Was denkt ihr, sind hochbegabte Kinder am Ende Opfer des Schulsystems?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Auf jeden Fall 50%
25%
Lass mich eine lange Antwort dazu schreiben 25%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Auf jeden Fall

Für unsere Regierung ist es halt wichtiger, dass sie einen Hasan in die Kameras halten, der ein tolles NRW-Abitur gemacht hat, als den Bildungsstandort Deutschland zu pflegen, der von seinem Fleiß und seinem Wissen lebt. Einen anderen Rohstoff haben wir in Deutschland leider nicht. Die Hochbegabten fallen diesem System zwangsläufig zum Opfer, wenn sie nicht in einer Privatschule sind.

Ich verstehe die Aussage nicht.

Natürlich kann es das Problem geben, dass sich Hochbegabte unterfordert fühlen und die Leistung sinkt... das muss man ggf. erkennen und die Kinder entsprechend fördern. Möglichkeiten gibt es, klassisch können sie z.B. eine Klasse überspringen, es gibt Gymnasien für Hochbegabte, oder sie können sich in ihrer Freizeit mit erweiterten Lernangeboten beschäftigen. Während der Oberstufe bieten z.B. manche Universitäten auch bereits Programme für besonders fähige Schüler an. Nach der Schule können Sie sich im Studium auslasten - spätestens da gibt es keine Limitierung mehr.

Aber Hochbegabte müssen nicht unbedingt alle Angebote auch wahrnehmen wollen.

Lass mich eine lange Antwort dazu schreiben

Wenn man sich nicht anstrengen muss, um Ergebnisse zu erzielen, für die sich die meisten Leute sehr stark anstrengen müssen, endet man nicht zwangsläufig als Versager sondern ist ja voll und ganz in der Lage, die Leistungen mit Leichtigkeit zu erbringen, die der Durchschnitt nur mit Anstrengung schafft. Während sie also in Relation zu ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit durch ihre Umwelt zum "Versagen" gezwungen werden, sind die meisten Hochbegabten in der echten Welt immer noch top Performer. Nur wenige fallen durchs Raster und gehen an der Diskrepanz zwischen Leistungspotential und Leistungserwartung zugrunde. In zweierlei Hinsicht übrigens.

Hochbegabte sind also nicht Opfer des Schulsystems sondern die Durchschnittlichen sind die Gewinner des Schulsystems und Hochbegabte werden auf den Durchschnitt zurechtgestutzt.

Lass mich eine lange Antwort dazu schreiben

So weh mir das tut zu sagen, aber wir können die vielen "normalen" Kinder den wenigen hochbegabten nicht opfern, in dem wir ein Schulsystem aufbauen, das nur darauf aus ist, hochbegabter zu fördern. Abgesehen davon ist nicht jedes Kind, das sich in der Schule langweilt auch hochbegabt, auch wenn manche Eltern das bestimmt nicht gerne hören werden.

Klar! müssen auch hochbegabte gefördert werden. das Potenzial zu verschwenden ist eine Schande. Es ist aber genauso eine Schande, den Eltern einzutrichtern, dass ihre Kinder nur was werden, wenn sie ihr Abitur machen und dann irgendwas studieren. Es gibt eben viele Wege ein glückiches, erfülltes und vor allem produktives Leben zu führen! Meine Schwester z.B. hat Deutsch und Kommunikationswissenschaften studiert. in zwischen arbeitet sie in einer Anwalts- und Notarkanzlei. Es macht ihr Spaß und sie verdient auch nicht schlecht. aber am Ende des Tages steht ihre "Dumme" große Schwester, die "nur" den Hauptschulabschluss hat, verdienstmässig genauso gut da. jetzt nicht unbedingt auf den Cent, aber so grob hauts hin.

Bei der Hochbegabtenförderung werden m.E. zwei Fehler gemacht. erstens der Versuch das irgendwie der Schule zu überlassen. Sorry, aber dafür ist die Schule nicht (alleine) zuständig. Sie ist eigendlich dafür zuständig, ALLEN! kindern die Grundlagen zu vermitteln, für die Feinheiten muss man sich eben selbst bemühen. d.h. z.B. die Eltern. und vor allem viel wichtiger! Hochbegabtenförderung heißt NICHT! etwas das das Kind schon kann noch besser können zu müssen, sondern eben genau DA anzusetzen, wo das Kind defizite hat. Viele Hochbegabte haben eine sogenannte Inselbegabung. auf ihrem Fachgebiet brillieren sie, sind aber z.B. nicht in der Lage, sich die Schuhe zu binden. Was nutzt es da, wenn man PI bis zur 200. Stelle hinterm Komma auswendig kann?

lg, Anna