Warum wollen so viele Leute eine Fremdsprache mit regionalem Akzent lernen?
Es fällt mir immer wieder auf, daß (auch hier auf gf) Schüler sich z.B. einen amerikanischen Akzent beim Englischsprechen angewöhnen wollen, und oft sogar einen richtig penetranten Ghetto-Slang mit imaginiertem Coolness-Faktor.
Warum sollte man das tun wollen, besonders wenn man nicht in den USA lebt? Wollen die als Teil von etwas erscheinen, von dem sie in Wahrheit kein Teil sind?
Etwas Ähnliches ist mir auch bei Arabischlernenden aufgefallen, die z.B. explizit Marokkanischen oder syrischen Dialekt anstreben. Was ist denn bitte schlimm an überregionalen Standards?
4 Antworten
Beim Englischlernen wollen manche wohl einen Proleten-Akzent lernen weil sie Proleten sind.
Beim Arabischen macht es aber Sinn: Falls man nur Hocharabisch spricht, ist man immer noch ein Ausländer, einer der nix wirklich versteht und abgezockt werden kann. Nur wer den lokalen Akzent spricht wird auch normal behandelt.
Das sind Jugendliche, die äffen halt gern etwas nach, das würde ich jetzt nicht zu ernst nehmen.
Es ist doch auch amüsant, sich vorzustellen, wie sie, falls sie tatsächlich mal in die USA fahren sollten, dort belächelt werden oder im falschen Stadtviertel richtig Ärger bekommen
Was ist denn bitte schlimm an überregionalen Standards?
Nix, natürlich.
Das werden die sein, die auch mit Digga, isch und bro rumlaufen.
Es ist ja logisch, dass man einen Akzent hat, wenn man in der Schule/später im Leben eine Fremdsprache lernt. Daran ist auch nix Verwerfliches.
Aber wenn man Slangwörter mit deutschem Akzent spricht, dann macht man sich so richtig lächerlich, mMn.
Es gibt keine offizielle englische Sprache bezüglich der Aussprache. Das amerikanische Englisch ist absolut gleichberechtigt mit dem britischen. Britisches Englisch erscheint mir schwieriger und ich versuche "gehobenes Englisch der US-Ostküste" zu sprechen.