was für erfahrungen habt ihr mit den zeugen jehowas gemacht?

8 Antworten

Dir wird klar sein, dass alle Antworten nur als subjektive Wahrnehmungen zu werten sind, die du in den geschilderten Situationen möglicherweise völlig anders empfunden hättest. Ich bin ZJ und kann dazu nur sagen: Jeder Mensch ist unvollkommen … Zeugen Jehovas genauso wie Atheisten – unter der Binsenweisheit ist es verständlich, dass ein bunt zusammen gewürfelter „Haufen an Unvollkommenen“ nicht so einfach in Gleichklang gerät / bleibt, so dass alle das zu jederzeit super-optimal finden. Ob und in welcher Tiefe Respekt, Duldung, Verständnis oder gar Harmonie und Freundschaft mit anderen fehlerhaften Menschen machbar sind, hängt von so vielen Faktoren ab: Charakter, Sozialisation, erlebte Traumata, persönliche Erfahrungen, Vorlieben und vieles mehr.

Nur eine Erfahrung, wie die gleiche Situation unterschiedlich bewertet wird …

Ein Glaubensbruder ist vom Gemüt her sehr ruhig, fast schon emotionslos, liebt das Zurückgezogensein im Familienkreis. Seine Frau (auch eine Glaubensschwester) ist das ganze Gegenteil – lebenslustig mit vielen neuen Ideen und Wünschen – will über das diskutieren, was sie spannend findet, Leute einladen, Ausflüge machen, Urlaub, Tanzen / ins Kino gehen. Der Bruder aber ist dafür nicht wirklich zu begeistern. Sie spricht von einem Martyrium mit diesem Langweiler an ihrer Seite, der sie emotional verhungern lässt und ihr jede Lebensfreude raubt. Schließlich brennt sie, als die Kinder fast erwachsen sind, mit einem „Lebenskünstler“ durch.

Der Bruder heiratet erneut. Seine neue, um 14 Jahre jüngere Frau ist seit Jahren überglücklich mit ihmn, obgleich er sich in seinem Wesen überhaupt nicht verändert hat. Wie kann das sein, wo sie doch selbst so eine dynamische Persönlichkeit hat und beide eigentlich wieder wie Wasser und Feuer sind? Ich bin recht neugierig und habe sie gefragt. Die Auflösung: Ihr erster Mann (Atheist) war ein Choleriker. Sie konnte ihm nichts recht machen – ständig hatte er zu meckern und hat sie regelmäßig geschlagen. Nun hatte sie endlich einen Mann gefunden, der sie respektierte und fair behandelte – sie konnte endlich ohne heulen einschlafen und ohne Furcht vor dem neuen Tag aufwachen. Das Leben mit diesem „Langweiler“ empfindet sie im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin gerade nicht nicht als Martyrium, sondern als Hafen des Friedens.

Nicht anders ist auch das Miteinander mit den Brüdern und Schwestern in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas. Es gibt solche und solche. Um nicht nur über andere zu reden, will ich mich selbst reflektieren. Bin sehr lebenslustig, mitunter auf brutale Art ehrlich. Manche sind gerade deshalb gern mit mir zusammen, anderen bin ich zu wenig ernsthaft – eine Schwester sagte mir auch mal, ich könne auf Dauer etwas anstrengend sein. Und meine Frau verfügt über die dankenswerte Ehrlichkeit, mir zu stecken, dass sie mitunter die Früchte des Geistes und die Definition der Liebe hoch und runter rezitieren muss um mich in manchen Situationen zu ertragen. Du könntest also die über 100 Glaubensgeschwister unserer Gemeinde über den Zeugen Jehovas Steve2018 befragen und würdest möglicherweise 100 verschiedene Wertungen erhalten von „super Kumpel“ bis „den kannst'e vergessen“ - subjektiv eben, jeder hat auf seine Arte Recht und eine Nuance meines Seins herausgearbeitet, die ihm wichtig ist und weshalb er mit mir kann oder nicht kann.

Jetzt aber zur objektiven Betrachtung:

Obgleich jeder gemäß seiner Prägung jeden Bruder der Gemeinde anders nuanciert bewerten würde, gibt es etwas, was dort glücklich sein läsest und auch mich wie ein Magnet zu diesen Brüdern und Schwestern hinzieht. Die Meisten unterwerfen sich der göttlichen Weisung und respektieren die Bibel als sein Wort, seine Bedienungsanleitung und Gesetzbuch für uns Menschen.

