Was findet ihr an Linux schlecht?

12 Antworten

Hallo

Hi was findet ihr an Linux schlecht?

Am Betriebssystem (nicht dem Kernel) selbst folgendes:

  • Keinen funktionsfähigen Paketmanager bzw. Pakete für alle Distributionen
  • die relativ starre Vorgabe bei der Wahl des zu installierenden Desktops bei den meisten Distributionen

An den Umständen (wofür Linux ja nichts kann):

  1. Die noch zu geringe Verbreitung auf dem Desktop
  2. Die mangelhafte Akzeptanz der PC-Vertriebsfirmen
  3. Die, sozusagen nicht vorhandene, Unterstützung der Codebase durch die Hersteller von kommerzieller Hard- und Software
  4. Die Verwendung von unfreier Software bzw. unfreien Dateiformaten & Codecs nur um mit den proprietären Programmen kompatibel zu sein.
  5. Softwarehersteller die nicht so programmieren das man die Software für jede Plattform verwenden kann.
  6. Computeranwender die nicht unvoreingenommen auf andere als die Ihnen bekannten Betriebssysteme schauen können oder wollen.

Des weiteren ist es sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil das es keine Institution, Vereinigung ect. gibt welche verbindliche Standard für alle und alles festlegen kann.

Da schaue ich gerne auf Android, wo man quasi eine einheitliche Oberfläche hat die beinahe auf allen Geräten gleich ist.

Linuxhase

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich benutze seit 2007 Linux und habe LPIC101 und LPIC102

Finde an Linux nichts schlecht :D,
Nur doof das die meisten Spiele z.B. nur auf Windows laufen, und wenn man dann noch ein kack PC wie ich hat, auf dem keine VMs laufen, muss man quasi windows benutzen.

nutzer74747 
Fragesteller
 23.12.2016, 14:46

also ich hab seit nem jahr kein windows mehr benutzt xD

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An Linux finde ich so ziemlich alles besser als bei Windows, es gibt aber auch Punkte, die bei Linux nach wie vor verbesserungsbedürftig sind, inbesondere wenn Linux an Standard-Büroarbeitsplätzen eingesetzt werden soll.

  • Linux Textverarbeitungen, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware werden immer besser, kommen meines Erachtens aber nach wie vor nicht an die MS-Office Produkte heran (Funktionsumfang, Qualität, Austauschbarkeit von Daten). Ein weiteres Problem bei Dokumenten ist nach wie vor, dass sie auf jeder Plattform wieder ein wenig anders aussehen. PDF ist hier zwar eine Lösung, aber nur one-way, also nicht zum überarbeiten gedacht. Auch fehlen auf Linux ähnlich mächtige Grafikprogramme wie z.B. Photoshop.
  • Drucken auf Linux ist immer mal wieder ein Theater (z.B. mit CUPS). Es kann mit einzelnen PS-fähigen Geräten und gewissen Drucker-PPD's gut laufen, aber über alle Drucker gesehen, gibt es doch immer wieder lästige Probleme, mit denen sich ein Standard-Benutzer nicht herumschlagen will.
  • Läuft das System erst mal nicht mehr richtig (bootet z.B. nicht mehr ins GUI hinein), ist es für Anfänger häufig schwierig bis unmöglich, die Installation selber zu reparieren (zu lassen).
  • Die Hersteller liefern gerade bei billiger Hardware häufig nur Windows-Treiber und gleichzeitig gibt es keine Möglichkeit, über standardisierte Schnittstellen trotzdem noch von Linux aus darauf zugreifen zu können. Da kann Linux natürlich nichts dafür, aber ein Nachteil ist es trotzdem. Bei Linux muss man schauen, welche Hardware/Peripherie unterstützt wird. Dieses Problem hat man bei Windows weniger.
Fregrin  23.12.2016, 14:50

Danke, dass auch mal ein linuxer daz usteht dass das System nicht perfekt ist. Trifft man ja nicht soo oft. Das sind halt auch genau die Punkte die zB bei mir am schwersten wiegen.

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davegarten  23.12.2016, 15:00
@Fregrin

Viele Linuxer sind "religiös". Das heisst, alles was Linux ist, ist super, und alles andere nur schlecht. Aus meiner täglichen beruflichen Erfahrung mit Linux, Solaris, Windows und MacOS sowie dem Feedback unserer Kunden weiss ich, dass jedes System seine Vor -und Nachteile hat und es keinen Sinn macht, einfach alles schwarz/ weiss zu sehen. Sicher würde ich niemals einen Webserver auf Windows oder OSX betreiben, genauso wie ich niemals auf die Idee käme, irgend einer Word & SAP-Sekretärin eine Linux-Kiste hinzustellen.

