Was bedeutet es keine Impfreaktion zu kriegen?
Heile
Meine Kollegen und ich wurden gegen Corona geimpft. Jeder, der vor mir war hat am gleichen Tag bis zum nächsten Tag die Impfreaktion gezeigt, während ich nicht mal die Einstichstelle spüre. Kann es sein, dass ich eventuell nicht erfolgreich geimpft bin? Die Frage wirkt dumm und naiv, aber ich bin auch kein Biologe oder Arzt. Dankeschön
6 Antworten
Nebenwirkungen (=Impfreaktionen) sind mal heftiger, mal weniger heftig. Und sicherlich haben manche Menschen einfach auch gar keine.
Ich bin jetzt nicht mehr der Jüngste, aber bei meiner Grippeschutzimpfung spüre ich maximal einen Tag lang einen leichten Druck an der Einstichstelle.
Je nach Impfstoff können aber die Nebenwirkungen der Corona-Impfung auch erst bei der zweiten Spritze eintreten.
Bei Biontech soll das wohl häufiger der Fall sein, während AstraZeneca eher bei der ersten Spritze zu Impfreaktionen führt.
während ich nicht mal die Einstichstelle spüre.
Sowas ist individuell, also von Mensch zu Mensch verschieden. Es ist also gut möglich, dass du einfach keine Nebenwirkung bekommst.
Falsch. Eine Nebenwirkung ist alles, was nicht die Hauptwirkung ist. Die Hauptwirkung des Arzneimittels soll sein, uns gegen Corona immun zu machen, und nicht uns tagelang auszuknocken. Mag sein, dass das Wort Impfreaktion für diese Art von Nebenwirkung präziser ist, aber der Oberbegriff bleibt weiterhin Nebenwirkung. Ansonsten könnte man z.B. auch sagen, die Abhängigkeitsentwicklung bei einer Opioidtherapie ist keine Nebenwirkung, sondern eine Reaktion auf die Schmerztherapie.
Und wieder hat sich ein selbsternannter Virologe zu Wort gemeldet. Die Hauptwirkung einer Impfung ist ein Triggern des Immunsystems und das löst im Allgemeinen bestimmte Reaktionen an der Impfstelle, aber u.U. auch systemisch aus. Mit Nebenwirkungen hat das nichts zu tun.
Ich bin kein selbsternannter Virologe, aber dafür im dritten Mastersemester Pharmazie. Ich glaube, ich habe sehr wohl das Recht, mich zu dem Thema zu äußern.
Um bei der Analogie zu den Opioiden zu bleiben: Damit es zu einer Schmerzlinderung (erwünschte Wirkung) kommen kann, muss das Opioid den µ-Opioidrezeptor aktivieren. Andere Wirkungen, welche über diesen Rezeptor vermittelt werden, sind eben Abhängigkeitsentwicklung, Verstopfung und eine potentiell tödliche Atemdepression. Also, wenn es nach dir ginge, sind das keine Nebenwirkungen, sondern Reaktionen auf die Opioidgabe?
Hier die Fachinfo des Impfstoffs. Sie wird vom pharmazeutischen Unternehmer mit dem Zulassungsantrag eingereicht: https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/vaxzevria-previously-covid-19-vaccine-astrazeneca-epar-product-information_de.pdf
"Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Druckempfindlichkeit an der Injektionsstelle (63,7 %), Schmerzen an der Injektionsstelle (54,2 %), Kopfschmerzen (52,6 %), Ermüdung (53,1 %), Myalgie (44,0 %), Unwohlsein (44,2 %), Pyrexie (einschließlich Fiebrigkeit (33,6 %) und Fieber > 38°C (7,9 %)), Schüttelfrost (31,9 %), Arthralgie (26,4 %) und Übelkeit (21,9 %). Die Mehrzahl der Nebenwirkungen war von leichtem bis moderatem Schweregrad und ging üblicherweise binnen weniger Tage nach der Impfung wieder vollständig zurück. Im Vergleich zur ersten Dosis waren die nach der zweiten Dosis berichteten Nebenwirkungen milder und wurden weniger häufig berichtet. "
Mir ist schleierhaft, mit welcher Nebenwirkungsdefinition der dort zitierte Virologe arbeitet. Was da im Artikel zur Definition von Nebenwirkungen steht ist jedenfalls Quatsch.
"Im Gegensatz dazu bezeichnet eine Nebenwirkung laut Weseslindtner eine unbeabsichtigte und schädliche Reaktion, etwa eine ausgelöste Fehlbildung bei Ungeborenen, eine Behinderung oder Invalidität. „Schwere Impfnebenwirkungen können auch so gefährlich werden, dass sie in einem Krankenhaus behandelt werden müssen“, sagt er."
Nochmal: Ginge es nach dieser Definition, wären beinahe sämtliche Nebenwirkungen von Opioiden oder Benzodiazepinen keine Nebenwirkungen, sondern "Einnahmereaktionen" oder wie auch immer man das dann bezeichnen will.
Ich will nicht anzweifeln, dass es sinnvoll ist, bei Impfungen zu unterscheiden zwischen sehr häufigen, meist harmlosen Nebenwirkungen in Form von Impfreaktionen und sehr seltenen, meist gefährlichen Nebenwirkungen in Form von z.B. diesen Thrombosen. Jedoch will ich klarstellen, dass auch "harmlose" Impfreaktionen unter die Definition "Nebenwirkung" fallen.
Erstens reden wir von Impfstoffen und nicht von Opioiden und zweitens ist wahrscheinlich alles, was nicht deiner Meinung entspricht, Quatsch. Ich bin jetzt raus.
Ciao :D Wenn man keine Argumente mehr hat, kann man auch mal persönlich werden. Nice!
Jeder reagiert anders...und die Impfung war auch ohne Reaktion ganz sicher wirksam.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass jüngere Kollegen von mir übelste Nebenwirkungen hatten, während die Älteren keinerlei Beschwerden hatten (AstraZeneca)
Impfkomplikationen sind über das normale Maß einer Impfreaktion hinausgehende Folgen der Impfung, die den Gesundheitszustand der geimpften Person deutlich belasten.
Aus dem Aufklärungsbogen des RKI.
Es ist wirklich sehr unterschiedlich. Ich selber hatte leichte Impfreaktionen, bei den meisten Kollegen war es stärker - aber einige hatten gar nichts.
Bei der Grippeimpfung haben die meisten meiner Kollegen eine Impfreaktion, ich dagegen noch nie. Trotzdem habe ich seit ich mich dagegen impfen lasse, keine Grippe mehr gehabt.
Impfreaktionen sind keine Nebenwirkungen.