raus, dass er mir alles erzählt. Daraufhin hieß es, dass ich meinen Bruder bis zu seinem 18. Lebensjahr nicht mehr sehen dürfte.
Da sind mir dann die Sicherungen durchgebrannt.
Ich habe den ganzen Laden auf den Kopf gestellt, bin zum Jugendamt über die wir den Platz dort bekommen haben, und habe mich erstmal mit denen gefetzt. Die schützen sich ja gegenseitig und ich hatte keine Beweise, außer das was ein Kind zu mir sagte, habe mich mit meinen Eltern gestritten, weil die es erst nicht glauben wollten es dann aber doch geglaubt haben, und ihn letztendlich nach Hause geholt. Ich habe ihn auch persönlich abgeholt und in keinster Weise darauf geachtet zu irgendwem dort freundlich zu sein. Er hat sich ins Auto gesetzt, während ich seine Sachen gepackt habe. Einen Betreuer habe ich noch angebrüllt wie geistig gestört man eigentlich sein kann.
Das Ganze war freiwillig. Wir konnten ihn da jederzeit rausholen. Es war nicht so, dass wir da erst das okay von jemanden gebraucht haben. Hätten wir das eher gewusst, hätten wir natürlich auch eher gehandelt. Aber man denkt ja, dass die einem wirklich helfen. Und dann sowas...
Gepflegt bis zum Punkt der Trennung.
Ich habe für meinen Partner eigentlich mein ganzes Leben hinter mir gelassen: Meine Freunde, meinen Wohnort (wo auch meine Familie lebt), habe nach 15 Jahren Drogenabhängigkeit meinen Entzug gemacht... und es hat sich alles gelohnt. ♡
Ich hoffe das passt noch zur Frage,
Mit 14 habe ich mein Uropa der da knapp 100 war im Krankenhaus besucht. Ich war 7 Stunden dort. Er verstarb in meiner Anwesenheit, ohne mich wäre er alleine gestorben. Sozusagen war ich in sein letzten Stunden für ihn da.
Ich bewundere Dich grenzenlos. Ich glaube, selten hätte ein 14-Jähriger sowas getan. ❤️
Es war okay. Ich wusste ja das er nicht mehr lange leben, habe damit nartürlich nicht gerechnet. Nartürlich war ich erst traurig, aber die Akzeptanz folgte schnell.
Das freut mich, dass du gut damit umgehen konntest!
Ich habe mich für ihn von meinem EX getrennt und es bis heute (20Jahre her) NIE bereut..
Respekt