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nutzer74747 
Fragesteller
 23.12.2016, 14:56

ja ich nutz für office google drive :D

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Neweage  23.12.2016, 15:15

Also bei deinen letzten 3 Punkte (Drucker, Systemreparatur und Treiber) bin ich bei dir.
Auch das einige Programme nicht in "ausreichender Qualität" gibt stimmt aber Textverarbeitung?
Vom Funktionsumfang ist mir bei LibreOffice bis jetzt nichts aufgefallen, was es nicht kann (Ausnahme ist der Solver der nur lineare Probleme lösen kann...).
Die Bedienung (oder "workflow) ist (m.E) auch besser als in den neuen MS Office Versionen.
Und mit dem .odt Format ist man doch kompatibel zu anderen Systemen? Verstehe dich hier vielleicht nicht ganz...
Dazu kommt, das Libre so gut wie alles öffnet, wohingegen sich MS Office bei allem, was nicht von KleinWeich selber kommt, quer stellt.

Ich nutze nur noch Libre, obwohl ich (als Student) MS Office auch gratis bekomme. Und von Windows zu Linux (Xfce) habe ich noch keinen Unterschied in meinen Dokumenten bemerkt (habe allerdings auch nicht wirklich drauf geachtet um ehrlich zu sein).

Anyway


Frohe Weihnachten und schönen Gruß,
Neweage.

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Linuxhase  24.12.2016, 14:28

@davegarten

es gibt aber auch Punkte, die bei Linux nach wie vor verbesserungsbedürftig sind [....] Textverarbeitungen [...] PDF [...] Photoshop

Die Software so miteinander zu vergleichen führt zu nichts und ist auch nicht als Nachteil von Linux zu sehen; ebenso könnte man fragen warum es in Windows kein grep, awk, tree, cal oder ssh usw. gibt und das dann als Nachteil hinstellt.

Es gibt, dank openSource Portierungen vieler Programme die man auch unter Windows verwenden kann, aber das ist ja kein Verdienst von Microsoft oder Windows selbst!

Wenn jemand einen zu 100% kompatiblen Software-Emulator für Windows programmiert mit dem man dann alle Apple Programme direkt unter Windows verwenden könnte, dann wäre das auch kein Verdienst von Microsoft oder Windows sondern einzig und allein der Verdienst des/der Entwickler die das möglich gemacht haben.

Drucken auf Linux ist immer mal wieder ein Theater [....] aber über alle Drucker gesehen, gibt es doch immer wieder lästige Probleme,

Das ist doch eine Bringschuld der Gerätehersteller und keinesfalls eines wofür irgendwer anders verantwortlich ist. Microsoft schreibt doch selbst auch keine Treiber für Drucker und andere Hardware!

Läuft das System erst mal nicht mehr richtig (bootet z.B. nicht mehr ins GUI hinein), ist es für Anfänger häufig schwierig bis unmöglich, die Installation selber zu reparieren (zu lassen).

Und in wie fern ist dann ein Bluescreen, bei dem man ja auch nicht mehr auf den Desktop kommt, besser? Beim nicht-starten der grafischen Oberfläche ist man mit einem unixoiden System noch sehr viel besser dran als bei Windows.

Da kann Linux natürlich nichts dafür, aber ein Nachteil ist es trotzdem

Eben.

[....] welche Hardware/Peripherie unterstützt wird. Dieses Problem hat man bei Windows weniger.

Das hat man doch mit Windows auch, nur anders. Versuche doch mal:

  1. Windows 10 auf einem Pentium 3 zu installieren
  2. Ein 15 Jahre altes Peripheriegerät an einem Rechner mit Windows 10 zum laufen zu bewegen

Insgesamt gesehen läuft unter einem Windows viel viel weniger Hardware als unter GNU/Linux

Linuxhase

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nutzer74747 
Fragesteller
 27.12.2016, 13:52

"Läuft das System erst mal nicht mehr richtig (bootet z.B. nicht mehr ins GUI hinein), ist es für Anfänger häufig schwierig bis unmöglich, die Installation selber zu reparieren (zu lassen)."

ach ja dann legen wir mal nen Blauen Bildschirm mit smiley drauf, wo drauf steht oh es gibt nen fehler...

dann kann sich der user viel besser helfen, als würde man direkt in form von einer ausführlichen fehlermeldung das problem beschrieben bekommen... 

und ich hab mein linux schon 3 mal dazu gebracht nicht mehr ins gui zu booten... 1 mal wegen plymouth weil da ein theme nicht unterstützt wurde oder sich halt quergestellt hat :D...

ein mal wegen nem falschen grafikkartentreiber (hat mir den bildschirm zugespamt dass was mit der grafikkarte nicht stimmt)

und beim dritten mal weiß ichs neme... :D

also wenn bei linux was nicht funktioniert weiß man entweder selber was es ist weil man kurz davor sche**e gebaut hat oder man bekommt ne klare ausgabe was dem system so nicht passt...

und keinen bluescreen mit smiley der dich nur noch agressiv macht und einen fehlercode wonach du erstmal googlen musst... auch wenn das dein einziger rechner mit internetzugriff ist vielleicht...

und ich hatte unter windows 10 schon sooo oft dass er die installierten updates wieder komplett deinstalliert hat wegen nem fehler dann neugestartet hat und sie dann wieder installiert hat...

welcher fehler weiß ich nicht... 