Auf der Grundlage haben wir hier und – unbeschadet anderer Kulturen – auch weltweit die gleichen Werte und Ziele. Die meisten unter uns sind so realistisch vom anderen keine Perfektion zu erwarten und zeigen sich bereit, anderen ihre Fehler und Macken nachzusehen, ihre unbedachten Worte und Handlungen zu vergeben – selbst im Wiederholungsfall. Auf dieser Grundlage ist eine bestmögliche urchristliche Harmonie erreichbar. Bestmöglich, weil auch im Urchristentum keine dauerhafte Friede-Freude-Eierkuchen Stimmung herrschte. In der Gemeinde zu Korinth habe es Zoff, Paulus geriet in Dissonanz zu Petrus und Barnabas, die Jünger Jesus stritten untereinander ständig, wer wohl der Größte sei, Judas hat über längere Zeit Geld geklaut. Dennoch waren sie im Geiste der Einheit bereit nach den Maßgaben der biblischen Lehre und der Lehren Jesu immer wieder einen Konsens zu finden, der ihnen Großes ermögliche hat. Jene, die sich an den vermeintlichen Unvollkommenheiten anderer stoßen, die nicht bereits sind, sich selbst in ihrer christlichen Persönlichkeit zu vervollkommnen (z.B. im Vergeben zu verbessern) gehen dann halt weg oder werden ggf. gegangen um bestmögliche Einheit und Harmonie zu wahren.

Das schätze auch ich unter den Brüdern – wenn es auch mal eine Meinungsverschiedenheit gibt – man findet in der Regel wieder zusammen und man sucht den Frieden – allein weil man weiß, dass man den zwei höchsten Intelligenzen im Universum (Jehova und Jesus) rechenschaftspflichtig ist.

Die Krönung dessen ist es, dass in den weltweiten ethnischen oder politischen Konflikten seit über 100 Jahren keine Glaubensbrüder beteiligt sind. Alle verweigern den Kriegsdienst um Jesu Gebot der Nächstenliebe nicht zu verletzten – selbst wenn sie dafür inhaftiert oder hingerichtet werden. Dieses gemeinsame Ausleben der biblischen Wahrheit macht trotz ihrer persönlichen Unvollkommenheiten die Zeugen Jehovas als internationale Gruppe für mich so liebenswert. Also ich habe unter der Prämisse der nicht zu vermeidenden Unvollkommenheit die besten Erfahrungen gemacht und fühle mich sehr wohl unter meinen Mitbrüdern hier und dort wo ich auf anderen Kontinenten von ihn offen empfangen wurde.


telemann2000  25.12.2021, 12:58
Die Krönung dessen ist es, dass in den weltweiten ethnischen oder politischen Konflikten seit über 100 Jahren keine Glaubensbrüder beteiligt sind

Vorher aber schon. Da sieht man mal wieder was es ausmacht, Menschen zu folgen

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steve2018  25.12.2021, 15:06
@telemann2000

Korrekt. Im 1. Weltkrieg verweigerten nur einige den Kriegsdienst oder beschlossen für sich „daneben zu Schießen“. Viele zogen mit den anderen Glaubensgemeinschaften gleich und marschierten mit. Das lief noch nicht gut, die christliche Reife bis zum Schritt der Totalverweigerung als Gruppe reifte erst nach 1918. Schön dass es die Brüder damals erkannt und umgesetzt haben, dass sie hier nicht länger gegen Gottes und Jesu Willen handeln dürfen und sie sich trotz der damit verbundenen Nachteil korrigieren müssen.  

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telemann2000  25.12.2021, 15:12
@steve2018

Darum geht es mir nicht. Es geht hier um due Führung. Due hat einen so großen Einfluss auf die Mitglieder, dass sue ihnen bedingungslos folgt - unabhängig von richtig oder falsch.

Ich erinnere da nur an die starke Abneigung der Führung gegenüber der Impfung vor 80 Jahren und jetzt das absolute Gegenteil....

