Was haltet ihr vom Transhumanismus?
Was ist das
Ich habe mich kaum damit auseinandergesetzt. Gelinde gesagt bedeutet das, medizinischer Fortschritt wird irgendwann imstande sein, biologische Grenzen des Menschen zu überwinden
1 Antwort
Ich finde Transhumanismus ziemlich spannend, aber auch irgendwie beängstigend. Die Idee, dass der Mensch sich selbst mit Technik "verbessern" kann – sei es durch Implantate, Genmanipulation oder künstliche Intelligenz – hat auf jeden Fall Potenzial. Gerade im medizinischen Bereich kann das richtig hilfreich sein, z.B. wenn Krankheiten geheilt werden oder Menschen mit Behinderungen neue Möglichkeiten bekommen.
Andererseits finde ich es auch kritisch, weil es schnell in eine Richtung gehen könnte, wo nur noch reiche Menschen sich "aufrüsten" können, während andere zurückbleiben. Und wenn der Mensch irgendwann seine biologische Grundlage verlässt, stellt sich auch die Frage: Was macht uns dann überhaupt noch menschlich?
Also, ich sehe Transhumanismus als Chance, aber auch als Risiko. Es kommt halt total drauf an, wie verantwortungsvoll wir damit umgehen.
Absolut, da hast du voll recht. Der Prozess läuft eigentlich schon längst.
Wenn man es genau nimmt, sind Sachen wie Steroide, Doping im Sport, Antibabypillen, Psychopharmaka oder auch einfache Schmerzmittel ja schon Eingriffe, die unsere natürlichen biologischen Grenzen verschieben. Wir greifen ständig in unseren Körper ein, um leistungsfähiger, gesünder oder einfach "besser angepasst" zu sein.
Man könnte sogar sagen: Transhumanismus ist nicht etwas, das erst noch kommt, sondern eine Entwicklung, die schon seit Jahrzehnten still und schleichend passiert – nur halt bisher in kleineren Schritten und auf biologischer Basis, weniger mit krassen Hightech-Implantaten oder Cyborg-Teilen (noch nicht, zumindest).
Die spannende Frage ist dann eigentlich: Wo zieht man die Grenze? Wann wird aus normaler medizinischer Behandlung "Transhumanismus"? Und wie bewusst und gezielt sollten wir diese Entwicklung überhaupt steuern?
Findest du auch, dass es irgendwann eine Art "Punkt ohne Rückkehr" geben wird?
Meinst du mit Punkt ohne Rückkehr, dass die Möglichkeiten derart attraktiv werden, dass es uns fast gar nicht mehr möglich ist, sich dem Transhumanismus zu entziehen? Falls ja, halte ich das für mehr als wahrscheinlich. Ich meine, wie attraktiv ist es, den Menschen derart zu verändern, dass er nicht mehr auf Schlaf angewiesen ist. Angesichts der vielen Stunden, die wir im Schlaf verbringen, lässt sich das Leben mehr in vollen Zügen genießen und auch effizienter gestalten.
Schlaf sicher erstmal nichr aber ein längeres Leben ohne altern...
Meinst du nicht, dass dieser Prozess bereits im Gange ist? Schließlich ist es seit Jahrzehnten möglich, mithilfe von Substanzen biologische Grenzen zu verschieben. Ich denke da an Steroide.