Warum wurden psychische Probleme bis vor 20 J nicht so Ernst genommen?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Was ist mit Frührentnern?

Psychische Probleme werden auch heute noch nicht ernst genommen. Ernster, aber nach wie vor herrscht eine teils sehr bedenkliche Haltung und Ignoranz gegenüber psychischen Erkrankungen. U.a. das man damit pauschal als verrückt (im Sinne von Wahnsinnig) gilt oder automatisch ein Psychopath o.ä. sei oder sonst etwas.

Das beste Beispiel ist aber denke ich, dass man sie auch allgemein nach wie vor relativiert. Das bisschen Depressionen, Angstzustände usw. - stell dich nicht so an.
Die simulieren doch nur, sind alle faul. Das gute alte Lied. Wird heute noch genau so gepfiffen wir vor 20 Jahren, wobei da die meisten wenig bis nichts darüber wussten. Da waren dann nur die absoluten Härtefälle anerkannt. Leute die halt komplett Gefahr für sich und andere darstellten. Bei allen anderen wurden die Probleme nur belächelt und verurteilt.

Ich meine ich habe vor 20 Jahren schon gelebt. War damals über 10 Jahre alt und psychische Erkrankungen? Davon hat man wenig bis nicht gehört, gesehen oder gelesen. Klar gab es das, aber es war halt kein Thema. Heute ist es eben Thema, aber an der Haltung hat sich meines Erachtens wenig (positives) geändert.

Psychische Probleme erfahren auch heute noch hinreichend Ablehnung.

Das liegt daran, dass man beispielsweise ein gebrochenes Bein sieht, eine Depression mitunter nicht. Da die Leute ohnehin nur das sehen, was sie sehen wollen, versteht es sich von selbst, dass sie meinen beurteilen zu können, ob jemand tatsächlich psychisch erkrankt ist.

(Oftmals weiß ein anderer (Laie) ohnehin besser über einen Bescheid als man selbst... 🤷‍♂️.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Leide unter einer Komorbidität.

Alles was nicht sichtbar ist, kann sich von vielen nicht als sehr belastend und die Arbeitsfähigkeit beeinflussend vorgestellt werden.

Körperliche Gründe hingegen sind meist eine andere Sache.

Heute wird etwas offener mit dem Thema umgegangen.

Was nicht heißt, dass alle diesbezüglich verständiger geworden sind.

Vor 20 Jahren wurden psychische Probleme wohl genauso ernst genommen wie heutzutage, daß war im Jahr 2005 und nicht 1905. Was heute vermutlich eher thematisiert wird sind Genderthemen. Und natürlich denkt jede 2. Frau ihr Ex wäre ein Narzisst. Aber sonst denke ich hat sich nicht allzu viel verändert.