Was bedeutet mutwillig Sündigen?

9 Antworten

Im Bibelkommentar von Dr. John F. Walvoord steht zu Hebräer 10,26-27: "Der Satz "wenn wir mutwillig sündigen" zielt, wie aus dem Kontext ersichtlich ist (vgl. V. 23), wiederum auf die im ganzen Brief spürbar werdende Angst vor dem Abfall vom Glauben. Die meisten Sünden geschehen "mit Absicht", doch an dieser Stelle ist der Verfasser offensichtlich von der altestamentlichen "Sünde aus Vorsatz" (vgl. 4Mo 15,30-31 ), die außerhalb der Opfervorkehrungen des Gesetzes lag, beeinflußt. Der Abfall vom Glauben wäre eine solche "vorsätzliche" Tat, und für diejenigen, die sie begehen, gibt es hinfort kein andres Opfer mehr (vgl. Hebr 10,18). Wenn das wirksame Opfer Christi abgelehnt wird, bleibt kein anderes, das den Apostaten vor dem Gericht und dem gierigen Feuer schützen kann. Ein Christ, der "die Zuversicht vom Anfang" (Hebr 3,14) aufgibt, stellt sich selbst auf die Seite der Feinde Gottes und kreuzigt damit "den Sohn Gottes abermals" und macht ihn "zum Spott" (Hebr 6,6), wie der Verfasser des Hebräerbriefes es zuvor schon angedeutet hatte. Ein solches Verhalten verdient nichts anderes als Gottes flammende Empörung und Vergeltung. Auch hier handelt es sich jedoch nicht um eine Anspielung auf die Hölle (vgl. den Kommentar zu Hebr 6,8 und Hebr 10,29)."

Hi FAGlaube,

Da ich deine andere Frage schon gesehen habe, weiß ich, warum du diese Frage stellst. Ich habe mich selber mal mit diesem Vers (Hebräer 10,26) beschäftigt. 

Und Ich kann dir sagen, wie ich diesen Vers verstehe: 

Dieses mutwillig sündigen verstehe ich eher als eine Lebenseinstellung, anstatt als eine einmalige Tat. Ihnen (also die, auf die dieser Vers zutrifft) ist es einfach egal, was der Wille Gottes ist. Ihnen ist es lieber nach Ihren eigenen "Gelüsten" zu leben. Das wichtigste hierbei ist, dass sie keine Reue verspüren. 

Dieses Zurückgehen in den sündigen Lebenswandel ist übrigens (meiner Meinung nach) das, was Jesus meinte, als er von der Lästerung wider den Heiligen Geist redete. 

Und für diese gibt es aus folgendem Grund keine Vergebung: Sie wollen es nicht. Es ist ihnen (wie gesagt) egal. Das ist bei dir aber anders. Du bereust das, was du getan hast.

Also: Bete, das dir vergeben wird (mit aufrichtiger Reue) und dir wird vergeben. Das hat Gott versprochen. (1. Johannes Kap. 1, Vers 8-9). Alles ist gut :-).

Alles gute wünschend

uN

PS: Ich hatte mal nen Link gespeichert, den ich ganz passend finde, aber ich finde ihn nicht mehr. Falls er noch auftaucht, setze ich ihn hier runter.

FAGlaube 
Fragesteller
 29.10.2016, 20:15

ich wusste schon vorher das ich es bereuen werde aber tat es trotzdem

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uncreativeNames  29.10.2016, 20:42
@FAGlaube

Und du tust es. Lass mich dir eine Frage stellen, wenn du nochmal in der Situation vor deiner Sünde wärst, würdest du es nochmal so machen?

Ich denke einfach mal die Antwort ist "nein" und du wünschst demnach, dass du es nicht getan hättest. Und ich denke, dass ist echte Reue. Ich kann dich zwar nicht von deinen Sünden lossprechen, aber ich kann dich auf die Versprechen Gottes aufmerksam machen, nämlich, dass wir Vergebung erfahren können/dürfen/werden, wenn wir es bereuen. Du musst ihn nur darum aufrichtig darum bitten. Wenn du das also tust und Gott würde dich abweisen (rein hypothetisch), so würde er gegen sein eigenes Wort verstoßen und das halte ich für nicht möglich.

Ich kann dir noch den Tipp geben, dass wenn dich der Vers beunruhigt, rede doch mal mit einem (bibeltreuen!) Pfarrer/Seelsorger. 

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Sünde ist immer Lieblosigkeit. Wenn man gewissensmäßig klar erkennt, dass etwas Sünde ist  und es mit freiem Willen  trotzdem tut, zeigt man damit, dass man ein eigenes Begehren wichtiger nimmt als Gott.  Dabei sollte die Liebe zu Gott die Richtschnur sein und nicht die Furcht.

Von Mutwilligkeit kann man nicht sprechen, wenn man innerlich nicht ganz frei ist, wie es z.B. bei gewissen Lastern und schlechten Gewohnheiten der Fall ist. Es ist ein Unterschied, ob man aus Gleichgültigkeit gegen Gott handelt oder ob man das Gute will, aber von einem zwanghaftem Verhalten noch nicht ganz los kommt. Da sollte man sein Vertrauen auf  Gott setzen, der von uns nichts Unmögliches verlangt, aber selbst das scheinbar  Unmögliche in uns vollbringen kann.

mist machen, obwohl man die wahrheit kennt (wird nicht von gott vergeben)

Mk 3,28-29
28 Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben, auch die Lästerungen, wieviel sie auch lästern mögen;
29 wer aber den heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig.

Ich vermute mal, "mutwillig" ist in diesem Fall auf das Sündigen (und nicht auf die Tat selber) bezogen.

Soll heißen, "mutwilliges Sündigen" bedeutet etwas zu tun, von dem man schon vorher weiß, dass es eine Sünde ist.