Und jedesmal wurde und wird der Führung blind gefolgt

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steve2018  25.12.2021, 17:53
@telemann2000

Wenn der Einfluss einer Führung biblisch fundiert und der Nächstenliebe dient, ist das doch in Ordnung. Schön, wenn man so eine Führung hat, die dazu lernt und Fehler beseitigt. Die ersten Christen verweigerten den Militär- und Kriegsdienst, dann mit dem Abfall vom wahren Glauben, vergeigten die Christen nicht nur die Pfründe der Kirche, sondern auch ihre Falschlehre mit dem Schwert. Das ist schlecht, solchen Führern zu folgen. Sobald aber die Umkehr beginnt und christliche Führer sich zurück zu den urchristlichen Wurzeln besinnen, ist es gut, die Argumente solcher Führer zu erwägen. Das mit dem Impfen war vor meiner Zeit. Auch da wurde und wird nicht blind einer Führung gefolgt, sondern wie die Beröer vergewissern sich die Brüder, ob es sich gemäß der Schrift so verhält. Bleiben wir beim Thema – zum ständigen Springen von einem Thema zum nächsten (wenns mit dem ersten nicht weitergeht) habe ich keine Lust mehr – kostet nur unnöitge Zeit Investition und führt keinen Schritt weiter.

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telemann2000  25.12.2021, 17:56
@steve2018
Die ersten Christen verweigerten den Militär- und Kriegsdienst

Dafür gibt es keine historischen Belege...

Auch da wurde und wird nicht blind einer Führung gefolgt, sondern wie die Beröer vergewissern sich die Brüder, ob es sich gemäß der Schrift so verhält. 

Wenn das so ist, warum möchte dann die Führung nicht, dass man ihre Schriften überprüft?

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telemann2000  25.12.2021, 19:07
@Friedliebender

Gar nichts hast du zitiert. Ich habe dich gefragt auf welchen Text du dich bei der festen Regel des ungetauften Verkündigers stützt und du hast mir nie einen Text gepostet

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Friedliebender  25.12.2021, 19:30
@telemann2000

Einen direkten Bibeltext gibt es zu diesem Thema nicht, aber Abhandlungen.

Die ersten Christen bemühten sich zwar, gute Staatsbürger zu sein, doch ihr Glaube ließ es nicht zu, anderen das Leben zu nehmen oder ihr eigenes Leben für den Staat zu opfern. In der  Encyclopedia of Religion wird erklärt: „Die ältesten Kirchenväter, darunter Tertullian und Origenes, bestätigen, daß Christen keine Menschen töten durften, und wegen dieses Grundsatzes dienten sie nicht im römischen Heer.“ Professor C. J. Cadoux schreibt: „Mindestens bis zur Herrschaft des Mark Aurel [161 bis 180 u. Z.] wurde kein Christ nach seiner Taufe Soldat“  (The Early Church and the World).
 Warum sehen die Mitglieder der Kirchen der Christenheit die Sache heute ganz anders? Der Grund ist der radikale Wechsel, der im vierten Jahrhundert eintrat. In dem katholischen Werk  Conciliengeschichte wird in Verbindung mit der Synode von Arles (abgehalten 314 u. Z.) erklärt: „Weil nämlich ... unter den heidnischen Kaisern viele Christen religiöse Bedenken gegen den Kriegsdienst hatten und sich geradezu weigerten, Kriegsdienste zu leisten, oder auch deserti[e]rten, ... [hat] unsere Synode wegen der durch Constantin eingetretenen Aenderung die Verpflichtung des Christen zum Kriegsdienst ausgesprochen ...: weil jetzt die Kirche F r i e d e n habe (in pace) unter einem christenfreundlichen Fürsten“. Auf Grund dieser Preisgabe der Lehren Jesu hat die Geistlichkeit der Christenheit von damals bis heute ihre Herden ermuntert, in den nationalen Streitkräften zu dienen; Einzelpersonen haben allerdings den Kriegsdienst aus Gewissensgründen verweigert.

Noch Fragen?

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steve2018  26.12.2021, 16:19
@telemann2000

Mir fehlt der Antrieb, imm weider die gleichen Sachen runter zu beten ... merke es dir doch endlich mal: es gibt natürlich historische Belege - warum behauptest du wider besseren Wissens das Gegenteil:

Die ersten Christen weigerten sich, in das römische Heer einzutreten. Sie lehnten es ab, in der Legion oder in der auxilia zu dienen, denn für sie war dieser Dienst mit der christlichen Lehre völlig unvereinbar. Justinus der Märtyrer (2. Jahrhundert u. Z.) sagte in seinem Dialog mit dem Juden Tryphon: „Obwohl wir uns so gut auf Krieg, Mord und alles Böse verstanden hatten, haben wir alle auf der weiten Erde unsere Kriegswaffen umgetauscht, die Schwerter in Pflugscharen, die Lanzen in (andere) Ackergeräte“ (Bibliothek der Kirchenväter, übersetzt von P. Häuser, Bd. 33, CX, S. 177). In Tertullians Abhandlung Vom Kranze des Soldaten geht es darum, „ob es sich überhaupt für den Christen schicke, Soldat zu werden“. Tertullian (etwa 200 u. Z.) bewies mit der Bibel „die Unerlaubtheit des Soldatendienstes an sich“ und schloß dann ab, indem er davon sprach, daß er „mit allen zu Gebote stehenden Hilfsmitteln den Soldatendienst beseitige“ (Bibliothek der Kirchenväter, Bd. 24, 1915, XI, S. 252—255).

