Was ist an Tanzen so schön?

18 Antworten

Tanzen ist eine der ältesten Kunstformen die es gibt und hat in vielen Kulturen einen hohen Stellenwert. Von rituellen Tänzen über Gesellschaftstänze bis zu erotischen Tänzen, ist da wirklich alles dabei. Sogar Kriegstänze gab es und Tänze die anstelle von gewalttätigen Auseinandersetzungen benutzt wurden.

Tanzen ist Poesie der Bewegung. Perfektionierte Bewegungen im Rhythmus der Musik um je nach Tanz verschiedenes Auszusagen und eine Botschaft zu übermitteln.

Oder auch tatsächlich nur Rumgehampel aus Spaß an der Bewegung.

Was ein Tanz ausdrückt, ist je nach Tanz unterschiedlich.

Beim Paso Doble Stellen die Tänzer einen Stierkampf dar. Der Mann spielt im Tanz den Torero und die Frau das rote Tuch mit dem er einen unsichtbaren Stier reizt, während sie tanzen.

Die Rumba ist, wie es so schön heißt, der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens. Pure Erotik.

Breakdance ist rhythmische Bodenakrobatik die gegeneinander ausgeübt wird, anstelle von gewaltsamen Auseinandersetzungen. Wer besser im Rhythmus ist, kreativer seine Akrobatik darstellt und gewagtere Manöver auf die Reihe bekommt ohne sich zu verletzen, "gewinnt".

Kapoeira setzt da noch einen drauf, es handelt sich hierbei nämlich um eine Kampfsportart die sich soweit ich weiß eine Zeit lang als Tanz tarnen musste, da sie verboten war. Anstatt zu kämpfen, tanzten die Gegner miteinander, wobei es darum ging den Angriffen auszuweichen und zu kontern ohne sich zu berühren, denn das wäre ja wieder verboten gewesen.

Alles obige natürlich nur wenn der jeweilige Tanz auf einem gewissen Niveau ausgeführt wird. AnfängerInnen stacksen da doch immer recht unbeholfen daher. Was überhaupt nicht schlimm ist. Auch Fahrrad fahren musste erst einmal gelernt werden und jeder Sturz ist eine Lektion.

Hey,

Tanzen ist Leidenschaft, das Tanzen ist, Gefühle zum Ausdruck zu bringen, es ist die Sprache der Seele. Es ist die Aufnahme der Musik in den Körper und der Ausdruck der Empfindungen, die sie hervorruft. Das gilt genauso für Instrumentalisten - von der Rockband bis zum philharmonischen Orchester - und für Sänger.

Musik auszudrücken macht Freude und macht frei und glücklich. Ob du das, was beim Tanz dabei herauskommt, Rumgehample, Laien-Vergnügen oder Kunsttanz nennst, ist dabei völlig unerheblich.

Wer gar kein Gefühl für Tanz hat, kann Musik wahrscheinlich nicht oder nicht genug empfinden, um den Wunsch zu verspüren sie in Bewegung umzusetzen.

Wie Instyrious ganz richtig gefragt hat: Wippst du nicht mit, wenn du einen Rhythmus hörst, der dich anspricht? Wenn nicht, gibt es zwei Möglichkeiten, entweder du bist ein völlig unmusikalischer Mensch - das ist bitte keine Abwertung. Du hast dafür sicher andere Talente! - oder du bist sehr gehemmt und traust dich nicht, der Musik mit dem Körper nachzuspüren und nachzugeben. Gegen das Erste kann man nichts machen. Ist einfach so, eine Laune der Natur. Im zweiten Fall: Schalte deine Lieblingsmusik ein, verschließe die Tür, verhänge den Spiegel und gib dich ganz der Musik hin. Versuche es einmal, zweimal, dreimal und lasse die Empfindungen, die beim Rumhampeln über dich kommen, einfach zu. Denk nicht dran, wie es aussieht oder auf andere wirken könnte. Das ist vollkommen egal. Spüre der Musik einfach nur nach und du wirst erfahren, was es bedeutet zu tanzen.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich bin Tanzmariechen und mir macht es einfach unheimlichen Spaß. Es ist eine Leidenschaft

Tanzen ist ein Lebensgefühl. An sich kann jeder tanzen: Er muss nur das tun, was sein Körper ihm vermittelt. Wie das für andere aussieht, ist völlig egal. Du darfst es "Rumgehampel" nennen - klar. Es ist ja auch nicht wichtig, wie es aussieht. Es kommt rein auf das Gefühl an, das der Tänzer dabei empfindet.

Ich spreche nicht vom Paartanz - speziell nicht von einstudierten Tänzen für einen Wettbewerb. Das ist für mich alles nur künstlich.

