Was bringt es rein realistisch Parteimitglied zu sein?

7 Antworten

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  1. Man kann an der innerparteilichen Demokratie mitwirken, die die Aufstellung der Direktkandidaten nicht allein dem Parteiestablishment überlässt.
  2. Man hat die Möglichkeit auf Kommunalpolitik einzuwirken

a) durch Diskussion auf Versammlungen

b) als Kandidat und Mitglied an Mitwirkungsorganen wie Ortsbezirksvertretung und Stadtverordnetenversammlung und Kreistagsmitglied

Ein Aufstieg ist besonders in Jugendorganisationen auch auf etwas höhere Ebene möglich; denn überall mangelt es an engagierter Mitarbeit.

3.Man erfährt etwas über interne Parteiarbeit: Parteizirkel, Seilschaften

4.Man kann etwas über politische Arbeit wie Koalitionsbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Aktenhäufung und Arbeitsteilung lernen, die dazu führen, dass Abgeordnete notgedrungen (?) der Expertise von Parteikollegen folgen, weil man nicht alle Akten, die die Verwaltung einem anbietet, sorgfältig durcharbeiten kann.

Die Liste ließe sich fortsetzen, z.B. Wahlkampfarbeit.


Hoich  09.02.2025, 17:29

Kann ich so bestätigen :)

Muss es denn eigentlich "etwas bringen"? Ist das nicht genau der Egoismus, der unsere Gesellschaft immer mehr an den Rand bringt?

Könnte es dem Menschen nicht auch eine innere Befriedigung bringen, sich ohne falschen Ehrgeiz ehrenamtlich für eine gute Sache einzusetzen, von der man überzeugt ist?

Ich weiß aus Erfahrung, dass man ziemlich gut angesehen ist, wenn man da hilft, wo gerade Not am Mann ist, ohne immer zu fragen was man dafür bekommt, oder wenn man sich mit der in einem Arbeitsleben erworbenen Sprachgewandtheit für jüngere Parteimitglieder einsetzt. Dieses "Ansehen" bedeutet mir weit mehr als ein Sitz im Gemeinderat. Oder der Satz: "Da müssen wir den ntech fragen, der hat bestimmt eine Idee!". Das ist mir den Aufwand jederzeit wert!


Fenrir99 
Beitragsersteller
 09.02.2025, 20:10

So war das gar nicht gemeint. Ich will dafür nicht mal Geld, wollte nur wissen ob es da überhaupt eine Möglichkeit gibt.

Das ist vollkommen falsch. Ricarda Lang hat Ihr Jurastudium abgebrochen, hatte also nur Abitur, noch nie gearbeitet und ist trotzdem Bundesvorsitzende der Grünen geworden. Man benötigt keine berufliche oder fachliche Expertise, um politisch erfolgreich zu werden. Man benötigt überdurchschnittlich rherotische Fähigkeiten, Menschen zu überzeugen. Man muss also ein guter Redner sein.


Fenrir99 
Beitragsersteller
 09.02.2025, 17:13

Dann muss man halt die Connection haben, dürften also locker mal 99,8% rausfallen.

MenschDNA  09.02.2025, 17:13
@Fenrir99

Nein, auch das ist absolut falsch. Keine Connection, keine Expterise. Ich wiederhole: Rhetorik. Du musst die Menschen überzeugen. Dann kommt die Connection von selber.

Stell dich mal vor 100 Menschen und Rede. Wenn du das gut kannst, wirst du auch erfolgreich

MenschDNA  09.02.2025, 17:15
@Fenrir99

Und das geht am besten, wenn du Mitglied in einer Partei bist, weil du zu Events eingeladen wirst und ggf. Selber Reden halten kannst.

Fenrir99 
Beitragsersteller
 09.02.2025, 17:15
@MenschDNA

Meinst du bei einer Kleinpartei würde man eher erfolgreicher werden als bei großen Parteien?

MenschDNA  09.02.2025, 17:17
@Fenrir99

Auf jeden Fall, je kleiner, umso höher die Wahrscheinlichkeit. Und je dümmer, umso höher

Bei der CDU sind z.B viele gebildete Politiker da geht sowas nicht. Da wäre ein Jurastudium von Vorteil

So wirklich die Leiter zu erklimmen ist ja ohne berufliche Expertise ohnehin nicht möglich.

Nobby Blüm hat zum Anfang seiner politischen Karriere bei Opel am Band geschafft. Behauptung widerlegt.

Nur Mitglied sein, wird dich tatsächlich nicht weit bringen. Ein beruflicher Hintergrund, der irgendwo eine Verbindung mit Politik hat, ist aber auch nicht notwendig.

Der Aspekt, auf den es ankommt, ist Engagement! An Versammlungen und Treffen teilnehmen, in Arbeitsgruppen einbringen, irgendwie bei dem, was in der Partei geschieht, aktiv sein - damit macht man sich intern einen Namen, knüpft Kontakte und kann dann auf dieser Basis schauen, welche Wege sich eventuell bieten. Und ja, je weiter nach vorn und oben, desto mehr hat das dann auch oft mit Geklüngel und Machtspielchen zu tun... Aber an sich funktioniert eine Partei da auch nicht viel anders als jeder Verein.