„Eine sorgfältige Nachprüfung all der erhältlichen Angaben zeigt, daß kein Christ vor der Zeit des Mark Aurel [121—180 u. Z.] Soldat wurde und daß kein Soldat, der ein Christ wurde, im Heeresdienst blieb“ (E. W. Barnes, The Rise of Christianity, 1947, S. 333). „Gegenwärtig gibt es fast keine Beweise dafür, daß zwischen den Jahren 60 und 165 n. Chr. irgendein Christ Soldat gewesen ist; . . . mindestens bis zur Herrschaft des Mark Aurel wurde kein Christ nach seiner Taufe Soldat“ (C. J. Cadoux, The Early Church and the World, 1955, S. 275, 276). „Schon im 2. Jahrhundert hatte das Christentum gelehrt, . . . daß ‚das Waffentragen dem Christen nicht ansteht‘ “ (G. Ferrero und C. Barbagallo, Das alte Rom, 1927, S. 735, 736). „Das Benehmen der Christen unterschied sich sehr von dem der Römer. . . . Da Christus den Frieden predigte, lehnten sie es ab, Soldaten zu werden“ (N. Platt und M. J. Drummond, Our World Through the Ages, 1961, S. 125). „Die ersten Christen dachten, es sei verkehrt, in den Krieg zu ziehen, und sie dienten nicht im Heer, auch wenn im Reich Soldaten benötigt wurden“ (R. und W. M. West, The New World’s Foundations in the Old, 1929, S. 131). „Vor öffentlichen Ämtern und dem Militärdienst schreckten sie [die Christen] zurück“ (F. P. G. Guizot, „Persecution of the Christians in Gaul, A. D. 177“ in The Great Events by Famous Historians, herausgegeben von R. Johnson, 1905, Bd. III, S. 246). „Aber während sie [die Christen] die Maximen des passiven Gehorsames einschärften, konnten sie nicht bewogen werden an der Civilverwaltung oder der militairischer Vertheidigung des Reiches einen thätigen Antheil zu nehmen . . . es war unmöglich, daß Christen, ohne eine heiligere Pflicht zu verläugnen, den Charakter von Kriegern, obrigkeitlichen Personen oder Fürsten annehmen konnten“ (E. Gibbon, Geschichte des Verfalles und Unterganges des römischen Weltreiches, deutsche Ausgabe von J. Sporschil, 1837, S. 382).

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steve2018  26.12.2021, 16:25
@Friedliebender

Sorry, hatte auf die Schnelle nicht gesehen, dass du das mit der Kriegsdienstverweigerung der ersten Christen längst richtig gestellt hast - da hätte ich mir mein Zitat schenken können. Merkpunkt für mich: nach einen Tag Pause erst mal alles lesen, was zwischendrin gelaufen ist und dann überlegen, ob nicht bereits alle gesagt ist. Du hattest bereits alles gesagt. Danke.

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telemann2000  26.12.2021, 16:37
@telemann2000
Gegenwärtig gibt es fast keine Beweise dafür, daß zwischen den Jahren 60 und 165 n. Chr. irgendein Christ Soldat gewesen ist;

Dieses FAST ist natürlich interessant. Also gibt es sie doch, diese Beweise....

Ich halte mich an die Bibel. Kornelius war ein Offizier. Nirgendwo wird auch nur annähernd erwähnt, dass Kornelius seine Laufbahn an den Nagel hängte. Auch wird nirgends erwähnt, dass Kornelius VOR SEINER TAUFE den Beruf wechseln musste wie das unbiblischerweise bei den Zeugen Jehovas verlangt wird.

Paulus gebrauchte sehr oft Beispiele aus der Kriegsführung. Wäre bestimmt verpönt, solche Vergleiche n Verbindung mit dem christlichen Glauben anzuführen....Kann da also zwischen dem aus dem Zusammenhang gerissenen Kommentaren und der Bibel keine Verbindung herstellen

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steve2018  26.12.2021, 16:54
@telemann2000

Wenn du dich schon als Faktenchecker verstehst, dann lies richtig. Im Zitat stand auch - und das gilt für den römischen Offizier Kornelius:

„Eine sorgfältige Nachprüfung all der erhältlichen Angaben zeigt, daß kein Christ vor der Zeit des Mark Aurel [121—180 u. Z.] Soldat wurde und daß kein Soldat, der ein Christ wurde, im Heeresdienst blieb“ (E. W. Barnes, The Rise of Christianity, 1947, S. 333).

