Was haltet ihr von sogenannter "Fach-Intelligenz"?

13 Antworten

Kognitive Begabung ist sehr vielschichtig. Es gibt zum Beispiel Leute, die sind bei bestimmten Primärfaktoren der Intelligenz herausragend gut (bspw. "mathematische Hochbegabung"). Häufig spricht man auch in Musik oder Sport von "Hochbegabung", wenn Leistungen bereits früh herausragend sind (wobei hier der Begabungsbegriff sich womöglich bereits mit dem Talentbegriff vermischt).

Fest steht jedoch, dass solche "Inselbegabungen", wo man in einem kognitiven Bereich herausragend ist und in den anderen vielleicht bspw. durchschnittlich, eher die Ausnahme sind. bei den meisten Menschen ist die Intelligenz einigermaßen gleichmäßig und in sich konsistent, d.h. wenn jemand bei Primärfaktor A gut abschneidet, ist es auch sehr wahrscheinlich, dass er in B, C und D gut abschneidet.

Häufig gibt es hier Verwechslungen bspw. bei hochbegabten Kindern, deren Intelligenz als von anderen Persönlichkeitsmerkmalen unabhängig sich vielleicht auffällig schnell entwickelt und dann gemessen an der Intelligenz die anderen Persönlichkeitsmerkmale defizitär dargestellt werden, obwohl sie in Wahrheit einfach nur altersgerecht entwickelt sind. Da dies gerne mal zu ganz charakteristischen und bisweilen komischen Situationen führt, werden solche Erfahrungen gerne zum Stereotyp und auch medial aufbereitet (vgl. Sheldon Cooper aus der Serie "The Big Bang Theory"). So ein Bild von weltfremden Hochbegabten ist jedoch im Allgemeinen eher selbst weltfremd.

Renate2804 
Fragesteller
 30.09.2021, 14:25

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

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Ich hab mich schon bei manchen Diplom-Leuten gefragt, wie sie überhaupt den erforderlichen Abschluss für ein Studium geschafft haben. Also da gibt es tatsächlich manche, die für nichts zu gebrauchen sind, außer ihrem Spezialgebiet.

Allerdings finde ich es in anderen Bereichen nicht schlecht, wenn sich Leute auf etwas bestimmtes spezialisieren. Ich bin in meiner Firma z.B. in der IT-Abteilung und war dort einige Zeit das "Mädchen für alles". Also von Batterien in den Schnurlostelefonen wechseln über neue PCs einrichten, Server administrieren, Datenbanken verwalten, neue Programme entwerfen und programmieren etc. war alles meine Aufgabe. Das hatte den Vorteil, dass ich zwar viel kann, aber nichts davon wirklich gut. Wir werden aber von einem Systemhaus betreut, in dem es für jeden Bereich Spezialisten gibt. Da gibt es Leute, die sich nur um Microsoft Lizenzen kümmern oder die sich nur um Datev kümmern oder die nur Firewalls einrichten. Die sind dann wirklich Experten auf ihren jeweiligen Gebieten und ich bin immer überrascht und fast neidisch darauf, dass die innerhalb von wenigen Minuten Probleme lösen, an denen ich vorher einen halben Tag dran festgehangen bin.

Renate2804 
Fragesteller
 01.10.2021, 11:49

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

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Ich finds absolut okay 🤷🏻‍♂️ Warum denn auch nicht? Experten braucht es nun mal und die Menschen, mit denen man sich in seiner Freizeit abgibt, sucht man sich am Ende immer noch selbst aus. Wo ist also das Problem? Kann ja nicht jeder ein Universalgenie oder eher geistig umnachtet sein. Also kurzum: Jeder wie er/sie mag. Mensch ist Mensch.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudierender

Das kann man ja nicht pauschalisieren. Intelligenz ist sowieso ein Begriff, der viel zu eng gesehen wird. Soziale Intelligenz bspw. davon spricht niemand so richtig.

Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Wenn jemand für dich in einem Fachgebiet intelligent ist aber sonst eher weltfremd, dann ist das eben so :). Man braucht die einen Menschen, damit es die anderen geben kann.

Jede Meinung kann für einen Beruf bspw. essentiell sein. Strafverteidiger müssen bestimmte Ansichten haben, um ihre Klienten professionell zu unterstützen.

Wenn man jemanden hat, der durch seine Fachkenntnis pädagogische Methoden und Strategie gut anwenden kann, hat das auch seinen Vorteil.

Kein Mensch ist perfekt und nur aus Respekt, weil wir alle Menschen mit unseren Stärken, Schwächen und unterschiedlichen Erfahrungen sind, würde ich niemanden als einen "Fachidioten" betiteln, beleidigen muss man sowieso nicht. Wenn ich merke ich kann mit der Person nicht diskutieren weil sie vielleicht überheblich im Moment rüber kommt, dann lass ich es

Renate2804 
Fragesteller
 09.06.2022, 21:30

Es wäre schlimm, wären wir alle einer Meinung. Natürlich setze ich Fachkenntnisse in jedem Beruf voraus. Hätte ich sie nicht, hätte ich meinen Beruf verfehlt. Mit Fachidioten meine ich z.B die Menschen, die mit ihren Titeln angeben hausieren gehen, um damit eventuell andere Menschen zu beeindrucken, das sind für mich Fachidioten. Sie sind weltfremd, und einseitig intelligent. Ich akzeptiere selbstverständlich auch deine Meinung, und abschließend möchte ich dir noch sagen, damit du einen besseren Eindruck von mir bekommst was ich eigentlich damit bezwecken wollte, mit dieser Frage.

Mir ist der einfache Maurer mit Herzensbildung mit seinem Allerwertesten lieber, als der Akademiker, oder der Fachidiot, mit seinem Gesicht. Liebe Grüße, Renate. Solltest du eventuell grammatikalische Fehler entdecken, so sehen wir das nach, denn ich habe das jetzt schnell diktiert.

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Renate2804 
Fragesteller
 09.06.2022, 22:33
@Richard221

Okay, dir noch einen schönen Abend. Und liebe Grüße.

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Also ich bin ja ein Fan davon sich immer weiter zu bilden, egal in Themenbereiche die einen selber interessieren, natürlich kann man da auch immer noch wieder neues dazu lernen, als auch neue Themenbereiche zu entdecken und sich dort wissen anzueignen. Natürlich kann keiner alles wissen aber nur sich in einem bestimmten Bereich zu Bilden finde ich nicht sonderlich klug

Renate2804 
Fragesteller
 27.12.2021, 16:45

Da hast du vollkommen recht.👍🏽💟

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