Was die Herde am meisten hasst…?

16 Antworten

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Ich finde das Zitat gut. Das Problem ist, dass die einzelnen Herdenmitglieder von sich selbst denken, dass sie die einzelnen reflektiert denkenden sind und dann die anderen als falsch denkende Herdentiere diffamieren. Ein Teufelskreis.

Tommyleinchen59 
Fragesteller
 03.01.2023, 09:42

So ist es. Sieht man sogar an der einen oder anderen Antwort hier!

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Simpinpuk  03.01.2023, 09:56
@Tommyleinchen59

Solange es ein "gesellschaftliches Tauziehen" un den richtigen Weg geben kann und darf, sind verschiedene Meinungen optimal geeignet, um den goldenen Mittelweg zu beschreiten. Gefährlich wird es, wenn der Staat (oder irgendeine andere Institution) hier eingreift, unterbindet oder vorschreibt, in welche Richtung gezogen werden darf. Um am gefährlichsten wird es, wenn die Tauziehenden (um beim Bild zu bleiben) so manipuliert werden, dass sie glauben, frei entschieden zu haben, auf welcher Seite des Taus sie stehen.

Wir sollten die Augen offen halten, um zu begreifen, wie tiefgehend die Manipulation in unserer Gesellschaft ist. So war es schon immer, denn Menschen ändern sich nicht. Die menschliche Natur bleibt sich die gleiche. Wir sind abhängig von einzelnen Menschen, die den Mut haben, WIRKLICH gegen den Strom zu schwimmen und neues zu denken. Und diese gibt es NICHT an jeder Straßenecke.

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Tommyleinchen59 
Fragesteller
 03.01.2023, 10:45
@Simpinpuk

Wie recht du hast! Ich vermute, ich muss dir den „hilfreich Stern“ geben!

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Nicht jedes Andersdenken wird gehasst. Das ist übertrieben.

Meinungen werden toleriert. Der eine findet blaue Socken schick, ein anderer rote. Der eine findet Natur schön, der andere favorisiert das Stadtleben.

Es gibt aber Bereiche, in denen es weit her ist mit der Toleranz. Politik, Religion, Randgruppen, Systemgegner, usw. Und jeder meint, die Weisheit für sich gepachtet zu haben und das Allerironischste ist, dass jeder Verschwörungstheoretiker meint, durch eigenes Nachdenken auf seine Sicht auf die Welt gekommen zu sein. 99,999 % der Menschen kopieren Meinungen, selbst die, die unpopuläre Meinungen vertreten.

Es werden keine 100 (behaupte ich mal) Impfgegner sein, die durch eigenes Nachdenken und eigene Forschungen darauf gekommen sind, dass Impfen Mist ist. Sie verlassen sich auf die, die es angeblich erforscht haben und die angstschürende Gründe hervorbringen.

Tommyleinchen59 
Fragesteller
 03.01.2023, 09:16
Meinungen werden toleriert. 

Aber nur solange diese Meinungen denen der Regierung und der Medien entsprechen. Sobald diese Meinung abweicht, wird sie nicht mehr toleriert.

Sofort ist man dann ein Querdenker, ein Schwurbler, ein Aluhutträger und ein Verschwörungstheoretiker.

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Suboptimierer  03.01.2023, 09:19
@Tommyleinchen59

Ja wie gesagt ist Politik ein Bereich, in dem wenig Toleranz herrscht. Ein Linker toleriert nicht rechtes Denken und ein Rechter toleriert nicht linkes Denken.

Außerdem sollte man erwähnen, dass Toleranz schwierig ist, wenn wie bei der Impfung oder Umwelt es entscheidend ist, dass so viele wie möglich an einem Strang ziehen. Solange es Themen sind, die keine Auswirkungen auf andere haben, ist es nicht ganz so brisant. Zum Beispiel ist die Legalisierung von Marihuana kein brisantes Thema.

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Suboptimierer  03.01.2023, 09:21
@Tommyleinchen59
Sofort ist man dann ein Querdenker,

Ja, aber das ist ja laut Schopenhauer nichts Schlimmes. Die Querdenker sollten stolz darauf sein...
Nur einen Orden von den Nichtquerdenkern sollten sie nicht erwarten.

Aber wie gesagt sehe ich gar nicht einmal so viel Denken bei den Querdenkern. Der Begriff ist irreführend.
Schopenhauer, einer der größten Denker der Geschichte, wenn er behauptet hätte, er wäre ein Querdenker, wäre es authentisch.

