Was für eine Bedeutung hat Karneval und so?

6 Antworten

Es ist in der Tat ein sogenanntes "heidnisches" Fest, mit welchem der Übergang vom Winter zum Frühling gefeiert wurde: mit den ursprünglich nur hässlichen abstossenden Masken [in der Schweiz trägt man sie zu diesem Anlass noch] sollte der Winter vertrieben werden.

Wie viele Bräuche aus vorchristlicher Zeit, würde auch dieser von der kath. Kirche übernommen.

Der Ursprung des Wortes Karneval ist jedoch eine lateinische Schöpfung. "Carne vale" heißt übersetzt so viel wie: "Fleisch, leb wohl".

Seit dem 12. Jahrhundert haben die "Christen" für sich entschieden, vor den "vierzig heiligen Tagen der Fastenzeit" nochmal so richtig über die Stränge zu schlagen und, wie es die Kirche formuliert, diesen "eine Zeit der Sinneslust und Völlerei voranzustellen."

Ich persönlich finde es lächerlich, wenn sich Erwachsene verkleiden, fröhlich sind, weil man das nunmal zu diesem Anlass zu sein hat und widerlich, wie sie sich betrinken.

Schwerdonnerstag habe ich noch nie gehört. Das ist der schmutzige Donnerstag, der Tag der Frauen oder auch Weiberfasching. An Aschermittwoch war alles vorbei. Das war der erste Tag der Fastenzeit. Anno dazumal hat man sich an die Regeln gehalten und es wurde ab da gefastet bis Ostern, und vorher eben ausgiebig gefeiert. Verkleidungen dienten dazu mal nach Lust und Laune ein anderer zu sein. Ein einfacher Knecht konnte sich als Fürst verkleiden, oder eine Märchenfigur sein usw. Ist heute eher ein Spaß für Kinder. Feiern fanden in der Fastenzeit früher nicht mehr statt. Kein Tanzlokal hätte es gewagt zu öffnen, auch fanden in dieser Zeit keine Hochzeiten statt. Erst wieder im Mai bzw. nach Ostern, denn da wurde ja auch gefeiert, üppig gegessen und getanzt.

Kurz gefasst, Karneval ist das Fest der Gleichstellung.

Die Wurzeln liegen bereits im alten Mesopotamien und auch im römischen Reich gab es ein ähnliches Fest. Dort wurden mehrere Tage lang Sklaven und ihre Herren auf dieselbe Stufe gestellt, teilweise sogar die Rollen getauscht.

Im Mittelalter würde es von Geistlichen wieder aufgegriffen. Hier kamen die Verkleidungen hinzu. Während des Karnevals stand das Volk zwar unter dem Schutz der Kirche, aber im Anschluss mussten sie um ihr Leben bangen. Deswegen hat man sich schlichtweg getarnt, damit die hohen Herrschaften später nicht wussten, wer was angestellt hat.

Karneval, Fastnacht, Fassenacht, Fasnacht, Fasnet, Fasching, Fastabend, Fasteloven, Fasteleer oder die fünfte Jahreszeit bezeichnet Bräuche, mit denen die Zeit vor der vierzigtägigen Fastenzeit in der Passionszeit nochmal ausgelassen gefeiert wird.

Es wird allerdings nicht überall gefeiert. Es gibt Hochburgen und Regionen, die damit gar nichts zu tun haben. Warum das so ist, kann ich auch nicht beantworten.

Mit den Süßigkeiten wird das ausgelassene Essen zelebriert, bevor ab Aschermittwoch 40 Tage darauf verzichtet wird.

Die Erklärung warum sich verkleidet wird, findest auf folgender Seite: Karneval: Warum verkleiden sich Menschen? | wissen.de

In Süddeutschland heisst das Fasching. Sinn dahinter war mal, böse Geister zu vertreiben. Düsseldorf und Köln sind tatsächlich die Karnevalshochburgen.