Was fehlt diesem Baum?

4 Antworten

stimme da eher Blumenacker zu (sorry WAYKOW): der Riss sieht nicht gut aus (lang und scheint tief zu sein (kannste mal mit nem Grashalm oder so nachmessen?)

= Frostriss wäre auch meine Idee gewesen = war es bei Euch entsprechend kalt im Winter?

der Riss als solches ist nicht so wild (da bin ich schon bei WAYKOW), er ist aber eine Eintrittspforte für alle möglichen Geschichten (Pilzsporen etc.) - wenn dazukommt, dass offenbar die ganze obere Krone tot ist (dass die grünen Äste höher reichen auf dem Bild ist entweder die Reaktion darauf oder schlicht perspektivische Wirkung...)

So richtig doll sieht der Rest auch nicht aus, ne Aesculus müßte jetzt doch sattgrün und komplett dicht belaubt sein... außerdem hat Dein Baum dunkle Flecken an den Blättern, ist da schon die Miniermotte dran?

ist der Boden in letzter Zeit verdichtet worden? oder das Grundwasser gesunken? aber da rundum Wiese ist, gibt es keine offensichtliche Ursache (wie Salzschaden, Wurzelabgrabung oder sowas...)

mir gefällt der Baum gar nicht... :-(

Glowblade 
Fragesteller
 12.06.2018, 15:48

Und was kann ich dagegen tun? Möchte den Baum nicht verlieren :(

0
myotis  12.06.2018, 18:00
@Glowblade

naja soll er nur überleben oder soll er (wieder) schön sein?

überleben wird er wahrschinlich schon, die kräftigen Seitentriebe, die die Spitze übernehmen wollen, deuten schon darauf hin, dass da noch "Lebenswille" da ist...

wenn die dürre Spitze tatsächlich tot ist, wird es aber ein - sagen wir mal - "Baum mit Charakter" werden :-) - ich mag sowas, hab nur Bäume mit Charakter ... :-))

aber forsche mal nach, was da die Ursache sein könnte:

  • sind die Äste an der Spitze tot (auch unter der Rinde trocken und kein Leben?)
  • oder hat da jemand gefressen?
  • wie tief ist der Riß?
  • kannst Du herausbekommen, ob/welche Umweltbedingungen sich geändert haben? (Salz, Grundwasser, Befahrung, sowas...)
  • wachsen in ähnlicher Umgebung andere Bäume, wenn mgl. der selben Art?
1
Blumenacker  13.06.2018, 17:52
@Glowblade

Was mir an deiner Frage am meisten Kopfzerbrechen bereitet, ist

... an einigen Stellen der Rinde ein leichtes Hohle Klopfen war.

Das würde bedeuten, der Stamm ist keine durchgehend gesunde Holzmasse mehr. Da könnte Fäulnis drin sein. Man sieht auch am unteren Teil des Stammes dunkle unnatürliche Flecken auf der Rinde. Wenn das ein Steinobstbaum wäre, würde ich das als Bakterienbrand identifitizieren - eine holzgewebezersetzende Infektion, die hauptsächlich Pflaumen- und Kirschbäume befällt.
Ein bißchen habe ich inzwischen den Verdacht, daß der Riss im Stamm die Folge einer inneren Holzzersetzung im Stamm ist. Dann - leider- schwant mir für den Baum nichts Gutes. Vielleicht überlebt der Baum rudimentär. Aber das Problem sitzt im Stamm, bzw. in der Wurzel.

1

Es ist schwierig zu sagen.

Ich vermute du meinst die kahlen Äste.

Ich würde mir keine großen Gedanken machen. Evt wurde eine Wurzel verletzt oder was anderes.

Kahle Äste rausschneiden und weiter wachsen lassen. Dann die Schnittstelle fotografieren evt kann man daran Ursache erkennen. Nicht waagrecht schneiden sondern schräg, damit sich kein Wasser auf der Schnittfläche bilden kann. wunden nicht versorgen dass macht der Baum so nahe am Stamm alleine. Da streiten sich aber die Geister, die einen sagen so die anderen sagen große Wunden versorgen.

Riss in der Rinde kommt vermutlich von zu starker Sonnenbestrahlung. Das schadet dem Baum nicht sonderlich. Bei Obstbäumen macht man zur Vermeidung von Rissen Kalkanstrich aber ich denke dass ist nicht erforderlich. Aus meiner Sicht keine Maßnahmen erforderlich.

Die grünen Flechten am Stamm sind harmlos. Die "gehören" zu einem Baum und schützen ihn eher gegen Rissbildung.

prima fotos im gegenlicht. wie sollen wir darauf erkennen, ob er von einem schädling befallen ist, wenn du das offenbar selbst nicht erkennen kannst?

da solltest du einen fachmann vor ort fragen.

Der Riss im Stamm sieht gar nicht gut aus. Das könnte ein Frostriss sein.

Die entstehen haupsächlich im Winter, wenn bei starkem Frost die Sonne den Stamm bescheint. Dann gibt es zwischen Sonnenseite und Schattenseite durch große Temperaturunterschiede eine zu große Diskrepanz im Ausdehnungsverhalten, und es entstehen solche Risse.

Am meisten gefährdet sind junge Bäume mit noch dünner Borke. Man kann solche Risse mit einem Weißanstrich verhindern. Obstbaumbesitzer streichen schon ab dem Jahr der Pflanzung den Stamm und die unteren Astpartien mit so einem Anstrich, der das verhängnisvolle Sonnenlicht reflektieren soll.

Vielleicht hat hier aber auch Sturmwind nachgeholfen. Die Krone hat gegenüber dem langen, dünnen Stamm IMHO zuviel Volumen.

Wenn der Baum normal reagiert, bildet sich in den nächsten Jahren an dem Längsriss ein Wulst, der die Wunde verschließen soll.

In den Stammriss können alle möglichen Pilze, Bakterien und Viren eindringen. MIt Sicherheit sind auch schon welche drin. Man kann in den Riss ein Kupferpräparat spritzen. Das wirkt gegen Pilze und Bakterien. Ansonsten muß man auf die Selbstheilungskräfte des Baumes hoffen.