Was für eine Bindungsart hat Zucker?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin,

wenn ich einen deiner Kommentare heranziehe, muss ich sagen, dass du offenbar eine falsche Vorstellung von "Kristall" zu haben scheinst. Aus der Tatsache, dass alle ionisch aufgebauten Substanzen Kristalle bilden, darfst du nämlich nicht den Rückschluss ziehen, dass deshalb auch alle Kristalle aus Ionen bestehen müssen.

"Kristall" oder "kristallin" bedeutet nämlich nur, dass die kleinsten Teilchen einer Substanz (wenigstens stellenweise) hochgeordnet vorliegen.

Das gilt für Ionenverbindungen, weshalb diese auch kristallin vorliegen. Aber das kann auch bei Stoffen vorkommen, die aus Molekülen oder sogar nur aus gleichartigen Atomen bestehen.

Daher kannst du bestimmte Stoffe zu Ionenkristallen, Molekülkristallen oder Atomkristallen zuordnen.

Beispiele für Ionenkristalle sind alle Salze.
Ein Beispiel für ein Atomkristall ist der Diamant.
Und Zucker (Haushaltszucker) gehört halt zu den Molekülkristallen.

Damit kannst du über den Haushaltszucker (= Saccharose) aussagen, dass er aus Molekülen besteht. In Molekülen liegen Atombindungen (= Elektronenpaarbindungen = kovalente Bindungen) vor.

Der Begriff "Atombindung" zielt darauf ab, dass hier - im Gegensatz zur Ionenbindung - (ungeladene) Atome miteinander verbunden sind.

Der Begriff "Elektronenpaarbindung" stellt in den Vordergrund, dass hier die Bindung zwischen zwei Atomrümpfen dadurch zustande kommt, dass mindestens ein Elektronenpaar von beiden Atomrümpfen gleichzeitig gemeinsam genutzt wird. Beide Atomrümpfe können im Grunde das Elektronenpaar für sich in Anspruch nehmen und so zu ihrer Atomhülle zählen. Auf diese Weise erreichen solche Atome die angestrebte Edelgaskonfiguration, die energetisch besonders günstig und damit stabil ist.

Der Begriff "kovalente Bindung" legt eher Wert darauf, welche Elektronen die Bindungsausbildung ermöglichen. Das sind nämlich in der Regel die Elektronen im äußeren Hauptenergieniveau (in der äußeren Schale). Diese Elektronen bezeichnet man auch als "Außen-" oder "Valenzelektronen". Und wenn solche Valenzelektronen miteinander in Wechselwirkung treten (also quasi miteinander kooperieren), dann kann es zu einer Bindung führen: kooperierende Valenzelektronen = kovalente Bindung, verstehst du?!

Okay. Der Haushaltszucker gehört zu den sogenannten Zweifachzuckern (Disacchariden), weil ein Molekül Haushaltszucker aus zwei Einzelzucker-Bausteinen zusammengesetzt ist, nämlich einmal aus einem Traubenzucker- oder Glucose-Molekül und außerdem aus einem Fruchtzucker- oder Fructose-Molekül.

Beide Einzelkomponenten sind über eine besondere "Sauerstoffbrücke" miteinander verbunden. Und weil immer, wenn ein Zuckermolekül mit etwas anderem verbunden ist, bezeichnet man dies als "glycosidische Bindung".

Sowohl die glycosidische Bindung zwischen den Zucker-Einzelkomponenten Glucose und Fructose als auch alle Bindungen zwischen den Atomen innerhalb der jeweiligen Einzelbausteine zählen zu den Atombindungen.

Nach einer Faustregel kannst du sagen, dass Verbindungen, die sich aus der Reaktion zwischen Nichtmetallatomen ergeben, zu Atombindungen führen.

Zucker bestehen aus Wasserstoff-, Kohlenstoff- und Sauerstoffatomen. Das sind alles Nichtmetalle. Es passt also zu der gerade angegebenen Faustregel, wenn wir festhalten, dass in Zuckermolekülen Atombindungen vorliegen.

Und dass sie dennoch Kristalle bilden, ist kein Widerspruch dazu, weil - wie gesagt - Kristalle entstehen, wenn sich hochgeordnete Strukturen ergeben, in denen Teilchen mehr oder weniger feste Plätze einnehmen.

So auch hier: wenn sich viele Zweifachzucker-Moleküle zusammenlegen, ergibt sich eine hochgeordnete Struktur, die wir ab einer bestimmten Größe als kristallin erkennen können. Die Moleküle werden dabei durch intermolekulare Bindungskräfte (also "Bindungen" zwischen Molekülen) zusammengehalten, die man "Wasserstoffbrückenbindungen" nennt. Was das genau ist, ist nicht unbedingt Stoff der 8. Klasse. Du kannst dir also einfach merken, dass sich die Zuckermoleküle zusammenlagern und durch besondere Bindungskräfte beieinander bleiben. Und weil sie dabei mehr oder weniger feste Plätze einnehmen, entsteht ein Kristall.

