Was bringt es rein realistisch Parteimitglied zu sein?
Außer das man einen monatlichen Betrag zahlt? So wirklich die Leiter zu erklimmen ist ja ohne berufliche Expertise ohnehin nicht möglich.
7 Antworten
- Man kann an der innerparteilichen Demokratie mitwirken, die die Aufstellung der Direktkandidaten nicht allein dem Parteiestablishment überlässt.
- Man hat die Möglichkeit auf Kommunalpolitik einzuwirken
a) durch Diskussion auf Versammlungen
b) als Kandidat und Mitglied an Mitwirkungsorganen wie Ortsbezirksvertretung und Stadtverordnetenversammlung und Kreistagsmitglied
Ein Aufstieg ist besonders in Jugendorganisationen auch auf etwas höhere Ebene möglich; denn überall mangelt es an engagierter Mitarbeit.
3.Man erfährt etwas über interne Parteiarbeit: Parteizirkel, Seilschaften
4.Man kann etwas über politische Arbeit wie Koalitionsbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Aktenhäufung und Arbeitsteilung lernen, die dazu führen, dass Abgeordnete notgedrungen (?) der Expertise von Parteikollegen folgen, weil man nicht alle Akten, die die Verwaltung einem anbietet, sorgfältig durcharbeiten kann.
Die Liste ließe sich fortsetzen, z.B. Wahlkampfarbeit.
Muss es denn eigentlich "etwas bringen"? Ist das nicht genau der Egoismus, der unsere Gesellschaft immer mehr an den Rand bringt?
Könnte es dem Menschen nicht auch eine innere Befriedigung bringen, sich ohne falschen Ehrgeiz ehrenamtlich für eine gute Sache einzusetzen, von der man überzeugt ist?
Ich weiß aus Erfahrung, dass man ziemlich gut angesehen ist, wenn man da hilft, wo gerade Not am Mann ist, ohne immer zu fragen was man dafür bekommt, oder wenn man sich mit der in einem Arbeitsleben erworbenen Sprachgewandtheit für jüngere Parteimitglieder einsetzt. Dieses "Ansehen" bedeutet mir weit mehr als ein Sitz im Gemeinderat. Oder der Satz: "Da müssen wir den ntech fragen, der hat bestimmt eine Idee!". Das ist mir den Aufwand jederzeit wert!
So war das gar nicht gemeint. Ich will dafür nicht mal Geld, wollte nur wissen ob es da überhaupt eine Möglichkeit gibt.
Das ist vollkommen falsch. Ricarda Lang hat Ihr Jurastudium abgebrochen, hatte also nur Abitur, noch nie gearbeitet und ist trotzdem Bundesvorsitzende der Grünen geworden. Man benötigt keine berufliche oder fachliche Expertise, um politisch erfolgreich zu werden. Man benötigt überdurchschnittlich rherotische Fähigkeiten, Menschen zu überzeugen. Man muss also ein guter Redner sein.
Meinst du bei einer Kleinpartei würde man eher erfolgreicher werden als bei großen Parteien?
So wirklich die Leiter zu erklimmen ist ja ohne berufliche Expertise ohnehin nicht möglich.
Nobby Blüm hat zum Anfang seiner politischen Karriere bei Opel am Band geschafft. Behauptung widerlegt.
Nur Mitglied sein, wird dich tatsächlich nicht weit bringen. Ein beruflicher Hintergrund, der irgendwo eine Verbindung mit Politik hat, ist aber auch nicht notwendig.
Der Aspekt, auf den es ankommt, ist Engagement! An Versammlungen und Treffen teilnehmen, in Arbeitsgruppen einbringen, irgendwie bei dem, was in der Partei geschieht, aktiv sein - damit macht man sich intern einen Namen, knüpft Kontakte und kann dann auf dieser Basis schauen, welche Wege sich eventuell bieten. Und ja, je weiter nach vorn und oben, desto mehr hat das dann auch oft mit Geklüngel und Machtspielchen zu tun... Aber an sich funktioniert eine Partei da auch nicht viel anders als jeder Verein.
Dann muss man halt die Connection haben, dürften also locker mal 99,8% rausfallen.