Auch wenn dir es nicht passt: dem urchristlichen Beispiel folgen ZJ konsequent nach und erweisen sich damit als wahre und friedliche Nachfolger ihres Herrn Jesus Christus. Schon die alten Propheten wussten: Die Mildgesinnten und Friedsamen werden die Erde / das Land besitzen und für immer darauf wohnen. Da wird Telemann nichts dran ändern können, wenn er sich auch redlich bemüht, den Heeresdienst für Christen attraktiv zu reden. Du magst gerne gemäß deinem Credo leben und kannst dir meinetwegen auch eine Waffenfabrik kaufen. Was aber mich betrifft und meine Hausgenossen ... wir wollen Jehova dienen und seinem Sohn Jesus gehrochen - soweit es in unserer Unvollkommenheit mölgich ist. Und dem Beispiel der ersten Christen in Bezug auf die Heeresdienstverweigerung zu folgen ist uns nicht nur möglich, sondern ist uns eine Pflicht.

Damit ist das Thema für mich abgeschlossen.

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telemann2000  26.12.2021, 17:01
@steve2018
Eine sorgfältige Nachprüfung all der erhältlichen Angaben zeigt, daß kein Christ vor der Zeit des Mark Aurel [121—180 u. Z.] Soldat wurde und daß kein Soldat, der ein Christ wurde, im Heeresdienst blieb

Was genau will man eigentlich sorgfältig nachprüfen, wenn kaum geschichtliche Aufzeichnungen vorhanden sind?

Du magst gerne gemäß deinem Credo leben und kannst dir meinetwegen auch eine Waffenfabrik kaufen

Ich bin gegen Kriegsdienst. Aber dazu muß ich keine biblischen Aspekte verdrehen wie es Zeugen Jehovas so gerne tun

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telemann2000  26.12.2021, 17:49
@steve2018

dem urchristlichen Beispiel folgen ZJ konsequent nach und erweisen sich damit als wahre und friedliche Nachfolger ihres Herrn Jesus Christus

Wäre das der Fall, würde die Führung das der Entscheidung des Einzelnen überlassen. Denn genau DAS ist gemäß dem NT auch bei den ersten Christen der Fall gewesen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Paulus oder Petrus diesen Dienst auf die Liste der Sünden gesetzt hätte die gemäß den Zeugen Jehovas ein (unbiblisches) Rechtskomitee nach sich gezogen hätten

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steve2018  03.01.2022, 13:06
@telemann2000

Jesu Lehren beinhalteten vor allem die Ausübung von Liebe und Gutes tun gegenüber anderen und er erweiterte das auch auf die Feindesliebe. Zumal forderte er die gleiche politische Neutralität ein, die er selber geübt hat. Das war Teil seiner Lehren und wer die nicht leben wollte, durfte sich dagegen entscheiden - dann aber außerhalb der Christengemeinde. Den bösen menschen aus ihrer Mitte zu entfernen, war geläufige Praxis - das ist durchaus schriftgemäß.

2 Johannes 9 sagt unmissverständlich: Wer über das hinausgeht, was Christus uns gelehrt hat, der wendet sich von Gott ab. Nur wer sich an die Lehre von Christus hält, bleibt mit dem Vater und mit dem Sohn verbunden. 10 Sollte also jemand zu euch kommen, der euch etwas anderes erzählen will, den nehmt nicht bei euch auf und grüßt ihn nicht einmal. 11 Denn wer diesen Verführern auch nur Gutes wünscht, unterstützt sie und macht sich mitschuldig an all dem Bösen, was sie anrichten

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telemann2000  03.01.2022, 13:24
@steve2018

Und was hat der Text mit den Zeugen Jehovas zu tun? Denn um diese geht es da gar nicht

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telemann2000  03.01.2022, 13:27
@steve2018

Es geht hier nicht einmal um Menschen die Teil des Leibes Christi waren. Stattdessen kamen sie von außerhalb und wollten ihre antichristlichen Lehren von AUßEN einbringen. Du siehst also, dass selbst dieser Text nicht passt

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steve2018  04.01.2022, 09:42
@telemann2000

Die Thematik betrifft Christen. Zeugen Jehovas sind Christen, also betrifft es sie definitiv.