Alles klar?

Ach, noch eins: Ich las aus einem deiner Kommentare heraus, dass du dich über einen Beitrag geärgert hast. Jedenfalls hast du relativ heftig und schroff geantwortet. Mein Tipp (auch fürs spätere Leben): Bleib cool, auch oder gerade wenn du dich ärgerst. Wenn du andere zurechtweist oder gar anschnauzt, passiert es leicht, dass du dich ins Unrecht setzt und aus einer eventuell gerechten Sache eine (Mit-)Schuld wird. Versuch lieber aus Auseinandersetzungen so herauszugehen, dass du stets behaupten kannst, zu einer Eskalation nicht maßgeblich beigetragen zu haben. Es könnte sonst auch passieren, dass dir keiner mehr helfen möchte, weil er sich über deinen Ton geärgert hat...

LG von der Waterkant

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
jomos65 
Fragesteller
 17.03.2019, 22:13

Ich danke Ihnen wirklich sehr! Sie haben mir wirklich geholfen alles zu verstehen und den Tipp werde ich mir aufjedenfall zu Herzen nehmen. Herzlichen Dank nochmal!

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(Haushalts-)Zucker besteht aus Molekülen, in denen Atombindungen vorliegen.

Jetzt gibt's aber auch noch Bindungen zwischen den Molekülen: die kuscheln sich infolge von Wasserstoffbrückenbindungen eng zusammen und bilden Kristalle.

Zwischen den Atomen eines Zuckermoleküls wie Glucose herrschen Atombindungen (auch Elektronenpaarbindungen oder kovalente Bindungen genannt).

Bei Atombindungen stellt jedes Atom ein Elektron zur Verfügung. Elektronen möchten stets zu zweit vorliegen; daher halten sich die beiden Elektronen der Bindungsatome und somit die Atome selbst gegenseitig fest.

Bei der Ionenbindung ist mindestens ein Elektron auf die Seite eines Atoms gewechselt. Da Elektronen negativ geladen sind, bedeutet der Verlust eines Elektrons für ein Atom eine positive elektrische Ladung, während das Atom, welches das Elektron aufnimmt eine negative Ladung erhält. Negatives und positives Atom (Ionen) halten sich durch die gegenseitige Ladung fest (trockene Substanz: (Salz-) Kristalle).

Es gibt dermaßen viele Zuckerarten, wenn Du das schon einige aufzählst haste ne Seite zusammen.

Der eine bleibt länger flüssig während der andere hart wie Beton wird.

jomos65 
Fragesteller
 17.03.2019, 12:56

Ganz normaler Haushaltszucler

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jomos65 
Fragesteller
 17.03.2019, 13:27

??

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jomos65 
Fragesteller
 17.03.2019, 12:59

Erklärung??

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Bitterkraut  17.03.2019, 12:59
@jomos65

Zucker sind Moleküle, d.h. Verbindungen verschiedener Atome.

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jomos65 
Fragesteller
 17.03.2019, 13:13

Wenn Zucker eine Atombindung hat warum ist es dann ein Kristall?

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marty55  18.03.2019, 15:14
@jomos65

So ein Zuckermölekül besteht aus einer Kette aus C-atomen an der jeweis 2 H-Atome oder O-H Gruppen hängen. Die sind mit Atombindung fest zusammen, und trennen sich auch nicht wenn man die in Wasser auflöst. Wenn du das Wasser entziehst dann bleiben nur noch die Zuckermoleküle übrig und klumpen zu Kristallen zusammen. Die Zuckermoleküle in den Kristallen bleiben intakt und haben eine lockere Verbindung zu mehreren anderen Zuckermolekülen rund rum. Aber keine Atombindung zu diesen Molekülen. Trotzdem bilden sie einen Kristall.

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jomos65 
Fragesteller
 17.03.2019, 13:26

Meine liebe, wundervolle Lehrerin IST NICHT IN DER LAGE SOWAS ZU ERKLÄREN! Sonst würde ich hier nicht rumfragen oder? Mir werden Aufgaben gestellt, die ich versuche zu erledigen und anstatt mir zu sagen, dass ich meinen Lehrer fragen soll, kann man auch einfach helfen. Sie wissen es höchstwahrscheinlich und anstatt sowas zu sagen, könnten sie mir auch einfach helfen! Diese Plattform ist nähmlich da, um einander zu helfen und wenn sie das nicht können dann sollten sie schnellstmöglich von dieser Plattform verschwinden.

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