Tanzistleben  15.11.2019, 04:56

Hey AriZona04,

oops, wir sind fast immer einer Meinung, aber da kann ich nicht ganz zustimmen. Du hast insofern recht, als es oft lange dauert, bis aus einer Choreografie, die anfangs "künstlich" erscheinen mag, Kunst wird. Allerdings empfinden Tänzer, wenn sie eine Choreographie gut einstudiert und verinnerlicht haben, dann genauso pure Freude an der Bewegung, an der Erfüllung der Musik und den Ausdrucksmöglichkeiten des Körpers, wie jene, die "nur" improvisierend tanzen. Das wird dir jeder Bühnentänzer und jeder leidenschaftliche Turniertänzer bestätigen. Tanz ist Leidenschaft und die Sprache der Seele, egal, ob frei oder einstudiert. Künstlich, statt Kunst, wirkt es nur dann, wenn das Niveau nicht stimmt oder wenn Hobbytänzer nicht musikalisch genug sind, um die Musik in den Körper übernehmen zu können. Das ist aber auch egal, wenn jemand trotzdem für sein Leben gerne tanzt. Es sollte niemanden daran hindern, das Tanzen zu seinem Hobby zu machen, ganz egal in welcher Art und welchem Stil.

Liebe Grüße,

Lilly "Tanzistleben"

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AriZona04  15.11.2019, 10:08
@Tanzistleben

Mir sind Turniertänzer viel zu steif. Da geht es nur um "keine Fehler machen" und "Punkte sammeln". Nein Danke. Wenn ich für mich tanze, dann ist das improvisiert - immer! Dann fühle ich das in jeder Sekunde - ohne darüber nachzudenken, ob diese Bewegung eben gerade richtig war. Und das kann jeder. Ohne beurteilt zu werden. DAS befreit. Ja, eine Performance einer Gruppe auf einer Bühne - ohne Wettbewerg - mag auch noch erfrischend sein für jeden Tänzer. Gut. Aber Turnier - Nö! Ohne mich.

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Tanzistleben  16.11.2019, 04:13
@AriZona04

Ich mag Tanzwettbewerbe generell nicht, weil die Bewertungen, wie z.B. auch beim Eiskunstlauf, Kunstturnen, RSG, Synchronschwimmen, etc. immer subjektiv und damit ungerecht sind. Trotzdem stimmt es nicht, dass Turniertänzer "steif" sind, weil sie Fehler fürchten. Das sind einfach die Anforderungen, die diese Tanzstile technisch verlangen. Würden die Tänzer keine Freude an ihrem Sport empfinden, könnten sie ihn nicht so nahezu perfekt ausüben. Immerhin zählt ja auch dabei die Interpretation der Musik, die man beileibe nicht nur durch Improvisation erreichen kann. Es hat alles seine Daseinsberechtigung und ich finde es immer schwierig, einen Tanzstil in Grund und Boden zu verdammen, nur weil man ihn nicht richtig versteht oder nichts damit anfangen kann. Ich kann z.B. mit den Stilen von Pina Bausch oder Anne Teresa De Keersmaeker nichts anfangen. Andere Menschen lieben und bewundern diese Stile, also ist es gut und richtig, dass es sie gibt. Keinesfalls kann ich den Tänzern die Lust am Tanzen absprechen, nur weil ich nicht verstehe, was daran Freude mache kann. Niemand ist im Besitz der alleinseligmachenden Weisheit. Es zwingt dich ja auch niemand, zu Tanzturnieren, Hip-Hop-Wettbewerben, etc. zu gehen. Sie aber per se schlechtzureden, ist ziemlich unfair, sonst müsste man deine Form des Improvisierens tatsächlich mit der uncharmanten Bezeichnung des (niveaulosen? Abhängig vom Können) Rumgehamples belegen, was genauso unfair wäre, da du sichtlich Freude daran hast, wie eben Turniertänzer an ihren strikten Vorgaben. Tanz ist Vielfalt, Leidenschaft und Leben in all seinen Ausprägungen.

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LuCameron  19.10.2020, 15:56

Das ist gar nicht künstlich! Das ist harte Arbeit für uns!

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AriZona04  19.10.2020, 17:42
@LuCameron

... und mit Sicherheit auch Spaß - sonst würde man es bestimmt nicht tun. Ich finde es jedoch immer noch künstlich, weil vorgeschrieben und nicht intuitiv.

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Naja gibt ja auch richtige Stilrichtungen wo es bestimmte Schritten und Choreographien gibt und es macht halt Spaß daran zu arbeiten, sich zu verbessern, eigene choreo zu entwickeln

JoBene  14.11.2019, 21:48

Macht halt einfach den meisten leuten spaß. Ist für jeden anders, aber denke man sollte leute die es tuhen nicht verurteilen

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