Was haltet Ihr von Steinmeiers Anregung bezüglich soziales Pflichtjahr?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Ja! gute Idee von Steinmeier! 61%
Nein! Sollte man lassen sowas! 39%

10 Antworten

Nein! Sollte man lassen sowas!

Nein.

Stell dir mal vor jemand soll sich um alte Menschen oder behinderte Menschen kümmern, obwohl er das hasst was er da tut, und es nur deshalb tut weil der Staat ihm aufgezwungen hat er müsse das tun.

Damit tut man niemanden einen Gefallen, weder dieser Person noch den zu betreuenden Menschen.

Außerdem ist es ein Fehlschluss, jeder Mensch sei dazu geeignet in einem sozialen Bereich tätig zu sein.

Lieber Arbeitskräfte, die in sozialen Berufen arbeiten besser bezahlen, als durch so einen Scheiss versuchen Geld einzusparen oder Arbeitskräfte zu generieren.

Außerdem wird auch nicht jeder soziale Dienst und Mitarbeiter Lust dazu haben ständig Leute unter die Fittiche zu nehmen, die ihr soziales Pflichtjahr ableisten müssen.


26Sammy112  12.06.2022, 23:06
Stell dir mal vor jemand soll sich um alte Menschen oder behinderte Menschen kümmern, obwohl er das hasst was er da tut, und es nur deshalb tut weil der Staat ihm aufgezwungen hat er müsse das tun.

Jemand, der die Arbeit mit alten oder behinderten Menschen hasst, der würde sich wohl kaum einen Einsatzort in diesem Bereich suchen.
Es gibt nahezu unendlich viele Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren.

Meine persönliche Meinung: Die Wehrpflicht bzw. alternativ der Zivildienst war nicht das verkehrteste. Jeder sollte in seinem Leben mal etwas soziales für die Gesellschaft getan haben. Und ein paar Monate im Leben zu "opfern", schadet niemandem.

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Ja! gute Idee von Steinmeier!

Halte ich für durchaus sinnvoll. Wenn man es gut macht liegt darin, das Potential mehr Menschen für gemeinnützige Arbeit zu begeistern, sie dauerhaft einzubinden, Selbstwirksamkeitserfahrungen zu machen und ganz allgemein der Gesellschaft einfach auch mal etwas zurückzugeben. Ebenfalls erinnert es auch daran, dass man gegenüber Staat und Gesellschaft gewisse Pflichten hat.

Ich persönlich fände auch die Idee eines Pflichtjahres nach Renteneintritt und optional im Berufsleben sehr interessant.

Allerdings halte ich es für notwendig denen, die überhaupt nicht vollen eine Befreiung zu ermöglichen, da sowas mehr Schaden als Nutzen bringt. Und ebenfalls stellen entsprechende Dienste keine Alternative für die dringend notwendige gerechtere Bezahlung im sozialen Sektor dar.


Rotfuchs716  12.06.2022, 22:43

was für Dienste willst du denn den Neurentnern zumuten wollen?

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Cublin  12.06.2022, 22:49
@Rotfuchs716

Ach die Liste an möglichen Aufgaben ist da unerschöpflich. Von der Arbeit bei der Tafel, über das Begleiten älterer Menschen im ÖPNV bis hin zur Arbeit beim NABU oder dem Betreuen von Menschen bei Behördengängen, sowie das Helfen beim Ausfüllen bestimmter Formulare wäre da nahezu alles möglich.

Wichtig ist natürlich aber, dass die Aufgaben auch bewältigt werden können und einen kleineren zeitlichen Rahmen einnehmen, als z.B. ein Pflichtjahr vor Berufseintritt oder im Berufsleben. Wenn gewünscht, kann man natürlich auch auf eine Vollzeittätigkeit aufstocken.

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Rotfuchs716  12.06.2022, 22:50
@Cublin

wie stellst du dir da die Vergütung der Rentner vor? Viele müssen ja neben der Rente eh schon noch normal arbeiten um über die Runden zu kommen!

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Cublin  12.06.2022, 22:55
@Rotfuchs716

Rentenproblematik und die Idee eines Pflichtjahres gegeneinander auszuspielen halte ich für, verzeih mir bitte die taktlose Wortwahl, für großen Quatsch. Solche Dinge sind keine "entweder x oder y" Fragen und erst recht keine Gegensätze.

Das jeder Mensch eine ausreichende und für ein gutes Leben ausreichende Rente verdient hat und diese undbedingt geschaffen werden muss (inkl. weitreichender Rentenreformen), steht für mich außer Frage. Die Idee eines zweiten Pflichtjahres bei Renteneintritt steht auf einem völlig anderen Blatt.

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Ja! gute Idee von Steinmeier!

Schade, dass dein Zivildienst anscheinend nicht schön war.

Meiner war erst vor kurzem vorbei und muss sagen, dass es bis jetzt die schönste Zeit meines Lebens war. Ich war bei einer Essen auf Rädern Organisation und habe hauptsächlich ältere Menschen mit Essen beliefert. Meine Kollegen waren top, mit den Kunden erlebt man echt viel gutes/schlechtes und baut über die Zeit Verhältnisse auf, die Arbeit fand im Freien statt und war abwechslungsreich. Geld war zwar wenig, aber war mir relativ egal.

Bin auch nach dem Zivildienst noch 3 Monate bis zum Studium geringfügig da geblieben, weil es mir so gefallen hat.

Habe in dieser Zeit viel gelernt und denke, dass das nur sinnvoll sein kann.

Ja! gute Idee von Steinmeier!

Heutzutage ist es nicht wie in den siebzigern. Ich finde die Idee für ein soziales Pflichtjahr für alle gut. Dann entwickelt sich eine Kultur, in der auch genug Stellen in dem Bereich angeboten werden. Mit dem Internet heutzutage werden Stellen, die nur auf Ausbeutung aus sich recht schnell keine Bewerber mehr bekommen.

Mal etwas ganz anderes zu tun, erweitert den Horizont. Mein Bruder war im Altenheim und ist später in Kliniken beruflich tätig geworden in der Erwachsenenbildung, der Sohn meiner Freundin war in einem Medienarchiv und ist jetzt Lehrer. Beide hätten sich das so nach der Schule nicht vorstellen können, und das Jahr mehr Zeit gab ihnen neue Impulse und Zeit zum Nachdenken.

Es sollten allerdings auch Stellen im Umweltschutz oder in Archiven und Museen angeboten werden, nicht nur soziales im Sinne von Pflege und Kinderbetreuung. Weil es halt Menschen gibt, die nicht gut innen arbeiten können. Und welche, die wahnsinnig werden, wenn sie ständig in einer großen Gruppe Menschen sein müssen.

Ja! gute Idee von Steinmeier!

das Pflichtjahr kann er selbst gerne machen. Alle anderen entscheiden selbst ob sie Bedarf haben