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Mir fehlt auch wie LiemaeuLP einfach der Komfort. Für andere Dinge die ich nicht so toll finde kann Linux an sich nichts.

beispielsweise laufen viele Programme nicht darunter, auch viele Treiber für bestimmte Geräte fehlen.

Was mir aber auch in letzter Zeit auffällt ist die Linux Community. In vielen Communitys wird eher rau umgegangen mit Anfängerfragen. Dazu kommen noch die "Windoof"-Menschen, jedenfalls nenne ich sie so.

Aber sonst waren es Anfangs Dinge an die man sich einfach umgewöhnen musste wenn man von Windows wechselte.

ich nutze in letzter zeit hauptsächlich wieder Windows 10. Ich habe an meine Wünsche angepasst und es läuft prima. Kommen keine Fehler oder dank der Pro-Version keine Zwangsupdates. Und meine Programme, Tastaturen und Mäuse laufen wie gewünscht.

einzig im Serverbreich nutze ich fast ausschließlich Linux. Es sei denn es geht um die AD.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Systemadministrator / Network Engineer
nutzer74747 
Fragesteller
 23.12.2016, 15:08

also ich sags mal so xD ich hab 3 PC's einer läuft garnicht mehr mit windows (wegen systemanforderungen), auf den anderen beiden dualboot, und alles was in windows funktioniert funktioniert unter linux auch... (zummindest bei mir) und wenn was nicht funktioniert gibts ein forum... und dort sind die nur schlecht drauf wenn jemand so kommt...: pc geht nicht was soll ich tun? (übertrieben) weil natürlich brauchen die infos zum helfen xD und auf nem 32bit singlecore pc läuft z.B. kein windows mehr... aber linux... mit aktuellstem browser und auf dem neuesten sicherheitsstand... und meine mutter kann jetzt zummindest auf ihrem insgesammt 6€ teurem pc office verwenden und im internet surfen... PS: dort hat auch alles direkt funktioniert... musste nur chrome installieren und ihr erklären wie man den pc an und aus macht...

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Was findet ihr an Linux schlecht?

  • es existieren zu viele Distros (manchmal verderben viele Koeche eben doch den Brei)
  • Standards werden ab und zu sehr eigen interpretiert (hat auch mit obigem zu tun)
  • zu viele "Stable" Kernel (und damit Treiberunterstuetzung z.B., hat aber auch wieder was mit dem ersten Punkt zu tun)

Fuer den Umstand, dass viele Programme nicht unter Linux laufen, kann es per se ja nichts, aber das ist halt auch nen Negativpunkt.

nutzer74747 
Fragesteller
 27.12.2016, 16:01

"es existieren zu viele Distros (manchmal verderben viele Koeche eben doch den Brei)" sind ja unabhängig voneinander... und es gibt sehr viele köche auf der welt... aber sie sitzen ja auch nicht alle in einer küche...

"Standards werden ab und zu sehr eigen interpretiert (hat auch mit obigem zu tun)" Welche standarts z.B.?

"zu viele 'Stable' Kernel (und damit Treiberunterstuetzung z.B., hat aber auch wieder was mit dem ersten Punkt zu tun)" wieso viele stabel kernel? es wird eh meistens der neueste verwendet... und ein neuer kernel bringt ja gerade neue treiber mit :D

und wegen dem "Stable" willst du lieber einen "Unstable" kernel?

und es gibt einen kernel (z.b. der 4.9 is grad glaub der neueste) worauf die distributionen dann aufsetzen...

und es gibt eben für jeden bereich eine distro...

super kleine für alte PC's wo wenig leistung brauchen

welche wo schon alles vorinstalliert ist

welche wo du komplett selber konfigurierst 

welche wo einfach schön aussehen dafür aber leistung brauchen

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barnim  27.12.2016, 16:36
@nutzer74747

Welche standarts z.B.?

FHS und LSB z.B., damit habe ich die meisten "Probleme"

wieso viele stabel kernel? es wird eh meistens der neueste verwendet... 

Eben nicht und das ist auch das Problem. Die aktuellen Kernel die noch mit Patches versorgt werden reichen von 3.2 bis 4.9. Jede Distro nimmt daher fuer jedes Release den Kernel, den sie gerade toll findet.

Und genau damit fehlen die Treiber. Wenn ich 4.8 brauche fuer z.B. einen neuen NIC oder RAID-Controller Treiber, meine praeferierte Distro aber nur 4.4 unterstuetzt, muss ich anfangen zu basteln.

und es gibt eben für jeden bereich eine distro...

Das ist mir schon klar, aber du hast explizit nach dem "Was finden wir an Linux schlecht" Argumenten gefragt. Das oben waren meine.

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