Die Aussagen der Apostel hinsichtlich Exkommunikation und Kontaktvermeidung betrifft Mitchristen, die die reine Lehre verwerfen oder nicht mehr danach leben wollen.

Deshalb referiert Johannes in den vorausgehenden Versen 2. Joh über Brüder, die nicht in der Lehre bleiben. Um diese geht es.

Der Sinn wurde scheinbar schon im 1. Jhd falsch ausgelegt. Deshalb fühlte sich Paulus befleißigt, seine Ansage richtig zu stellen in 2. Kor 5:9 ff: Ich habe euch in meinem Brief geschrieben, dass ihr nichts mit Unzüchtigen zu schaffen haben sollt. 10 Gemeint waren damit nicht alle Unzüchtigen dieser Welt oder alle Habgierigen und Räuber und Götzendiener; sonst müsstet ihr ja aus der Welt auswandern. 11 Nun aber habe ich euch geschrieben: Habt nichts zu schaffen mit einem, der sich Bruder nennt und dennoch Unzucht treibt, habgierig ist, Götzen verehrt, lästert, trinkt oder raubt; mit einem solchen Menschen sollt ihr auch keine Tischgemeinschaft haben. .... Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte!

Zu deiner Auffassung, damit seien Außenstehende gemeint gewesen, haben wir vor vielen Monaten langatmige Dialoge verfasst. Keine Lust, das zu wiederholen, lies es einfach dort noch mal nach.

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telemann2000  04.01.2022, 09:45
@steve2018
Die Aussagen der Apostel hinsichtlich Exkommunikation und Kontaktvermeidung betrifft Mitchristen, die die reine Lehre verwerfen oder nicht mehr danach leben wollen. Deshalb referiert Johannes in den vorausgehenden Versen 2. Joh über Brüder, die nicht in der Lehre bleiben. 

Nein, das waren nie Christen gewesen....

Zu deiner Auffassung, damit seien Außenstehende gemeint gewesen, haben wir vor vielen Monaten langatmige Dialoge verfasst

Das ist nicht meine Auffassung sondern geschichtliche Evidenz weist darauf hin....

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telemann2000  04.01.2022, 09:50
@steve2018

Ire mal die ganze Aussage in einer gut übersetzten Bibel:

Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht bekennen, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist. 8 Seht euch vor, dass ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt. 9 Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat beide, den Vater und den Sohn. 10 Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, nehmt ihn nicht auf in euer Haus und grüßt ihn auch nicht. 11 Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken.

Hier wird es evident: Es geht nicht um Menschen innerhalb der Gemeinde sondern dies kommen von außen. Warum sollte ich mich an Äußerungen von dir halten die du weder biblisch noch geschichtlich belegen kannst?

Ich habe auf meiner Seite sowohl geschichtliche Aufzeichnungen aus dieser Zeit als die Bibel selbst......

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telemann2000  04.01.2022, 09:51
@steve2018
Der Sinn wurde scheinbar schon im 1. Jhd falsch ausgelegt. Deshalb fühlte sich Paulus befleißigt, seine Ansage richtig zu stellen in 2. Kor 5:9 ff: Ich habe euch in meinem Brief geschrieben, dass ihr nichts mit Unzüchtigen zu schaffen haben sollt. 10 Gemeint waren damit nicht alle Unzüchtigen dieser Welt oder alle Habgierigen und Räuber und Götzendiener; sonst müsstet ihr ja aus der Welt auswandern. 11 Nun aber habe ich euch geschrieben: Habt nichts zu schaffen mit einem, der sich Bruder nennt und dennoch Unzucht treibt, habgierig ist, Götzen verehrt, lästert, trinkt oder raubt; mit einem solchen Menschen sollt ihr auch keine Tischgemeinschaft haben. .... Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte!
Wie? Johannes schrieb seinen Brief da war Paulus schon längst tot
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telemann2000  04.01.2022, 10:31
@steve2018

Ich verstehe nicht, warum Zeugen Jehovas der Bibel Gewalt antun und dort Dinge hineinlesen die dort nicht stehen.

Möchte man damit das Ächten wahrer Christen rechtfertigen die aufgrund ihres Gewissens und Glaubens eure unchristliche Religion verlassen haben?

