Was haltet ihr von den Begriff Empath bzw Menschen die sich als Empathen bezeichnen?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Die Bezeichnung finde ich gut. 67%
Die Bezeichnung ist schwachsinnige 33%
Ka 0%

5 Antworten

Aus der Dreifaltigkeit der Sympathie, der Antipathie und der Empathie kenne ich nur den Unsympathen als einen Menschen, der grundsätzlich alles andere als sympathisch oder empathisch wirkt.

Empath hat für mich gefühlt eine ähnliche Konnotation wie der "Gutmensch", also jemand, der sich das auch gehörig raushängen lässt.

Ich würde diese Bezeichnung nicht verwenden, sondern den "empathischen Menschen" vorziehen.

'Empath' als umgangssprachlichen Begriff halte ich im Normalgebrauch für etwas ungewöhnlich und nicht erforderlich; er hat ein bisschen was von sprachlichem Overkill, wie öfter, wenn es jemandem darum geht, sein Umfeld sprachlich zu beeindrucken. :-)

Ein Psychopath z. B. würde einen solchen Vorwurf mit großer Geste zurückweisen und das genaue Gegenteil behaupten! ('ICH? Ein Psychopath??? Nie im Leben: ICH bin ein EMPATH!!' )

Für einfühlsame Menschen wäre es eher zutreffend, sich einfach als empathisch zu charakterisieren, oder aber als mitfühlend, und manchmal reicht es auch zu sagen: 'Ich kann dich vollkommen verstehen.'

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Empath als Fachterminus verwendet man, wenn jemand im Übermaß einfühlsam ist, also mehr als nur mitfühlend, und sich von Gefühlslagen Anderer steuern lässt.

Bei diesen Menschen handelt es sich oft um Hochsensible, die die Gabe mitbekommen haben, Impulse von außen zu spüren und zu harmonisieren, wofür sie ihre ganze Kraft einsetzen. Zum Ausgleich brauchen sie für sich Abstand, Freiraum, Zeit und Ruhe.

Als Gegenpol zu gefühlsmäßigen Steinklötzen sind mitfühlende Persönlichkeiten menschlich wertvoll - während diese stärker ausgeprägte Fähigkeit aus schulmedizinischer Sicht jedoch bereits als 'abweichend' eingestuft wird.

Das geht aus diesem interessanten Artikel hervor, der Empath als 'Krankheit' führt.

So zugeordnet, meint man vielleicht, begnadete Empathen vor sich selbst schützen zu müssen, wohl, um sie nicht dem Burnout preiszugeben.^^ (wie fürsorglich!)

Mir ist dieser Hintergrund bekannt: es ist seit Jahren ein Trend kreativer Experten, allen auch nur annähernd denkbaren menschlichen Zuständen, die zu einem normalen Leben dazugehören, sog. ICD-Codes zuzuordnen, die in der ärztlichen Praxis menschliches Verhalten zu einer Verhaltensauffälligkeit und damit abrechnungsfähig therapierbar macht.

Hierzu gehört, dass die Benennung von Gefühlen und persönlichen Gaben neben einer schnurgeraden Mittellinie bereits als pathologisch - und somit behandlungsbedürftig nach ICD-10 - einzustufen sind. Mehr dazu in dem Wikipedia-Artikel: 'Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD-10', wo sich dieser Hinweis findet: 'Die WHO gibt das Kapitel zu psychischen und Verhaltensstörungen in verschiedenen Versionen heraus .... '

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Wenn du mich fragst, wäre ich in der Öffentlichkeit insofern sehr vorsichtig, mich als 'Empath' statt als 'mitfühlend' oder 'verständnisvoll' zu bezeichnen. (Ein Zuviel an Empathie lässt sich übrigens gut mit Sulfur C30-Tropfen herunterregeln).

Es wäre schön, wenn mein Beitrag deine Frage beantwortet und dir weiterhilft. :-)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sprachen machen Spaß!

Ist halt ein passiver Skill ohne Vorteile! Zu wissen wie sich der andere wohl fühlt bietet keinen Mehrwert, eher sogar Nachteile und schwächt die eigene Position

Die Bezeichnung finde ich gut.

Für Menschen, die Gefühle von sich selbst und anderen erkennen und verstehen können, finde ich sie gut.


Icedragon636 
Fragesteller
 26.06.2023, 19:23

Hey klaust du meinen Namen einfach so tssssss

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Ich denke dann an die Kurzgeschichte "Vaster than empires and more slow" von Ursula K. LeGuin.