Birkenstamm mit beschädigt, Rinde ab und Holz verrottet.?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Das sieht mir so aus, als ob da eine Verletzung zum Rindenverlust geführt hätte.

In der Natur ist die Birke bei uns meist eine Pionierbaumart. Das heißt, mit ihren zahlreichen, leichten und vom Wind vertragenen Samen taucht sie überall ganz schnell auf, wo sich plötzlich eine Lücke zum Wachsen ergibt. Sie wächst dann anfangs sehr rasch, und trägt auch bald Samen. Sie muss sich auch beeilen, denn auf den meisten Standorten wird sie nach wenigen Jahrzehnten von langlebigeren Baumarten, die sich später einstellen, eingeholt, überholt und schließlich in deren Schatten zum Absterben gebracht. Die Natur hat sie daher nicht auf eine hohe Lebenserwartung programmiert, und daher hat sie auch weniger Schutzmechanismen gegen Pilzbefall, der sich bei offenliegendem Holz einstellt als die andere, langlebigere Baumarten wie Eichen haben. Holzfäulen, und nichts anderes heißt Pilzbefall, schreiten bei ihr also ziemlich rasch voran. Solange außen, um die Verletzung herum (und nach dem Bild sind 3/4 des Stammumfanges ja nicht betroffen), noch genügend gesundes Splintholz vorhanden ist, dass der Wassertransport nach oben noch gewährleistet ist, lebt sie weiter und hat grüne Blätter. Im Kern kann die Holzzerstörung aber bereits weit fortgeschritten sein, sodass der Baum irgendwann einmal abbricht. Dies stellt auf einem bebauten Grundstück natürlich eine Gefahr da. Ich sehe zwei Möglichkeiten:

Entweder, du lässt den Baum von einem Sachverständigen begutachten, wie standfest er noch ist, und ob eventuell baumchirurgische Maßnahmen das Fortschreiten der Fäule verlangsamen und die Stabilität teilweise wieder herstellen können (zB durch Anbringung von Stützen.) Dies wird aber wohl ziemlich teuer, und wird dem Baum auch nur noch einige zusätzliche Jahre bringen.

Oder, du entschließt dich, den Baum zu fällen.

Tut mir leid, dass ich so antworten muss! Ich weiß, mit Bäumen sind oft auch Erinnerungen und Emotionen verbunden. Aber auch sie sind Lebewesen, und daher letztendlich auch sterblich. Und jedes Ende bietet die Chance eines neuen Anfangs: ein neu gepflanzte Baum mit neuen Erinnerungen.

worldatarms 
Fragesteller
 21.06.2020, 15:50

Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Wäre es jetzt ratsam, neue Bäume nachzupflanzen, oder Pflanzen sich andere Arten selbst aus? Es sind mehrere Birken im Wäldchen befallen. Es steht dort schon (vereinzelt) Weißdorn, Flieder, Erle, Linde und Buche.

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Pomophilus  21.06.2020, 17:26
@worldatarms

Kommt darauf an, wie du dein Grundstück gestaltet haben möchtest! Wenn mehrere der Birken einen Schaden haben, dann ja vielleicht nicht alle gleich stark. Dann kann man möglicherweise zunâcst nur mit den Schlimmsten beginnen, wieder etwas nachpflanzen, sodass schon wieder Bäume dastehen, bis die letzte Altbirke fällt. Welche Baumarten? Das kommt immer auf die örtlichen Verhältnisse an.

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Pomophilus  16.03.2021, 23:08

🌟Dankeschön!

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Ihr solltet sie fällen, bevor sie irgendwo drauf fallen. birken sind eh nicht so die stabilen Bäume