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Tommyleinchen59 
Fragesteller
 03.01.2023, 09:21
@Suboptimierer

Gerade dann, wenn es sich um Impfungen oder um Klimawandel im Allgemeinen handelt, ist diese Frage ganz besonders wichtig und man sollte ganz besonders genau hinsehen und dem Geld nachgehen.

If want to know the truth, Follow the Money.

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Suboptimierer  03.01.2023, 09:25
@Tommyleinchen59

Ein Ziel wird nicht schlecht, wenn ein schlechter oder falscher Pfad beschritten wird.

Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass möglichst wenig auf der Strecke bleibt.

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superseegers  03.01.2023, 11:52
@Tommyleinchen59

Das mag subjektiv bei Dir das Empfinden sein, ist aber objektiv falsch.

Du kannst Meinung habe und vertreten aber nicht erwarten dass alle Welt diese unkommentiert oder inwidersprochen hinnimmt.

Nennt sich Pluralismus und Meinungsfreiheit.

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Tja. Das ist so eine Sache mit der Herde = Mainstream. Das ist kein Synonym für falsch. Anders zu denken nicht automatisch richtig. Wie schon zu Corona, ist die Herde in den meisten Fragen auch heute noch die klügere Masse. Und hassen ist auch ziemlich übertrieben. Der Hass der Neuzeit geht zumindest bei uns von den Faschisten und Extremisten aus. Schopenhauer ist häufig nicht mehr zeitgemäß. 

Man merkt aber im weiteren Verlauf Deiner Aussagen, dass Du ein Demokratie- u. Systemfeind bist. Alle Anzeichen von Leer-und Querdenkern sind vorhanden. Da fühlt man sich natürlich von Schopenhauer angesprochen. Er meinte Dich nicht. Denn genau ihr „Erwachten“ habt niemals und zu keinem Zeitpunkt selber gedacht, sondern Euch von Verschwörungstrotteln und Faschisten die Worte in Kopf und Mund legen lassen.

Ja, im Grunde hat Schopenhauer recht, allerdings kann eine Herde nicht denken. Es gibt stets nur den einzelnen Menschen, der denkt. Mir fielen zu Deinem Zitat spontan zwei andere ein von Karl Valentin, die das Thema, wie ich finde, wunderbar umfassen:

"Der Mensch ist gut, die Leute sind schlecht".

"Mögen hätt ich schon wollen, nur dürfen habe ich mich nicht getraut."

Angst macht dumm. Angst lähmt. Angst schafft Herde. So verharren die meisten in Bravheit, Angepasstheit, Unauffälligkeit.

Und ein Künstler ist halt einer, der seine Ängste überwindet, weil er diesen Drang in sich spürt, Grenzen zu erforschen, in das weite Land jenseits der Grenzen zu gehen.

Und es sind immer diese Mutigen, diese Freigeister, die dann von allen verehrt werden. Jesus war ja ein Freigeist. Vermutlich viel wilder und unkonventioneller, als wir gemeinhin denken: Unbezähmbar, neugierig, tabulos und gleichzeitig spirituell. Mit einer solchen Charaktermischung wäre er heutzutage Schriftsteller, Musiker, Globetrotter - oder Drogenabhängig und schon bald tot.

Die Kunst lebt ja von Borderlinern. Das Drama der Borderliner ist fast immer die Sehnsucht, einerseits so sein zu wollen wie alle anderen, also brav, fleissig und ergeben, und zugleich genau das zu hassen, was wiederum zu Depressionen, manischen Arbeitsschüben und Erleuchtungen führt. Hermann Hesse hat diese Tragik wunderbar in der Figur des Harry Haller im "Steppenwolf" ausgearbeitet.

Es ist anstrengend, anders zu sein als der Mainstream. Aber es wäre noch viel anstrengender, es sein zu wollen, obwohl man es gar nicht ist.

Du malst, wie ich sehe, bist mit Deinem Stilmittel auf der Suche. Das ist wunderbar. Ich wünsche Dir weiter das Vermögen und das Glück, die Bilder, die in Dir sind, sichtbar zu machen!

Tommyleinchen59 
Fragesteller
 07.01.2023, 09:19

Vielen herzlichen Dank für diese überaus tiefgründige und feinsinnige Antwort!

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"Es ist der Pöbel, die Trägheit der Masse, das dauert und dauert bis denen was dämmert, wenn man es ihnen nicht in die Köpfe hämme-hämmert."

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