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steve2018  04.01.2022, 20:19
@telemann2000

in Generalantwort zu den letzten 4 Kommentaren:

Da wundere ich mich eher über dich … aus welchem Grund du krampfst und krampfst um die Tatsache zu negieren, dass Abtrünnige aus den frühen Versammlungen hervorgegangen sind, sündigten, falsche Lehren verbreiteten und deshalb in spirituelle Quarantäne geschickt wurden (Ausschluss aus Gemeinde, keine Kontakt, kein Gruß)?

Face the facts! Im Korintherbrief nennt stellt Paulus explizit richtig, dass er nicht das Meiden von Kontakten mit Menschen in der Welt fordert (sonst müsste man ja die Welt verlassen) sondern den Kontakt zu solchen, Die Brüdern genannt wurden. Was gibt es daran herum zu biegen?

In dem Kontext meint Johannes definitv keine Weltmenschen oder Angehörigen anderer Völker oder Religionen, die man nicht grüßen oder ins Haus aufnehmen soll (denn diese haben sie ja gezielt in der Mission aufgesucht, um zu bekehren), sondern Ex-Brüder. Johannes nennt doch Ross und Reiter: er meint jene, die nicht in der Wahrheit geblieben sind, die wieder in die Welt hinausgegangen sind ….

Dass Paulus inzwischen hingerichtet war, als Johannes diese Mahnworte schrieb, spielt keine Rolle. Die Apostel waren in den grundlegenden theologischen Fragen einmütig.

Dass einst Gerettete patzen, war keine Seltenheit, das zeigt unter anderem auch der Brief an die Galater:

Gal 1:6 - Ich wundere mich, dass ihr euch so schnell von dem, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, abwendet zu einem anderen Evangelium, wo es ⟨doch⟩ kein anderes gibt; einige verwirren euch nur und wollen das Evangelium des Christus umkehren. Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: Er sei verflucht

Genau das sind die abtrünnigen Brüder, von denen Jahre später auch Johannes spricht.

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telemann2000  04.01.2022, 20:24
@steve2018

Für deine abstrusen Äußerungen hätte ich gerne mal einen biblischen Beweis

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telemann2000  04.01.2022, 20:30
@steve2018

Aber wie ich aus deinen Kommentaren erkennen kann, manipulieren Zeugen Jehovas ganz bewußt bestimmte Texte um die Ächtung aufrichtiger Christen zu rechtfertigen.

Findest du das mit der Nächstenliebe vereinbar?

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steve2018  04.01.2022, 20:50
@telemann2000

Da ist absolut nichts manipuliert, da ist nichts abstrus ... Einige der biblischen Beweise sind die dir zugesandten Textbelege. Lies sie einfach noch einmal in aller Ruhe durch, vorher aber schiebe den Schleier des Verführers zur Seite, der damit die herrliche gute Botschaft im Allgemeinen verhüllt.

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telemann2000  04.01.2022, 20:53
@steve2018

Ich kenne die Texte länger als du und habe mich ausführlich mit den historischen Hintergründen beschäftigt.

Bleiben wir mal bei den Tatsachen. Zeugen Jehovas können nicht nachweisen, dass sie Gottes Gunst haben. Wenn daher jemand zu der Überzeugung gelangt, Zeugen Jehovas lehren nicht die Wahrheit, gibt es überhaupt keinen Grund, ihn zu ächten....

Wer das dennoch tut, verstößt gegen das Gebot der Nächstenliebe und wird vor Christus Rechenschaft ablegen müssen

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steve2018  05.01.2022, 14:49
@telemann2000

Darüber urteilen weder du noch ich. Das überlassen wir mal den vom Vater eingesetzten Richter Jesus, der gerecht richtet, nicht so wie Menschen , sondern er schaut ins Herz und sieht das Tatsächliche, die Beweggründe. Dem schaue ich mit Freuden entgegen.

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telemann2000  05.01.2022, 15:06
@steve2018

Eben, meine Rede. Genau deshalb hat keiner das Recht, ehemalige Mitglieder zu ächten nur weil sie sich aufgrund ihres Gewissens anders entschieden haben.

Merke: Wenn ich ächte, habe ich bereits gerichtet

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steve2018  05.01.2022, 16:15
@telemann2000

Ausschluss ist keine Ächtung sondern Schutz der Gemeinde vor zerstörerischen, potentiell das ewige Leben und den inneren Frieden gefährdenden Denkweisen. Paulus sagt nur: entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte, das Richten steht keinem zu, außer Vater und Sohn im Himmel. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn zeigt zudem, dass bei Reue die Tür des Erbarmens weit offen stehen muss ohne Vorwürfe zu machen. Das ist nun mal der urchristliche Weg.

