Was denkt ihr über arbeiten mit Flüchtlingen?
Ich hab immer geglaubt Flüchtlinge fahren später nach Hause, aber die bleiben ja da. Also wohin führt das in der Hinsicht ... also wohin führt das, weil auf Dauer sind ja dann Menschen mit "Deutschen-Wurzeln" ja echt nur noch ein kleiner prozentueller Anteil im deutschen Raum.
Oder wie geht man damit um, soll man das so akzeptieren, im Sinne die Welt ist halt global und es gibt dann halt noch 15 Prozent Menschen mit Deutschen/Europäischen Wurzeln und der Rest wird aufgeteilt auf Menschen die Geflüchtet sind oder halt ausgewandert?
Ich meine diese Frage sachlich. Bitte auch sachliche Antworten dazu.
8 Antworten
Also... Ich arbeite selbst mit Flüchtlingen bzw gebe ich beruflich, wie auch ehrenamtlich Deutschkurse für flüchtlinge aus dem arabischen Raum - hauptsächlich für Kids, Jugendliche junge Erwachsene.
Wenn die Personen in nem jungen Alter sind, lohnt es sich auf jeden Fall mit denen zu arbeiten und deren Weiterkommen in der deutschen Gesellschaft aktiv zu fördern. Diese haben es sich ja meist nicht anders ausgesucht und wurden von Eltern o. älteren Freunden auf der abenteuerlichen Bootsfahrt mitgenommen (wobei min. 80% dieser Flüchtlinge Wirtschaftsflüchtlinge sind, keine Kriegsflüchtlinge...).
Bei Älteren ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Sozialstaat lediglich ausgenutzt wird. Vorallem, wenn diese keine Qualifikationen vorweisen können und nur blöd auf arabisch was vor sich labern und nicht mehr, als paar Beleidigungen auf Deutsch heraus bekommen... Da können die meisten Instant abgeschoben werden.
Auch diese verweigerten Deutschkurse für diese sind lächerlich, da denen ein Heim mit Internetanschluss u. Bürgergeld geboten wird. Im Internet hast du alles, was du brauchst um ne Sprache zu lernen. Aber wenn diese lieber Jahre im Heim vergammeln und bisschen zusätzlich als Kleindealer was verdienen, haben die hier nichts zu suchen...
Wenn du aber über die Ukrainer sprichst:
Auch da ist es dasselbe. Wo sollen die denn nach dem Krieg zurückziehen, wenn ihr Heim bereits zerstört ist?
Ohje pardon!
Ja, da müsste man an Kategorie "Amerika" denken, da die Menschheit früher oder später sich ohnehin vermischen wird. Durch die Flüchtlingsströme beschleunigt sich das definitiv, wenn auch vorerst nur in Deutschland.
Schwieriger wird es erst, wenn es drum geht andere Länder Europas, Afrikas etc zu globalisieren und Einwanderung (wie auch Flucht) zu öffnen.
Also eigentlich geht man damit so um dass man die Welt als Vielvölkerstaat sieht, bis man anhand der Globalisierung wirklich zum Punkt kommt, dass es ein Volk gibt mit einer Kultur.
Wie geht es dir da so bei der Arbeit mit den Menschen? Ich lern grad persisch und überleg mir, ob ich sowas auch mache. Wie erlebst du das so?
Ahh voll cool! Bin auch am überlegen, ob ich nicht Paschtu oder Dari lernen soll (Afghanistan interessiert mich sehr).
Lieb das du fragst. Im Grunde geht es mir recht gut damit und es macht auch spaß - vorallem wenn du gemeinsam mit dem Schüler Erfolge erzielst (bzw sind die Erfolge des Schülers auch als deine Erfolge zu sehen). Sonst sind die, welche bis vor 4 Jahren geflüchtet sind, noch etwas verzweifelt mit der Sprache (einige von denen sind dabei ihr Fachabi zu machen und haben meinen zutiefsten Respekt, dass sie das halbwegs erfolgreich anpacken).
Hier ein koinkreter Erfahrungsbericht:
Einer meiner Schüler ist vor 2 Jahren aus dem Irak hierher geflüchtet (ist jetzt 18) und ist unheimlich ambitioniert, wenn ihm das lernen auch schwer fällt und er auf Deutsch eher smalltalk kann, als ein Gespräch zu führen (nutzen viel übersetzerprogramme um uns zu verstehen). Zwischendurch reden wir bisschen über seine Vergangenheit und da kam dem jedesmal eine Wut auf sein Land und erwähnte parallel dazu eine unglaubliche Dankbarkeit gegenüber Deutschland, sodass er sogar zur Bundeswehr möchte O.o
Sonst ist es pauschal schwer zu sagen, was ich da so erlebe. Sonst sind die gängigen Dinge (bis auf Erfahrungsberichte über Zeit im Irak, Syrien, Afghanistan als Schiit, Yezide, Christ oder wahtever), wie der Eindruck des Familienlebens, Gestaltung der Wohnung, die Grundstimmung des Schülers und dessen angestrebten Ziele etc.
Können uns gerne in nem Chat via Diskurs austauschen!
Meiner Meinung nach sind flüchtlinge auch deutsche sobald sie grundlegend integriert sind, zwar wird es weniger menschen mit "deutscher wurzel" geben, jeddoch sind diese wurzeln eigentlich egal (meiner meinung nach) wenn die person der gesselschaft nicht schadet, ausländer die integriert sind sollten genauso behandelt werden wie deutsche, esseiden sie brauchen hilfe bei der integration wie z.B. bei dem deutsch lernen, dass sollte meiner meinung nach die einzigste situation sein wo sie anders behandelt werden
Zuwanderung und Vermischung von Völkern hat es schon immer gegeben! Durch Kriege, Wetterveränderungen, Miss-Ernten. Davor wird sogar in der Bibel berichtet, aber auch die Völkerkundler haben da viele interessante Studien zu veröffentlicht. Kaum jemand hier ist rein deutsch. Allein schon, weil vor vielen Jahren die Grenzen zu den Nachbarländern verändert wurden. Meine Familie setzt sich aus vielen - auch ausländischen - Wurzeln zusammen. Ich bin Deutsche, aber mit dem genetischen Einfluss anderer Landsleute. Und so wird es wohl auch künftig sein, wenn sich das Blut der Zugezogenen mit dem derer vermischt, die sich als rein deutsch sehen. Und mit "arbeiten mit Flüchtlingen" hat deine Frage insofern nichts zu tun.
Letzteres wäre mir tatsächlich egal. Was mit nicht so egal ist, ist dass bei uns die Sozialkassen ausbluten und wir schlicht nicht mehr das abgesicherte leben erwarten können wie unsere Eltern und trotzdem mehr Steuern zahlen sollen.
Es ist doch egal welche Wurzeln man hat ich denke immer so das wir alle auf einer Erde leben und des es niemandem interessieren soll wo wir sind oder was wir machen.
Mir ging es eigentlich wirklich eher darum sich das sachlich anzuschauen. Wie weit das in puncto Kulturverlust geht und wie man sich das halt vorstellt.
Oder soll man gleich in der Kategorie "Amerika" denken. Und es ist halt eine Welt ...