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telemann2000  05.01.2022, 16:20
@steve2018
Ausschluss ist keine Ächtung sondern Schutz der Gemeinde vor zerstörerischen, potentiell das ewige Leben und den inneren Frieden gefährdenden Denkweisen

Ich spreche hier von Personen die die Gemeinschaft aus Überzeugung verließen. Dort gibt die Bibel keinen Anhaltspunkt, sie zu meiden....

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steve2018  05.01.2022, 17:24
@telemann2000

Da beißt sich die Katz in den Schwanz? Auch vor denen muss die Gemeinde geschützt werden. Das sind gerade jene, die nach Paulus verdrehte Dinge reden, eine andere Lehre bringen, als die der Apostel, das sind jene, über die Johannes in seinem zweiten Brief schreibt (bleiben nicht im Christus, haben Gott nicht).Warum? Weils sie potentielle Verführer sind, die dann andere Lehren vertreten: z.B. Sintflut sei nur lokales Ereignis gewesen, Schöpfung sei nicht wörtlich zu nehmen, Hölle sei doch existent, unsterbliche Seele etc.

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telemann2000  05.01.2022, 17:42
@steve2018

Von Ächtung ist hier nirgends die Rede.

Bleiben nicht in Christus? Wie soll das gehen, wenn sie doch erkannt haben, dass Zeugen Jehovas nicht in Christus sind und DAS der GRUND war, warum sie die Gemeinschaft verlassen haben?

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Schon als Kind liebte ich Gott. Dann würde ich in den Glauben der Jehovas Zeugen geradezu brutal hinein gezwungen und erhielt eine Kindes-Indoktrinierung. Insgesamt machte ich ca. 16 Jahre lang eine Hölle auf Erden durch unter den gewaltbereiten Händen eines Jehovas Zeugen Ältesten.

Einige Jahre unterlag ich den lügen denen ich glaubte und blieb auch nach meinem Auszug von zu Hause mindestens 10 Jahre in dieser Religion.

Bis Gott mich da raus geholt hat und mir das Glaubensgebäude an das ich aufrichtig hing zum Einsturz brachte.

Aber er schenkte mir ein viel besseres und schöneres, die Wahrheit in Jesus.

Dies ist nun schon über 15 Jahre her und es geht mir heute relativ gut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sie waren früher aufdringlich an der Tür, Fuß dazwischen stellen und so. Zum Glück ist das nicht mehr.


Friedliebender  20.12.2021, 21:29

Das stimmt, denn es geht eben um eine wichtige biblische Botschaft. Doch die Menschen ändern sich und wir passen uns diesen Änderungen insoweit an, dass wir umsichtiger werden. Früher war das eben alles viel anders.

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Meiner Erfahrung nach immer noch eine sektenartige Vereinigung. Unter dem Heiligen Kreuz…. Nicht mehr so aktiv und aufdringlich wie früher, aber immer noch so „elitär“ im Gehabe. Allerdings haben sie anscheinend auch Mangel an Geldnachfluß…..😉


Friedliebender  20.12.2021, 21:36

Komisch, Jehovas Zeugen lehnen die Verehrung des Kreuzes ab!

Warum sind Jehovas Zeugen zur Zeit nicht mehr von Haus zu Haus unterwegs? Corona!!!!! Nicht Geldmangel!!!!!

Doch manche müssen eben immer irgendwelche dummen Sprüche los werden.

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Mit 'den Zeugen Jehovas' als Verband betrachtet, verbinde ich nur die allerschlechtesten Erfahrungen. Für mich hat niemand mehr der Gottesnamen so stinkend gemacht, wie diese Gruppe.

Ein Freund des Hauses stieg dort mit einem Burnout aus, von dem er sich nicht mehr erholte. Schlussendlich suizidierte er sich. Bis heute und so lange, wie ich selbst lebe, werde ich um diesen wunderbaren Menschen trauern, bis zu dem Tag, an dem wir uns wieder in die Arme fallen werden können.

Von Verkündigern wurde ich beschimpft und bedroht, weil ich keine Fortschritte machte, sprich nicht in diese Versammlungen ging. Ein Kreisaufseher beleidigte mich, weil dies sein einziges Stil-Mittel blieb, als die Argumente ausgingen.

Dennoch fand ich auch unter ihnen vereinzelt Christen, sehr liebenswürdige Menschen, die nur leider einer falschen Ideologie folgen, weil sie dort hineingeboren sind und nichts anderes kennen.